Die EnviTec Biogas AG mit Sitz im niedersächsischen Lohne nutzt das Know-how ihrer Region und kooperiert künftig mit der Hochschule Vechta. Die Abteilung Geo- und Agrarökologie des Instituts für Strukturforschung und Planung in agrarischen Intensivgebieten (ISPA) der Hochschule Vechta führt im Auftrag des Biogasanlagen-Herstellers verschiedene wissenschaftliche Untersuchungen durch. Gegenstand der Studien sind Anbau, Ernte, Lagerung und Aufbereitung der nachwachsenden Rohstoffe. Zudem stehen die Weiterentwicklung der Gärresteaufbereitung und die Nutzung des Gärrestes auf der Agenda. Ziel der Forschungen ist es, die Erzeugung von Biogas noch zu optimieren. Zudem plant EnviTec in wissenschaftlicher Begleitung der niedersächsischen Hochschule den Bau und Betrieb eines Technologiezentrums in Süd-Oldenburg.
In regelmäßig stattfindenden Workshops werden die beiden Partner die neuen Erkenntnisse aus Wissenschaft und Praxis austauschen. „Wir schätzen die Fachkompetenz der Hochschule Vechta, die ein wichtiger Bestandteil des ‚Silicon Valley der Agrarwirtschaft’ ist“, erklärt Kunibert Ruhe, Vorstand der EnviTec Biogas AG. „Neu gewonnene Kenntnisse werden wir unmittelbar in unsere Prozesse einarbeiten und so die Effizienz in der Produktion von Biogas weiter erhöhen.“
Die Hochschule Vechta ist eng mit der Agrar- und Ernährungswirtschaft der Region Süd-Oldenburg verknüpft und greift in ihrer Forschungstätigkeit regelmäßig aktuelle Fragen auf. Ein Schwerpunkt der Tätigkeit der Abteilung Geo- und Agrarökologie des ISPA liegt in der Erarbeitung von Grundlagen zur nachhaltigen und umweltgerechten landwirtschaftlichen Produktion. Der Anbau von nachwachsenden Rohstoffen und die Produktion von Biogas sind zu wichtigen Faktoren der Landnutzung und damit zu einer Aufgabe für die Agrarforschung an der Hochschule Vechta geworden. "Die Biogastechnologie hat noch große Optimierungspotenziale, die nur über Kooperationen zwischen Forschung und Praxis erschlossen werden können. Insbesondere die Weiterentwicklung der Gärrestaufbereitung kann helfen, Nährstoffüberschüsse in der Veredlungsregion zu reduzieren", erklärt Professor Dr. Gabriele Broll, Projektleiterin an der Hochschule Vechta und Vizepräsidentin der Deutschen Bodenkundlichen Gesellschaft.