Vorläufige Umsatz- und Ergebniszahlen 2007 / Kapitalerhöhung angekündigt
Das im November 2007 in einen Liquiditätsengpass geratene Solarunternehmen Conergy AG hat heute Zusagen über die Gewährung einer Zwischenfinanzierung in Höhe von insgesamt 240 Mio. EUR durch die Commerzbank AG und Dresdner Kleinwort erhalten. Die Financial Covenants wurden für das Geschäftsjahr 2008 ausgesetzt. Die Conergy AG beabsichtigt, die zusätzlichen finanziellen Mittel im Wesentlichen für den laufenden Liquiditätsbedarf, notwendige Investitionen, den frühzeitigen Materialeinkauf für die Solarfabrik in Frankfurt (Oder) und für Vorfinanzierungen von Projekten der Tochtergesellschaft EPURON GmbH, Hamburg, einzusetzen. Die im November 2007 gewährte Kreditlinie in Höhe von 30 Mio. EUR wurde von der Gesellschaft nicht in Anspruch genommen und wird durch die heute gewährte Zwischenfinanzierung in Höhe von 240 Mio. EUR ersetzt.
Vorläufige Stellungnahme zu dem vom Vorstand entwickelten Restrukturierungskonzept
Die Conergy AG hat eine renommierte, international tätige Wirtschaftsprüfungsgesellschaft beauftragt, zu dem vom Vorstand vorgelegten Sanierungs-/Restrukturierungskonzept gutachterlich Stellung zu nehmen. Die Fortführung der heute gewährten Zwischenfinanzierung über 240 Mio. EUR steht unter dem Vorbehalt, dass die mit der Erstellung des Restrukturierungsgutachtens beauftragte Wirtschaftsprüfungsgesellschaft bis Mitte Februar ein positives Votum abgibt. Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft hat heute bestätigt, dass sie nach ihren derzeitigen Erkenntnissen davon ausgeht, dass sie zu einem positiven Ergebnis kommen wird.
Refinanzierung
Die Rückführung der Zwischenfinanzierung soll in erster Linie über die Durchführung einer Kapitalerhöhung in 2008 in Höhe von ca. 250 Mio. EUR erfolgen. Dabei kann der Finanzbedarf auch durch eine Reduzierung des Working Capitals oder Erlöse aus der Veräußerung aufgegebener Geschäftsbereiche (Discontinued Operations) reduziert werden. Das Gesamtvolumen der Kapitalerhöhung wird von Dresdner Kleinwort unter banküblichen Vorbehalten voll garantiert. Dritte Parteien haben davon rund 50% durch Festbezugs- bzw. Übernahmeerklärungen abgesichert. Die Einzelheiten zur Durchführung der Kapitalerhöhung stehen derzeit noch nicht fest, sie werden zeitnah zur Durchführung der Kapitalerhöhung festgelegt.
Vorläufige Umsatz- und Ergebniszahlen 2007 der Conergy Gruppe
Der Conergy Konzern hat im Geschäftsjahr 2007 vor bilanziellen Anpassungen und mit der alten Struktur einen Umsatz in Höhe von 845 Mio. EUR (2006: 752 Mio. EUR) erzielt. Für das Geschäftsjahr 2007 änderte der Vorstand jedoch seine Bilanzierungsmethode für fortzuführende Großprojekte. Dies führte zu einer Verschiebung von Umsätzen in spätere Berichtszeiträume. Gleichsam schlug sich auch die Bereinigung um nicht fortgeführte Aktivitäten (Discontinued Operations) in der neuen Bilanzierung nieder. Unter Berücksichtigung dieser Anpassungen liegt der vorläufige Umsatz des Geschäftsjahres 2007 bei 712 Mio. EUR (2006: 682 Mio. EUR). Das EBITDA beläuft sich auf -174 (Vj. 19) Mio. EUR, das EBIT auf -210 (19) Mio. EUR und das EBT auf -229 (13) Mio. EUR. Als Konzernergebnis wird ein Betrag von -194 (8) Mio. EUR ausgewiesen.
Die im Jahr 2007 gebuchten, einmaligen Anpassungen bilanzieller Wertansätze sowie die Änderung der Bilanzierungsmethode für Großprojekte sind weit überwiegend nicht cash-wirksam. Die aufgegebenen Geschäfte (DOP) sind in einer Zeile ausgewiesen, als Ergebnis nach Steuern. Sie belasten das Netto-Ergebnis mit -37 Mio. EUR (2006: -1 Mio. EUR). Die ausgewiesenen Ertragsteuern werden weit überwiegend von den latenten Steuern bestimmt. Diese Zahl stellt einen vorläufig ermittelten Wert dar. Es sind noch wesentliche Änderungen möglich, die jedoch nicht zahlungswirksam werden.
Ausblick
Für das fortgeführte Geschäft des laufenden Jahres 2008 erwartet der Vorstand der Conergy AG einen deutlichen Umsatzzuwachs auf über 1 Mrd. Neben einem fortgesetzten, organischen Wachstum erwartet er auch positive Effekte aufgrund der Auswirkung der geänderten Bilanzierung von Großprojekten. Für das Geschäftsjahr 2008 plant der Vorstand ein gegenüber dem Vorjahr deutlich verbessertes operatives Ergebnis vor Abschreibungen (EBITDA). Unter ?erücksichtigung von wesentlichen Sonder- und Einmaleffekten sowie Abschreibungen geht der Vorstand von einem erheblichen zweistelligen, negativen operativen Ergebnis (EBIT) aus. Das Finanzergebnis wird sich durch steigende Zinszahlungen deutlich verschlechtern und dadurch das Ergebnis vor Steuern (EBT) zusätzlich belasten.
Für das Geschäftsjahr 2009 plant der Vorstand eine positive Umsatz- und Ergebnisentwicklung.