SGL Carbon beschließt Restrukturierungsprogramm
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Etwa 200 Arbeitnehmer sollen freigesetzt werden
Die SGL Carbon Group hat ein Kosteneinspar- und Restrukturierungsprogramm für das weltweite Graphitgeschäft beschlossen. Ziel des Programms sei die verstärkte Ausrichtung der Unternehmens- und Kostenstrukturen auf Effizienzsteigerung sowie eine Anpassung an die fortschreitende Globalisierung der Kunden. Dies teilte die SGL Carbon AG per Ad-Hoc Meldung mit. Auf diese Maßnahmen wurde anlässlich der Herbstpressekonferenz am 13. November 2001 bereits hingewiesen.
Die Restrukturierung in Europa sei im Wesentlichen eine Folge der Integration des Anfang 2001 erworbenen polnischen Unternehmens ZEW. Durch die weitere Spezialisierung der Produktionsstandorte des Geschäftsfeldes Carbon und Graphit (CG) soll eine nachhaltige Verbesserung der Produktivität erzielt werden. Die Restrukturierungsmaßnahmen führen zu einem Abbau von etwa 200 Arbeitsplätzen in den europäischen Werken. Mit der Restrukturierung in Nordamerika wird die Halbzeugproduktion im Geschäftsfeld Spezialgraphit (SG) konsolidiert.
Der kostenintensivste Standort Niagara Falls wird geschlossen, die Produktion wird durch vorhandene Kapazitäten im Werk Morganton übernommen. Weiterverarbeitung und Endfertigung werden im Werk St. Marys zusammengefasst, was die Schließung der Produktionsstätten in Dallas, Irving und Hillsboro zur Folge hat. Die gesamte Restrukturierung im nordamerikanischen Graphitgeschäft führt zu einem Abbau von etwa 230 Arbeitsplätzen. Im Zusammenhang mit den Standortschließungen wird das Unternehmen eine Abschreibung vor Steuern in Höhe von 15 Mio. Euro für die Neubewertung der Vorräte in Nordamerika vornehmen.
Der gesamte Restrukturierungsaufwand von 41 Mio. Euro vor Steuern wird im vierten Quartal 2001 gebucht, davon sind 15 Mio. Euro zahlungswirksam. Die Umsetzung des Restrukturierungsplans soll in den nächsten zwölf Monaten abgeschlossen sein. Die Restrukturierungsmaßnahmen sollen bereits in 2002 zu
Kosteneinsparungen von 22 Mio. Euro und in 2003 von 32 Mio. Euro führen. Damit amortisiert sich der Cashflow-relevante Aufwand bereits in weniger als einem Jahr.