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Herr Rainer Krause
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Bericht zum Geschäftsjahr 2007
Die Umsatzerlöse sind im abgelaufenen Geschäftsjahr im Vergleich zum Vorjahr um 41,6% gestiegen. Während im Geschäftsjahr 2006 der Umsatz EUR 35,5 Mio. betrug, stieg dieser um EUR 14,7 Mio. auf EUR 50,2 Mio. im abgelaufenen Geschäftsjahr an. Hierin enthalten waren Umsätze im innereuropäischen Ausland von EUR 7,9 Mio. (Vorjahr: EUR 5,5 Mio.). Unter Berücksichtigung von Materialaufwendungen, welche zum einen die eingekauften Rohstoffe und zum anderen die in Anspruch genommenen Transportdienstleistungen beinhalten, in Höhe von EUR 49,1 Mio. (Vorjahr: EUR 34,8 Mio.) verblieb ein Rohertrag von rund EUR 1,13 Mio. für die abgelaufene Periode und von EUR 0,72 Mio. für das vorige Geschäftsjahr, was Rohertragsmargen von 2,25% bzw. 2,04% entspricht. Prozentual nahmen die Materialaufwendungen um 41,2% zu und das Verhältnis von Materialaufwendungen zum Umsatz belief sich auf 97,8% für das Berichtsjahr und 98,0% für das Geschäftsjahr zuvor. Im Bereich des Wareneingangs verringerten sich die Rohstoffeinkäufe aus dem europäischen Ausland um EUR 3,5 Mio. auf EUR 4,2 Mio..

Die von der Gesellschaft in 2007 gehandelte Milchmenge betrug 125.165 Tonnen (Vorjahr: 100.132 Tonnen), während an Molkereien in der BRD 27,6 Mio. t (Vorjahr: 27,1 Mio. t) und innerhalb der europäischen Union 133,7 Mio. t (Vorjahr: 130,0 Mio. t) umgesetzt wurden, was in Relation zu der BRD- und der EU-Milchmenge Prozentsätzen von 0,45% (2006: 0,37%) und 0,10% (2006: 0,08%) entspricht.

Geschäftsverlauf und Lage der Gesellschaft

Für die Entwicklung der Ertragslage kann festgehalten werden, dass sich der Jahresüberschuß um TEUR 181 auf TEUR 363 erhöht hat und dieses Ergebnis um TEUR 165 über dem Planergebnis von TEUR 198 liegt

Das Rohergebnis aus dem Handel mit Milchrohprodukten und der Vermittlung von Transportdienstleistungen hat sich im Vergleich zum Vorjahr um TEUR 407 auf TEUR 1.130 (+56,2%) erhöht und liegt um TEUR 380 (+50,7%) über dem geplanten Rohergebnis von TEUR 750. Dabei lag der Istumsatz um EUR 14,7 Mio. (+41,5%) über dem Umsatz des Vorjahres und um EUR 15,2 Mio. (+43,5%) über dem geplanten Umsatz von EUR 35,0 Mio.. Ursächlich hierfür war eine im Vorjahresvergleich höhere Anzahl geschäftlicher Transaktionen aufgrund günstiger Rahmenbedingungen des Milchrohstoffmarktes bei einem stark gestiegenen Preisniveau für Milchrohstoffe. Zudem kam es zu einer Margensteigerung um 0,21% auf 2,25%.

Der negative Saldo aus der Differenz zwischen sonstigen ordentlichen Aufwendungen und Erträgen betrug minus TEUR 761 und lag um TEUR 138 (+22,2%) über dem Saldo des Vorjahres von minus TEUR 622. Sowohl die Personalaufwendungen nahmen um TEUR 105 (26,7%) auf TEUR 501 als auch die übrigen Sachaufwendungen nahmen um TEUR 28 (14,5%) auf TEUR 221 zu. Die Abschreibungen auf Sachanlagen verringerten sich geringfügig um TEUR 1 auf minus TEUR 34. Der Saldo aus neutralen Aufwendungen und Erträgen war mit TEUR 5 negativ und verringerte sich daher um TEUR 6 gegenüber dem Vorjahr von +TEUR 1.

Das Finanzergebnis erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahr um TEUR 23 auf TEUR 183. Während die Erträge aus Ausleihungen des Finanzanlagevermögens mit TEUR 60 konstant blieben, nahmen die Zinserträge um TEUR 20 auf TEUR 124 zu. Daneben kam es zu Zinsaufwendungen in Höhe von minus TEUR 0,6 (Vorjahr: minus TEUR 0,5). Infolge des höheren Ergebnisses vor Ertragsteuern von TEUR 559 (Vorjahr: TEUR 263) nahm die Ertragsteuerbelastung um minus TEUR 110 auf minus TEUR 190 zu. Die Eigenkapital- und die Gesamtkapitalrendite der Gesellschaft beliefen sich für das abgelaufene Geschäftsjahr auf 10,2% bzw. 3,8% (Vorjahr: 5,5% bzw. 2,4%).

