WKN:
585150
ISIN:
DE0005851505
Straße, Haus-Nr.:
Fraunhoferstraße 20,
D-82152 Martinsried/München, Deutschland
Telefon:
+49 (0) 89 / 8565 - 2693

Internet: http://www.gpc-biotech.com

IR Ansprechpartner:
Frau Barbara Müller
info@gpc-biotech.com
Restrukturierungsmaßnahmen angekündigt / Update zu den Medikamentenprogrammen -
Die GPC Biotech AG gab heute Restrukturierungsmaßnahmen bekannt, um den Fokus des Unternehmens auf die klinische Entwicklung von Krebsmedikamenten zu verstärken und weitere Kosten zu reduzieren, um damit die Finanzierung der Geschäftstätigkeit über einen Zeitraum von rund drei Jahren zu sichern. Die Restrukturierungsmaßnahmen umfassen hauptsächlich die frühen Forschungsaktivitäten am Standort in München und betreffen insgesamt 38% der derzeit aktiven Belegschaft bzw. 38 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Nach Umsetzung der Maßnahmen verbleiben 14 Beschäftigte in München sowie 49 in Princeton.

Außerdem gab das Unternehmen bekannt, dass zwei Mitgründer des Unternehmens, Dr. Elmar Maier, Vorstand für Business Development und Chief Operating Officer in Martinsried sowie Dr. Sebastian Meier-Ewert, Forschungsvorstand, in gegenseitigem Einvernehmen mit sofortiger Wirkung aus dem Vorstand ausscheiden, um die Größe des Vorstands an die verkleinerte Unternehmensstruktur anzupassen. Dr. Maier und Dr. Meier-Ewert werden jedoch beide dem Unternehmen als Berater verbunden bleiben. Dies beinhaltet ihre weitere Unterstützung bei den vorklinischen und klinischen Programmen des Unternehmens sowie bei Lizenzierungs-, Fusions- und Übernahmeaktivitäten.

Dr. Bernd R. Seizinger, Vorsitzender des Vorstands, sagte: "Wir haben einen umfassenden strategischen Plan umgesetzt, welcher einen verstärkten Fokus auf die unserer Meinung nach aussichtsreichsten Krebsmedikamentenprogramme beinhaltet und der zu weiteren Kostensenkungen führt, um damit die Finanzierung unserer Geschäftstätigkeit über einen Zeitraum von rund drei Jahren zu sichern. Dies gibt uns einen zusätzlichen Handlungsspielraum - auch in einer angespannten Kapitalmarktsituation. Das Ziel einer langfristigen Lebensfähigkeit von GPC Biotech hat leider eine Reduzierung unserer Belegschaft notwendig gemacht. Ich möchte allen betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern meinen aufrichtigen Dank für ihren Beitrag bei GPC Biotech aussprechen."

Dr. Seizinger sagte weiter: "Ich möchte Dr. Maier und Dr. Meier-Ewert meinen tief empfundenen Dank aussprechen für ihren unermüdlichen Einsatz beim Aufbau von GPC Biotech, seit sie das Unternehmen vor über 10 Jahren mitgegründet haben. Ich freue mich sehr, dass sie beide dem Unternehmen in einer Beraterfunktion weiter zur Verfügung stehen, um uns bei unseren internen Programmen sowie bei Lizenzierungs-, Fusions- und Übernahmeaktivitäten zu unterstützen."

Krebsmedikamentenpipeline - verstärkter Fokus

Das Unternehmen gab auch ein Update zur Krebsmedikamentenpipeline bekannt. Die Entwicklungsaktivitäten werden demnach auf Satraplatin sowie das Zellzyklus-Hemmer-Programm ausgerichtet; die interne Entwicklung des monoklonalen Antikörpers 1D09C3 wird beendet.

Entwicklungsplan für Satraplatin

Wie bereits bekannt gegeben, hat GPC Biotech den Entwicklungsplan für Satraplatin überarbeitet und entschieden, bestimmte klinische Studien fortzusetzen, andere Studien zu beenden und ausgewählte neue Studien zu beginnen. Das Unternehmen analysiert weiterhin Daten zur Gesamtüberlebenszeit aus der Phase-3-Zulassungsstudie SPARC für Satraplatin als Zweitlinien-Chemotherapie bei hormonresistentem Prostatakrebs. Im Studienplan vorgesehene Analysen der Gesamtüberlebensdaten von Patienten-Subgruppen zeigten bei mit Satraplatin behandelten Patienten, die als Erstlinien-Chemotherapie Taxotere® erhalten hatten oder bei Therapiebeginn unter Schmerzen litten (definiert als Patienten mit Schmerzintensitätswerten zwischen 2 und 5) einen Trend zu einer verlängerten Gesamtüberlebenszeit. Das Unternehmen prüft außerdem mögliche Wege einer Zulassung, die über die Indikation Zweitlinien-Chemotherapie bei hormonresistentem Prostatakrebs hinaus gehen. Ein Zulassungsantrag für Satraplatin in Europa wurde 2007 vom Partnerunternehmen Pharmion eingereicht. Eine Entscheidung über den Zulassungsantrag wird im zweiten Halbjahr 2008 erwartet.

