WKN:
PET111
ISIN:
DE000PET1111
Straße, Haus-Nr.:
Fürst-zu-Salm-Salm-Str. 18,
D-46325 Borken - Burlo, Deutschland
Telefon:
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Internet: http://www.petrotec.de

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Herr Falk von Kriegsheim
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Zahlen zum 3. Quartal 2007 bekannt gegeben
Die Petrotec AG hat im dritten Quartal des Geschäftsjahres 2007 (1.1. bis 31.12.2007) den Konzernumsatz um 12,8% auf 16,0 Mio. EUR gesteigert (Vorjahr: 14,2 Mio. EUR). Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) betrug im dritten Quartal minus 1,7 Mio. EUR (Vorjahr: 1,4 Mio. EUR). In den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres erwirtschaftete Petrotec einen Umsatz in Höhe von 47,8 Mio. EUR (Vorjahr: 41,3 Mio. EUR), 15,9% mehr als im Vorjahr. Petrotec hielt im Berichtsquartal ihre Einkaufspreise für den Rohstoff Altspeisefett auf dem Niveau des ersten Halbjahres und setzte von Juli bis September soviel Biodiesel ab wie nie zuvor. Die Absatzseite blieb aber geprägt von den hoch subventionierten Billig-Importen (B99) aus den USA und dem Angebotsüberhang auf dem deutschen Markt, die zu anhaltend niedrigen Verkaufspreisen führten.

Im Rahmen der Erstellung des Zwischenabschlusses zum dritten Quartal hat Petrotec einen Impairment-Test gem. IAS 36 vorgenommen. Insbesondere aus dem gegenüber dem Vorjahr dramatisch veränderten Marktumfeld, dem Rückgang des Börsenkurses sowie der temporären Abschaltung der Biodiesel Produktion bis Ende des Jahres 2007 hat sich ein Wertberichtigungsbedarf ergeben. So nimmt Petrotec im dritten Quartal auf Konzernebene außerordentliche Abschreibungen nach IAS 36 in Höhe von 30,0 Mio. EUR vor. Diese setzen sich zusammen aus einer Wertberichtigung des Firmenwertes in Höhe von 16,3 Mio. EUR und einer Wertberichtigung des Anlagevermögens in Höhe von 13,7 Mio. EUR. Die Wertberichtigung wurde als nicht cashwirksamer Aufwand gebucht.

So ist das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) geprägt von diesen außerordentlichen Abschreibungen. Im dritten Quartal weist Petrotec ein EBIT-Verlust in Höhe von 33,9 Mio. EUR aus. Der EBIT-Verlust der ersten neun Monate des Geschäftsjahres beträgt 38,9 Mio. EUR. Der Konzern weist einen Periodenverlust im dritten Quartal in Höhe von 33,4 Mio. EUR, im Neun-Monatszeitraum ist es ein Verlust von 38,2 Mio. EUR. Das Ergebnis pro Aktie (EPS) liegt im Berichtszeitraum bei minus 3,18 EUR.

Petrotec baut erfolgreich Eigenerfassung für Altspeisefett aus

Auch im dritten Quartal hat Petrotec ihre Aktivitäten in der Eigenerfassung von Altspeisefett ausgebaut und entsorgte in der deutschen Gastronomie 15% mehr gebrauchte Brat- und Frittierfette als im Vorjahresquartal. Das stärkt die vertikale Integration des Unternehmens, sichert Rohstoffmengen- und Preise zu planbaren Konditionen. Petrotec sucht weiter die Zusammenarbeit mit unabhängigen Sammlern und sondiert kontinuierlich Akquisitionsmöglichkeiten. So hat Petrotec zum 1. September 2007 einen unabhängigen Altspeisefett-Sammler übernommen und im Oktober eine Kooperation zur Altspeisefett-Entsorgung mit der Berliner Entsorgungsgesellschaft BRAL geschlossen. Damit baut das Unternehmen seine Eigenerfassung um ca. 4.000 bis 6.000 t pro Jahr aus, das entspricht einem Zuwachs um mindestens 60% auf Basis der im letzten Geschäftsjahr erfassten Menge in Höhe von 6.600 t.

Einkaufspreis Altspeisefett im dritten Quartal stabil

Petrotec ist es in den ersten neun Monaten des Jahres gelungen, ihre Einkaufspreise für Altspeisefett relativ stabil zu halten. Das steht im Gegensatz zu den weiter rasant gestiegenen Preisen für pflanzliche Frischöle wie Raps-, Soja- und Palmöl. Petrotec zahlte im dritten Quartal einen durchschnittlichen Einkaufspreis von rund 420 EUR pro Tonne.