Das Vermögen hat sich um TEUR 2.194 auf TEUR 9.683 erhöht. Während sich die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen um TEUR 1.086 auf TEUR 4.457 erhöhten, nahm der Bestand an liquiden Mitteln um TEUR 925 auf TEUR 3.837 und die sonstigen Vermögensgegenstände um TEUR 216 auf TEUR 294 zu.

Das Eigenkapital betrug TEUR 3.548 und erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr um TEUR 251. Die Ausschüttung des Bilanzgewinns zum vorigen Stichtag verringerte dabei das Eigenkapital im Laufe des Jahres um TEUR 112. Der Jahresüberschuß des abgelaufenen Geschäftsjahres von TEUR 363 erhöhte hingegen wieder das Eigenkapital.

Das Fremdkapital erhöhte sich ebenfalls um TEUR 1.942 auf TEUR 6.134. Während sich die Lieferantenverbindlichkeiten um TEUR 1.963 auf TEUR 5.809 erhöhten, nahmen die Rückstellungen insgesamt um TEUR 3 auf TEUR 316 zu und die sonstigen Verbindlichkeiten nahmen um TEUR 23 auf TEUR 10 ab.

Die Analyse zur Vermögenslage zeigt, dass am Ende des Berichtszeitraums die mittel- und langfristig gebundenen Vermögenswerte von TEUR 1.071 in Höhe von TEUR 3.185 durch mittel- und langfristige Eigenmittel finanziert waren. Diese Überdeckung von TEUR 2.114 liegt somit um TEUR 34 über der Überdeckung zum Vorjahresstichtag. Prozentual beträgt die Überdeckung 297,4% (Vorjahr: 293,1%). Für die kurzfristig gebundenen Vermögensgegenstände ergibt sich dagegen eine Unterdeckung durch kurzfristige Mittel in betragsmäßig gleicher Größenordnung. Die Eigenkapital- bzw. Fremdkapitalquoten betragen zum Stichtag 36,6% bzw. 63,4% und zum vorigen Bilanzstichtag 44,0% bzw. 56,0%.

Für die Finanzlage ist festzuhalten, dass sich der Bestand an liquiden Mitteln um TEUR 925 auf TEUR 3.837 erhöht hat. Dieser Umstand ist darauf zurückzuführen, dass sich aus der laufenden Geschäftstätigkeit ein Mittelzufluß von TEUR 1.037 ergeben hat, welcher maßgeblich durch eine Zunahme der Verbindlichkeiten zum Stichtag verursacht wurde. Dagegen kam es zu Mittelabflüssen aus der Investitions- und Finanzierungstätigkeit von insgesamt TEUR 0,3. Der Mittelabfluß aus der Finanzierungstätigkeit betrug hingegen TEUR 112 und betraf die Gewinnausschüttung für das Vorjahr. Insgesamt führte dies zu einer Zunahme des Finanzmittelbestandes von TEUR 925. Im Vorjahr war es zu einer Verminderung des Bestands an liquiden Mitteln um TEUR 598 auf TEUR 2.912 gekommen, da die Mittelabflüsse aus der laufenden Geschäftstätigkeit TEUR 585, aus der Investitionstätigkeit TEUR 2 und aus der Finanzierungstätigkeit TEUR 10 betrugen. Die Liquiditätslage war mit einem Cash Flow von TEUR 397 (Vorjahr: TEUR 237) ausreichend.

Der deutsche und internationale Milchmarkt war im Jahr 2007 vor allem von starken Preissteigerungen geprägt. Magermilchpulver wurde so hoch gehandelt wie nie zuvor und die Butterpreise näherten sich den Rekordpreisen Anfang der 80-er Jahre. Rund 27,6 Mio. Tonnen (kurz: t) Milch wurden bei den deutschen Molkereien im Jahr 2007 erfaßt und verarbeitet, so dass die Vorjahreszahl um 450.000 t bzw. 1,6% überschritten wurde. Die in der europäischen Union angelieferte Milchmenge belief sich im abgelaufenen Jahr auf 133,66 Mio. t.

Der Abbau der Milchkuhherde hat sich verlangsamt, obwohl das Milchaufkommen dennoch Mitte des Jahres stagnierte, was auf kräftige Preiserhöhungen bei den Kraftfutterpreisen zurückzuführen gewesen sein dürfte. Zudem ist der Gehalt an Fett im Jahr 2007 wie in den Vorjahren erneut leicht gesunken. Die Milchauszahlungspreise der Molkereien sind gegen Jahresende mit 40 Cent/kg und mehr für ein Kilogramm Milch mit einem Fettgehalt von 3,7% und einem Eiweißgehalt von 3,4% auf ein Niveau gestiegen, welches zu Jahresbeginn 2007 noch als unerreichbar galt. Im Jahresdurchschnitt lagen die Preise für ein Kilogramm Milch bei standardisierten Inhaltsstoffen jedoch zwischen 33 und 34 Cent, womit der Stand des Jahres 2001 übertroffen wurde. Die Milchpreisentwicklung hat sich daher von der Interventionsverwertung und damit vom interventionsgestützten Preisniveau, das bereits in den Vorjahren überschritten worden war, vollständig abgelöst.

