Ende letzten Jahres ist ein gemeinsames Weiterbildungsprojekt der Bremer Straßenbahn AG (BSAG) und der Bremer Arbeitsgemeinschaft für Integration und Soziales (BAgIS) gestartet, welches in erster Linie langzeitarbeitslosen Menschen die Ausbildung zum Busfahrer ermöglicht.
Insgesamt will die BSAG circa 40 neue Mitarbeiter/innen über diesen Weg im Fahrdienst einstellen. Der erste Durchgang der insgesamt neunmonatigen Qualifizierung zum Busfahrer lief bei der BSAG im November letzten Jahres an. Eigens für diese Maßname erwarb die BSAG durch die bremer arbeit gmbH (bag) eine Zertifizierung, die zur Weiterbildung berechtigt.
Vor Beginn der Qualifizierungsmaßnahme mussten die 15 Teilnehmer/innen ein besonderes Bewerbungsverfahren durchlaufen, in dem die grundsätzliche Eignung für die Tätigkeit als Berufskraftfahrer überprüft wurde. Neben der Führerscheinausbildung Klasse D durchlaufen die Teilnehmer/innen in der Ausbildung eine Grundqualifikation, die nach Berufskraftfahrerqualifizierungsgesetz (BKrFQG) mit einer zusätzlichen Prüfung vor der Handelskammer abschließt.
Darüber hinaus kommt jedoch für die zukünftigen Busfahrer/innen die notwendige Fahrpraxis nicht zu kurz. Sie erhalten einen breit gefächerten Einblick in den Berufsalltag des Busfahrers/in und werden praxisgerecht auf ihren zukünftigen Arbeitsplatz vorbereitet und geschult. Neben Fahrlehrer und Gruppenleiter werden die Teilnehmer und Teilnehmerinnen zusätzlich von einer sozialpädagogischen Fachkraft betreut.
Für die BSAG war die Intention des Weiterbildungsprojektes von Anfang an klar: „Wir wollten vor allem Langzeitarbeitslosen die Möglichkeit geben, wieder eine Erwerbstätigkeit einzugehen - und damit auch als Bremer Unternehmen ein Zeichen setzen,“ so Arbeitsdirektor Michael Hünig von der BSAG. Dabei setzt die BSAG bewusst auf eine qualitativ hochwertige Qualifizierung, da das Fahrpersonal nach Auffassung der Unternehmensführung einen wichtigen Faktor für die Servicequalität des Unternehmens darstellt. „Wir wünschen uns“, so Michael Hünig weiter, „dass sich für die weiteren Lehrgänge mehr Frauen bewerben.“ Ziel sei es, die Qualifizierung gemeinsam mit der BAgIS zum Erfolg für alle Beteiligten zu machen. Nach einer bestandenen Weiterbildung wird daher eine spätere Anstellung der Teilnehmer, zunächst in Teilzeit, grundsätzlich angestrebt.
„Die BSAG und die BAgIS zeigen mit diesem gemeinsamen Projekt, dass insbesondere betriebsnahe Qualifizierungen Erfolg versprechend sind. Wir freuen uns, dass diese Kooperation mit der BSAG so gut funktioniert – für alle Beteiligten“, berichtet Eckhard Lange, stellvertretender Geschäftsführer der BAgIS, über das Projekt. „Wenn auch nur für einen kleinen Teil gemessen an der Gesamtzahl der Langzeitarbeitslosen, so entsteht hier doch für den Kreis der Teilnehmerinnen und Teilnehmer eine Perspektive, dauerhaft in das Arbeitsleben integriert zu werden. Aber auch viele kleine Teile tragen bekanntlich zu Gesamterfolg bei. Wir hoffen, dass dieses Kooperationsbeispiel auch bei anderen Bremer Arbeitgebern ankommt und sie ermutigt, gemeinsam mit der BAgIS langzeitarbeitslosen Menschen positive Zukunftsaussichten zu ermöglichen“.
Langzeitarbeitslose, die Interesse an dieser Weiterbildung zum Kraftomnibusfahrer/in haben, müssen sich vorab mit ihrem persönlichen Ansprechpartner/in in der BAgIS zur Prüfung der individuellen Fördervoraussetzungen in Verbindung setzen.
Veröffentlichungsdatum:
08.01.2008
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13:24
Redakteur:
rpu