Die BIOGAS NORD AG ist auf dem Weg vom Anlagenbauer für landwirtschaftliche Betriebe zu einem internationalen Biogas-Baukonzern. Unter hohen Vorleistungen hat das Unternehmen bereits in diesem Jahr in verschiedenen europäischen Ländern Fuß gefasst sowie die Gründung weiterer Standorte im Ausland vorbereitet. Sowohl in Frankreich als auch in Spanien und England wurden Tochtergesellschaften gegründet, in Rumänien, Ungarn, Italien, Polen, Holland und Indien erste Aufträge kontrahiert. Im kommenden Jahr werden weitere Tochtergesellschaften in Italien, USA und Kanada entstehen, außerdem ist ein Joint Venture in Indien vorgesehen. Schon im nächsten Jahr wird der Auslandsanteil am Umsatz auf mindestens 30% steigen, unter deutlich positiven Auswirkungen auf die Ergebnislage.
Die enormen Anstrengungen werden sich jedoch im Rechnungswerk des Unternehmens in 2007 noch nicht niederschlagen. „Wir gehen aus heutiger Sicht davon aus, dass wir die angestrebte schwarze Null nicht erreichen werden“, sagt Gerrit Holz, Gründer und Vorstandsvorsitzender des Unternehmens. Das Unternehmen erwartet dagegen ein negatives Ergebnis im unteren, einstelligen Millionenbereich sowie eine Gesamtleistung knapp unter Vorjahreshöhe. Der erwartete Umsatz von fast 40 Mio. EUR wird nicht erreicht, weil mehrere Aufträge aus dem In- und Ausland durch zeitliche Verschiebungen nicht mehr in 2007 umsatzwirksam werden. Darunter sind zwei Aufträge aus Indien, die wegen der noch ausstehenden öffentlichen Förderung ins nächste Jahr verschoben werden. Auch Projekte in Italien, Rumänien, Spanien, England und Polen werden ebenfalls erst im nächsten Jahr realisiert.
„Darüber hinaus wird sich die Abwicklung eines Großauftrags aus Thüringen verzögern, da dort bislang unbekannte, aber inzwischen entdeckte Altlasten in den Böden beseitigt werden müssen“, so Holz weiter. Die inländische Marktschwäche, ausgelöst durch deutlich gestiegene Substratpreise und die abwartende Haltung einiger Nachfrager aufgrund der Diskussion über die Novellierung des Energie-Einspeise-Gesetzes (EEG), haben sich bei BIOGAS NORD nur wenig niedergeschlagen. Konkret wurden zwei endverhandelte Aufträge aus Hessen auf das kommende Jahr verschoben, da die Auftraggeber die Novellierung des EEG abwarten wollten.
„Die im Bundeskabinett beschlossene EEG-Novellierung weist für die Biogas-Branche in die richtige Richtung, auch wenn sie nicht ganz zufrieden stellend ist“, so Holz weiter, „sehr wichtig erscheinen uns die neuen Gasnetz-Zugangsregeln. Allerdings wird es jetzt darauf ankommen, dass auch der Deutsche Bundestag die vorgeschlagene Novellierung und insbesondere die Vergütungsregeln für Strom aus Biogas rasch beschließt.“
Mit dem bereits erreichten Ausbau im Ausland und den geplanten Vorhaben blickt BIOGAS NORD optimistisch ins neue Jahr. Auch der deutsche Markt wird nicht vernachlässigt. Hier erwartet BIOGAS NORD vor allem Aufträge über Großprojekte für Energieversorger und institutionelle Investoren. Per heute hat das Unternehmen einen Auftragseingang von über 40 Mio. Euro verzeichnet; weitere Auftragseingänge sind noch bis zum Jahresende in Vorbereitung bzw. in der Endverhandlung. „Im kommenden Jahr erwarten wir einen deutlichen Umsatzschub sowie ein stark verbessertes Ergebnis“, sagt Holz. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) soll 2008 auf mindestens 2,5% des Umsatzes wachsen.
Veröffentlichungsdatum:
13.12.2007
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11:13
Redakteur:
rpu