Die Preisbewegung war durch außergewöhnliche Bewegungen auf den Märkten ausgelöst und ermöglicht worden. Erste Anzeichen gab es bereits Ende 2006 an den Märkten für Molkepulver und Magermilchpulver. Später griffen diese auf immer weitere Marktsegmente über. Während in der Vergangenheit die Weltmarktpreise stets deutlich unter dem Preisniveau in der EU gelegen hatten, haben sie in 2007 die Preise in der EU zeitweise überschritten. So wirkten die Exporte auf den Weltmarkt als treibende Kraft für Preissteigerungen auf dem Binnenmarkt, obwohl sich die Wechselkurse für die europäischen Exporteure äußerst ungünstig entwickelt haben. Nach wie vor werden viele Geschäfte in US-Dollar abgewickelt, wobei seit dem 1.1.2005 der US-Dollar gegenüber dem EUR um 40% seines Wertes eingebüßt hat.

Die außerordentlich feste Marktentwicklung dürfte die europäische Kommission dazu veranlasst haben, die Beihilfen und Erstattungen schneller zu reduzieren, als im Rahmen der Agrarreform ursprünglich vorgesehen. Erstmals seit Bestehen der europäischen Marktordnung im Jahr 1968 konnten alle Produkte zu Marktpreisen abgesetzt werden. Auch sämtliche Interventionsbestände an Butter und Magermilchpulver in der EU sind erstmals seit 1968 vollständig geräumt worden, so dass sich die Marktpreise vollständig von der Interventionsverwertung abgekoppelten.

Die Preise für Molke- und Magermilchpulver erreichten im April 2007 einen Höchststand, der doppelt so hoch war wie die historischen Rekordmarken aus den vergangenen Jahrzehnten, wozu insbesondere Exporte nach Asien wesentlich zu dieser Entwicklung beitrugen. Im Frühjahr 2007 war aus Herkünften außerhalb der EU keine Ware mehr verfügbar. Im Herbst haben sich die Märkte für Milcheiweiß jedoch wieder beruhigt und die Preise gaben wieder nach, da am Weltmarkt das Angebot aus Ozeanien und den USA wieder verfügbar war.

Entgegen allen Erwartungen zogen auch die Preise für Butter kräftig an und erreichten ebenfalls einen historischen Höchststand. Dabei wurden unerwartet schnell die Interventionsbestände in den ersten Monaten des abgelaufenen Jahres vollständig geräumt. Ab August 2007 stiegen die Preise für abgepackte Butter um ca. 50%. Durch einen Rückgang der industriellen Nachfrage und auch der Endverbraucher kam es zu einem Rückgang der Preise für Blockbutter und Industrierahm.

Zudem entstanden in Deutschland weitere Kapazitäten zur Käseherstellung und mit schätzungsweise 2,16 Mio. t wurde soviel Käse erzeugt wie bisher nie zuvor. Die zusätzlichen Mengen wurden teilweise im Inland abgesetzt. Erheblich mehr Käse ging jedoch auch in den Export, der in 2007 mit 900.000 t ebenfalls einen neuen Rekord erreichte. Die Käsepreise zogen später an als die für Butter und Magermilchpulver, dann aber in noch größeren Schritten und blieben bis zum Jahresende auf hohem Niveau stabil.

Während die Produktion von Konsummilch 2007 stagnierte, wurden größere Mengen an Frischprodukten wie Joghurt, Quark und Sahne erzeugt. Nachdem die Verbraucherpreise für Milch und Milchprodukte in den vergangenen Jahrzehnten von hoher Stabilität und teilweise sogar von rückläufigen Tendenzen geprägt waren, wurden die Verbraucher in Deutschland 2007 mit deutlichen Preissteigerungen für Milcherzeugnisse konfrontiert.

Gewinnverwendung

Infolge der in den vorangegangenen Geschäftsjahren erfolgten Dotierung der anderen Gewinnrücklagen in Höhe von mittlerweile 50% des Grundkapitals bleibt die Beschlußfassung über die Verwendung des Jahresüberschusses der Hauptversammlung vorbehalten. Der Vorstand schlägt der Hauptversammlung vor, aus dem Ergebnis für das Geschäftsjahr 2007 in Höhe von EUR 363.433,09 einen Betrag von EUR 320.000,-- an die Aktionäre auszuschütten und einen Betrag von EUR 43.433,09 in die Gewinnrücklagen einzustellen. Dies entspräche einer Dividende von EUR 0,40 für eine Stückaktie.

Veröffentlichungsdatum: 21.01.2008 - 15:00
Redakteur: rpu
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