Interne Entwicklung des monoklonalen Antikörpers 1D09C3 beendet

Das Unternehmen hat entschieden, die interne Entwicklung des monoklonalen Antikörpers 1D09C3 zu beenden, welcher sich in einem Phase-1-Studienprogramm bei Patienten befindet, die an einem resistenten B-Zell-Lymphom leiden oder nach einer zuvor durchgeführten Standardtherapie einen Rückfall erlitten haben. Erste klinische Tests mit 1D09C3 haben keine unerwarteten oder nicht-akzeptablen Sicherheitsbedenken ergeben und eine maximal verträgliche Dosis wurde noch nicht erreicht. Neue publizierte Daten haben jedoch generelle Bedenken hinsichtlich der Gruppe der IgG4-Antikörper aufgebracht, zu der auch 1D09C3 gehört. Diese Daten deuten darauf hin, dass ein IgG4-Antikörper eine Hälfte seiner Y-förmigen Struktur mit einem anderen Antikörper austauschen kann, was ein neues Molekül entstehen lässt, dessen Eigenschaften nicht bekannt sind. GPC Biotech hat in letzter Zeit Tests durchgeführt, die gezeigt haben, dass auch 1D09C3 über diese Eigenschaften zum Austausch der Antikörperhälften verfügt. Obwohl diese Resultate keinen endgültigen Schluss zulassen, hat GPC Biotech entschieden, keine weiteren internen Ressourcen zur Entwicklung von 1D09C3 zu investieren. Das Unternehmen versucht jedoch einen Partner für das geistige Eigentum des Programms ("Intellectual Property") zu finden.

Breitband-Kinase-Hemmer RGB-286638 - Start der klinischen Entwicklung in den nächsten sechs Monaten erwartet

Das Unternehmen gab bekannt, dass der Breitband-Kinase-Hemmer RGB-286638 im Laufe der nächsten sechs Monate in die Phase 1 der klinischen Entwicklung eintreten soll. In verschiedenen vorklinischen Modellen solider wie auch hämatologischer Tumore konnte nachgewiesen werden, dass RGB-286638 zu einer Tumorrückbildung und längerem Überleben führt. Eine Anfangsdosis und ein intravenöser Dosierungsplan für die Phase-1-Erprobung des Wirkstoffs wurden bereits definiert. Klinische Studien sind sowohl bei soliden als auch bei hämatologischen Tumoren vorgesehen.

Bei einem zweiten Medikamentenkandidaten, RGB-344064, konnte gezeigt werden, dass er selektiv alle wesentlichen cyclinabhängigen Kinasen hemmt; Proteine, die bedeutende Teile des Zellteilungsprozesses (Zellzyklus) steuern, dabei jedoch vergleichsweise wenige Auswirkungen auf andere Kinasen haben. Derzeit finden weitere vorklinische Untersuchungen statt, die vor einem Eintritt dieses Wirkstoffs in die klinische Phase abgeschlossen sein müssen.

Update zur finanziellen Situation

Das Unternehmen gab heute auch ein Update zum Finanzmittelbestand zum Jahresende 2007. Zum 31. Dezember 2007 verfügte GPC Biotech über liquide Mittel, kurzfristig veräußerbare Finanzanlagen und Wertpapiere des Umlaufvermögens in Höhe von 65 Millionen Euro. Dieser Finanzmittelbestand ist höher als die zuvor veröffentlichte Erwartung von rund 60 Millionen Euro. Mit den erwarteten Kosteneinsparungen aus der heute bekannt gegebenen Restrukturierung geht GPC Biotech nun davon aus, dass die Finanzmittel zum 31. Dezember 2007 ausreichen werden, um die Geschäftstätigkeit für rund drei Jahre zu sichern.

Veröffentlichungsdatum: 25.02.2008 - 14:09
Redakteur: rpu
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