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Kontrolliertes Kundenwachstum treibt Profitabilität im 4. Quartal 2007
Die Versatel AG hat heute die vorläufigen Ergebnisse für das Geschäftsjahr 2007 veröffentlicht. Demnach hat das Unternehmen bezogen auf das Gesamtjahr einen Umsatz in Höhe von 700,6 Mio. EUR erzielt. Der Umsatz liegt somit über dem im August anvisierten Umsatzziel von 680 bis 700 Mio. EUR. Dies entspricht einer Steigerung von fünf% im Vergleich zu den Pro-forma-Ergebnissen* des Vorjahres. Das bereinigte EBITDA belief sich auf 191 Mio. EUR. Es ist im Verhältnis zum bereinigten Pro-forma-EBITDA von 2006 um 10% gesunken, was durch den massiven Preisverfall im Privat- und Geschäftskundensegment begründet ist.

Insgesamt konnte Versatel im vergangenen Jahr 173.000 neue DSL-Privatkunden gewinnen und hatte zum Ende des Jahres über 635.000 DSL-Privatkunden unter Vertrag. Hervorzuheben ist an dieser Stelle der deutliche Anstieg des so genannten Backlogs, d.h. der Kundenverträge, die zum Stichtag noch nicht an das Netz angeschlossen werden konnten. Das Backlog im vierten Quartal übertrifft das Vorjahresniveau um mehr als das Zweieinhalbfache, unter anderem bedingt durch die technischen Verzögerungen seitens der Deutschen Telekom. Unter Berücksichtigung des Backlogs ergibt sich ein Kundenbestand von 657.000 DSL-Privatkunden zum Jahresende bzw. ein Kundenzuwachs von mehr als 185.000 in 2007. Versatel setzt im Jahr 2008 weiterhin auf Wachstum, jedoch steht die Wertsteigerung des Unternehmens klar im Vordergrund.

„In dem wettbewerbsintensiven Markt bei ruinösen Werbekosten wollen wir nicht Kunden um jeden Preis gewinnen. Wachstum ist weiterhin angestrebt, aber mit Augenmaß. Die Profitabilität steht im Vordergrund“, so Peer Knauer, Vorstandsvorsitzender der Versatel AG. „Wir gehen für 2008 von einem deutlich langsameren Marktwachstum und einem höheren Wettbewerbsdruck mit entsprechender Wirkung auf Preise und Kundengewinnungskosten aus. Für uns ist wichtig, in diesem Umfeld die finanzielle Flexibilität für Investitionen zu bewahren. Die Ergebnisse des vierten Quartals bestätigen uns auf diesem Weg.“

Vor dem Hintergrund eines anhaltend schwierigen Marktumfelds hat der Vorstand der Versatel frühzeitig zum Ende des dritten Quartals die Weichen auf cashflow-orientiertes Wachstum gestellt. Die Effekte dieser strategischen Neuausrichtung waren zum Teil bereits im vierten Quartal sichtbar: Zwar fiel die Neukundengewinnung mit knapp 40.000 neu gewonnenen DSL-Privatkunden im Vergleich zu den Vorquartalen schwächer aus, jedoch ging diese Entwicklung einher mit einem deutlichen Anstieg des bereinigten EBITDA um 11% auf 51,7 Mio. EUR gegenüber dem Vorquartal. Neben dem Umsatzanstieg um 5,8% auf 186,5 Mio. EUR im vierten Quartal waren dafür vor allem auch die reduzierten Marketingaufwendungen verantwortlich. Aus Sicht von Versatel bietet der Vergleich mit dem jeweiligen Vorquartal (sequentieller Vergleich) in dem sich rapide wandelnden Markt grundsätzlich eine bessere Einschätzung des Geschäftsverlaufs als der Vergleich mit dem Vorjahreszeitraum.

Auch beim Betriebsergebnis waren erste Erfolge sichtbar: betrug das EBIT im Vorquartal noch minus 11,3 Mio. EUR, wurde im vierten Quartal ein EBIT von minus 1,8 Mio. EUR verzeichnet. Beim Konzernergebnis konnte ebenfalls eine deutliche Verbesserung von minus 17,4 Mio. EUR im Vorquartal auf nunmehr minus 7,1 Mio. EUR erzielt werden. Der Mittelzufluss aus dem operativen Geschäft abzüglich der Investitionen (operativer Free Cashflow) belief sich im vierten Quartal auf 8,8 Mio. EUR.

Entwicklung in den Geschäftsbereichen und weitere Geschäftsereignisse

Versatel konnte im vierten Quartal 2007 in allen drei Geschäftsbereichen – Privatkunden, Geschäftskunden und im Wholesale – ein stabiles Wachstum verzeichnen. Das Privatkundensegment hat – trotz gesunkener Preise und somit niedrigerer Umsätze pro Kunde – nach wie vor einen Umsatzanteil von knapp 48% am Gesamtumsatz. Im Geschäftskundenbereich trugen die Erweiterung des Netzwerkes und viele neu gewonnene Kunden zu einem steigenden Umsatz bei. Das Geschäftskunden-Segment hat einen Umsatzanteil von 27% am Gesamtumsatz des vierten Quartals 2007. Die anhaltend starke Nachfrage nach Versatels Infrastruktur schlägt sich im Wholesale-Bereich nieder: Der Umsatzanteil im Wholesale-Bereich betrug gut 25% am Umsatz des vierten Quartals 2007.