Produktionsauslastung bei 71,5%

Um die im ersten Halbjahr aufgebauten Biodiesellagerbestände abzubauen und die gebundene Liquidität im Working Capital freizusetzen, drosselte Petrotec ihre Produktion und nutzte die Zeit im August, um Revisions- und Wartungsarbeiten an der Produktionsanlage in Borken auszuführen. Der Bau der Produktionsanlage im Tiefseehafen von Emden geht planmäßig voran. Das 6.000 Kubikmeter fassende Tanklager kann bereits zum Lagern von Altspeisefett und Biodiesel genutzt werden. Den Tanklagerraum wird das Unternehmen nutzen, um Fremdlagerkosten einzusparen und erste Synergien und Skaleneffekte zu realisieren.

Eigenkapitalquote 67%

Petrotec weist auch zum 30. September 2007 eine solide Finanz- und Vermögenslage auf. Die Bilanzsumme zum 30. September 2007 beträgt 78,9 Mio. EUR. Im Zuge der außerordentlichen Abschreibungen gem. IAS 36 und des operativen Verlusts hat sich das Eigenkapital zum 30. September 2007 von 91,7 Mio. EUR zum 31. Dezember 2006 auf 52,9 Mio. EUR reduziert. Die Eigenkapitalquote zum Stichtag beträgt 67,0%. Zum 31.12.2006 betrug sie 93,3%. Langfristige Verbindlichkeiten weist der Konzern erstmals in Höhe von 18,5 Mio. EUR, die im August als Kredit aufgenommen wurden. Die liquiden Mittel belaufen sich zum Ende der Berichtsperiode auf 27,1 Mio. EUR gegenüber 23,5 Mio. EUR zum Ende des Geschäftsjahres 2006. Allein 15,1 Mio. EUR davon investierte Petrotec von Januar bis September in den Anlagen-Bau in Emden.

Ausblick

Petrotec bestätigt ihre Ende Oktober korrigierte Prognose für das Geschäftsjahr 2007. Das Unternehmen geht nach wie vor von einem Umsatz in Höhe von 58 und 60 Mio. EUR und einem EBITDA-Verlust von 2 bis 3 Mio. EUR aus. Auf der Absatzseite wird Petrotec mit der Inbetriebnahme der 100.000 t Biodiesel Anlage im Tiefseehafen von Emden ihre Vertriebsmöglichkeiten im B5 Markt über die Lieferbarkeit größerer Mengen und eine optimierte Logistik deutlich verbessern. Vor allem das Geschäft mit den Mineralölgesellschaften im Beimischungsmarkt wird davon profitieren. Das gilt insbesondere für die Märkte außerhalb Deutschlands. Die Investitionskosten für die voll funktionsfähige Gesamtanlage Emden werden sich voraussichtlich auf rund 22 Mio. EUR inklusive Tanklager belaufen.

Petrotec konzentriert sich strategisch auf den organischen wie anorganischen Ausbau der Eigenerfassung von Altspeisefett. Petrotec rechnet aber für die nächsten Monate mit durchschnittlichen Rohstoffpreisen, die höher liegen als die in den ersten neun Monaten des Berichtszeitraums durchschnittlich gezahlten Einkaufspreisen.

Für 2008 sind bereits großvolumige Aufträge sowohl für den Beimischungs- als auch für den Reinkraftstoffmarkt geschlossen. Die Preise liegen über dem Niveau der in den letzten Monaten durchschnittlichen erzielten Preise.

** Die Petrotec AG erwarb im Mai 2006 (damals noch firmierend unter Petrotec Holding GmbH) das Petrotec-Geschäft. Dieser Erwerb wurde unter Anwendung der Erwerbsmethode bilanziert. Danach werden die Anschaffungskosten des Unternehmenszusammenschlusses auf die erworbenen identifizierbaren Vermögenswerte und die übernommenen identifizierbaren Schulden und Eventualschulden entsprechend ihrer beizulegenden Zeitwerte verteilt (Purchase Price Allocation oder PPA). Die durch die PPA erhöhten Bewertungen der Vermögenswerte führen in den Folgeperioden zu höheren Abschreibungen. Sie sind nicht Teil des operativen Geschäfts und werden daher in der Ergebnisdarstellung bereinigt.

Veröffentlichungsdatum: 28.11.2007 - 08:07
Redakteur: rpu
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