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Biodiesel-Produktion wird wieder angefahren
Die Petrotec AG nimmt die Produktion von Biodiesel nach dem vorübergehenden Produktionsstopp Anfang Januar 2008 wieder auf. Alle 25 Mitarbeiter an den Produktions-Standorten Südlohn-Oeding und Emden, für die das Unternehmen Ende Oktober 2007 Kurzarbeit beantragt hatte, werden ihre Tätigkeit am 1. Januar 2008 wieder aufnehmen.
Vorstandsvorsitzender Roger Böing: 'Ich freue mich, dass die Petrotec Mitarbeiter wieder Biodiesel produzieren. Zum einen haben sich die Absatzpreise für 2008 etwas gegenüber den sehr niedrigen Niveaus der zurückliegenden Monate erholt, zum anderen hat Petrotec ihre Kundenbasis im Beimischungsmarkt verbreitert und auch Mineralölgesellschaften im Ausland als neue Kunden gewonnen. Der Auftragsbestand für 2008 ist bereits heute zufriedenstellend.'
Die Produktions-Anlage im Emder Tiefseehafen mit einer Jahreskapazität von 100.000 t wird planmäßig fertig gestellt und für die behördliche Abnahme und den ersten Probebetrieb vorbereitet. Mit dem Anfahren der Biodiesel-Produktion rechnet Petrotec im April 2008. Die Biodiesel-Anlage in Südlohn-Oeding mit einer Kapazität von 85.000 t wird ab 2. Januar 2008 zur Produktion wieder hoch gefahren.
Zum 22. Oktober 2007 hatte Petrotec für die Mitarbeiter in der Biodiesel-Produktion bis Ende des Jahres Kurzarbeit angemeldet. Mit dem Stopp der Biodiesel-Produktion reagierte das Unternehmen auf die ungünstigen Marktbedingungen, die eine kostendeckende Biodiesel-Produktion nicht zugelassen hatten. Stattdessen veräußerte das Unternehmen ein Zwischenprodukt aus ihrer Wertschöpfungskette. Petrotec sicherte sich so ihre Liquiditätsposition. Die Petrotec Tochter VITAL hat unterdessen ihre Aktivitäten in der Eigenerfassung von Altspeisefett weiter erfolgreich voran getrieben.
Trotz der allgemein leicht erholten Marktbedingungen äußerte sich Vorstand Böing enttäuscht von der Politik: 'Die Bundesregierung bleibt in der Pflicht, die Biokraftstoff-Industrie zu fördern. Im zurückliegenden Jahr hat sie ihre Hausaufgaben nicht gemacht. Sie hat es nicht geschafft, der Biodiesel-Industrie und ihren Kunden Investitions- und Planungssicherheit zu geben und damit der jungen Industrie erheblichen Schaden zugefügt. Wichtige politische Entscheidungen zur Neuausrichtung der Förderung der Industrie sind bis auf Weiteres verschoben worden.'
Das CO2-Emissions-Reduktionspotenzial durch Biokraftstoffe – insbesondere auf Basis von Rest- und Abfallstoffen - ist riesig und unmittelbar umsetzbar. Denn allein der Verkehrssektor in der EU ist für über 25% der klimaschädlichen CO2-Emissionen verantwortlich. Die Energie- und Umweltpolitik der Bundesregierung für mehr Klimaschutz ist unglaubwürdig, solange sie dieses Potenzial nicht aufgreift. Ein Vorschlag der SPD Fraktion, der von der Biokraftstoffindustrie begrüßt worden war, fand leider keine Zustimmung innerhalb der CDU/CSU Fraktion. Der Vorschlag sieht vor, eine Gesamtquote für Biokraftstoffe in Höhe von 7% (energetisch) einzuführen, die in den nächsten Jahren weiter ansteigen soll. Mit der Einführung der Gesamtquote wäre auch der für die Industrie sehr wichtige B100-Markt, trotz der zum 1. Januar 2008 weiteren Steuererhöhung auf 15 Cent/l, erhalten geblieben. 'Eine aktive Klimaschutzpolitik muss nicht nur schnell und konsequent handeln, sie muss zwingend auch ein investitionsfreundliches Umfeld für zusätzliche Arbeitsplätze und Technologie-Forschung in Deutschland in den mittelständisch geprägten Umwelttechnologie-Industrien schaffen.', so Böing abschließend.