Der Ausbau der Infrastruktur setzte sich im vierten Quartal 2007 fort, allerdings planmäßig langsamer als in den Quartalen zuvor. Im vergangenen Quartal schloss Versatel weitere 55 Hauptverteiler an sein Netz an und hatte somit zum Ende des letzen Jahres 1062 Hauptverteiler an das Netz angeschlossen. Die Zahl der Städte, in denen Versatel seine Dienstleistung anbieten kann, ist dadurch auf über 280 gestiegen (232 Vorwahlbereiche).

Mit dem im Herbst gestarteten Entertainment-Angebot hat Versatel seine Produktpalette deutlich erweitert und wertet mit dem Musikdownload und seit 2008 auch dem Filmangebot die Kernprodukte erheblich auf. In 2008 startete Versatel das Baukasten-Produkt, so dass die Kunden ihr individuell benötigtes Produkt zusammenstellen können.

Im Dezember 2007 hat Versatel die Anteile des Stadtnetzbetreibers ddkom komplett übernommen. Nach der Übernahme des Jenaer Stadtnetzbetreibers jetz! im Frühjahr 2007 gehören somit alle Tochtergesellschaften zu 100% zu Versatel, was zu einer erheblichen Vereinfachung der Gesellschafterstruktur geführt hat und weiter führen wird.

Effizienzsteigerungsprogramm

Zu Beginn dieses Jahres hatte Versatel die Kernelemente des Effizienzsteigerungs­programms vorgestellt. Das neue Standortkonzept und die weitere Zentralisierung von Führungsaufgaben in Düsseldorf werden zu erheblichen Einsparungen führen. Ferner verbessert Versatel auf Grundlage der tiefgehenden Analyse der letzten Monate die Prozess- und Systemlandschaft und prüft weiteres Optimierungspotenzial durch Outsourcing-Maßnahmen. Ein weiterer Treiber ist die Steigerung der Marketingeffizienz, das bedeutet vor allem die Konzentration auf starke und effiziente Vertriebskanäle. Im Privat­kundenbereich fokussiert sich das Unternehmen mittels Kampagnen und regional ausgerichtetem Marketing auf diese Vertriebskanäle. Allein im Marketing rechnet Versatel mit Einsparungen von sieben Millionen EUR. Hinsichtlich des Kundenmanagements werden die Bereiche für das Privat- und das Geschäftskundensegment in eine Verantwortung gelegt, die im neuen Vorstandsressort für Marketing, Vertrieb und Kundenmanagement zusammen­fließt. Die Verschlankung der Organisationsstruktur, die auch einen Abbau von Stellen bedingt, ist ein zentraler Schritt im derzeit laufenden Programm zur Effizienzsteigerung.

Ziel des Programms ist die nachhaltige Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens. Die Konzentration auf Effizienzsteigerung und Cashflowgewinnung gewährleistet mittelfristig den für den weiteren Ausbau des Geschäfts notwendigen finanziellen Spielraum. Durch die Umsetzung des Programms erwartet der Vorstand der Versatel eine Kosteneinsparung von mindestens 30 Mio. EUR mit voller Wirksamkeit im Jahr 2009.

Ausblick

Der Vorstand geht davon aus, dass sich das Marktwachstum in den kommenden Monaten weiter fortsetzen, allerdings an Fahrt verlieren wird. Anhaltende Wettbewerbsintensität führt erwartungsgemäß zu weiterem Preisdruck und erhöhten Kundengewinnungskosten. Versatel setzt im Jahr 2008 weiterhin auf Wachstum, jedoch steht die Wertsteigerung des Unternehmens klar im Vordergrund. Maßgabe bei der Neukundengewinnung ist profitables Wachstum. Dies äußert sich in einem im Vergleich zum Vorjahr deutlich schwächerem Kundenwachstum: für das Gesamtjahr rechnet Versatel mit einem DSL-Privatkundenzuwachs von 100.000 bis 120.000 Kunden.

Für 2008 erwartet das Unternehmen einen Umsatz von 730 Mio. bis 740 Mio. EUR sowie ein bereinigtes EBITDA in Höhe von mindestens 200 Mio. EUR. Das Umsatzwachstum wird dabei gleichermaßen von allen drei Segmenten getragen. Nachdem das bereinigte EBITDA im Jahr 2007 aufgrund des rapiden Preisverfalls unter dem Wert des Vorjahres lag, geht das Unternehmen in 2008 somit wieder von einem deutlichen Wachstum beim bereinigten EBITDA aus. Für das Jahr 2009 wird darüber hinaus erstmals ein positives Konzernergebnis erwartet.

Der Fokus auf profitables Wachstum wird auch den Cashflow des Unternehmens stark verbessern. Im Jahr 2009 wird der Free Cashflow erstmals durchgängig positiv sein. Die gestärkte Innenfinanzierungskraft ermöglicht weitere Handlungsspielräume für Fremdkapitalaufnahme. Die Cashflowstärkung bietet Versatel darüber hinaus Flexibilität für künftige M&A-Aktivitäten sowie für Investitionen in FTTx (Fiber to the home oder to the building, Glasfasernetz) zur Erzielung von Wettbewerbsvorteilen.

Veröffentlichungsdatum: 27.02.2008 - 07:41
Redakteur: rpu
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