Die BIOPETROL INDUSTRIES AG hat in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2007 den Konzernumsatz um gut 60% auf 155,4 Mio. EUR gesteigert. Im vergleichbaren Vorjahreszeitraum waren es 97,1 Mio. EUR. Das Rohergebnis verbesserte sich um fast 52% auf 19,0 (Vj: 12,5) Mio. EUR und die Rohertragsmarge behauptete sich mit 12,3 (Vj: 12,9)% auf hohem Niveau. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) stieg um über 12% auf 5,6 (Vj: 5,0) Mio. EUR. Der Reingewinn erhöhte sich um gut 28% auf 3,4 (Vj: 2,7) Mio. EUR. Auf Neunmonatsbasis reduzierte sich das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) auf 3,7 (Vj: 4,0) Mio. EUR. Der Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit lag nach neun Monaten bei -6,7 (Vj.: 10,9) Mio. EUR, auf Quartalsbasis konnte wieder ein Zufluss von 5,5 Mio. EUR erreicht werden.
Anhaltend steigende Preise für Rohstoffe, aber auch die Billigimporte aus den USA haben das Marktumfeld eingetrübt und zu anhaltendem Margendruck bei allen deutschen Biodieselherstellern geführt. Ein Sondereffekt ist der Bau unseres dritten Werkes in Rotterdam, der für die BIOPETROL-Gruppe Aufwendungen bedeutet, denen noch keine Erträge gegenüberstehen.
Umsatz legt kräftig zu
Durch die zusätzlichen Kapazitäten in unserem Werk in Rostock konnte der Umsatz in den ersten neun Monaten 2007 stark zulegen. Insgesamt wurden in diesem Zeitraum 199.817 (Vj: 114.320) t Biodiesel verkauft. Das entspricht einer Steigerung von annähernd 75%. Der Absatz von Pharmaglycerin verringerte sich dagegen auf 10.021 (Vj: 12.709) t. Derzeit verfügt BIOPETROL über eine anteilige Jahresproduktionskapazität von 236.000 t Biodiesel. Die Kapazitätsauslastung liegt bei 85%. Sobald auch das neue Werk in Rotterdam den Betrieb aufgenommen hat, beträgt die Gesamtkapazität etwa 750.000 t Biodiesel jährlich.
Rohergebnis-Anstieg im dritten Quartal zeigt operative Stärke
Im dritten Quartal 2007 kletterte der Umsatz um über 80% auf 63,0 (Vj: 34,8) Mio. EUR. Massgeblich beeinflusst wurde dieser Zuwachs vom Betriebsstart in Rostock. Dadurch konnten 83.088 (Vj: 40.910) t Biodiesel abgesetzt werden, ein Anstieg von 103,1%. Das Rohergebnis verbesserte sich um 54,4% auf 6,5 (Vj: 4,2) Mio. EUR und belegt die operative Stärke der BIOPETROL-Gruppe. Verschärfte Bedingungen im Rohstoffeinkauf, Importe und Überkapazitäten in der Biodiesel-Industrie allgemein sowie der Aufbau des Personals und des administrativen Bereiches für das noch im Bau befindliche Werk in Rotterdam haben das EBITDA im dritten Quartal auf 1,2 (Vj: 2,8) Mio. EUR gedrückt. Das EBIT fiel auf 0,6 (Vj: 2,0) Mio. EUR und der Reingewinn sank auf 0,7 (Vj: 1,2) Mio. EUR.
Stabile Bilanz – hohe Eigenkapitalquote
Die Finanzierung des geplanten Wachstums der BIOPETROL-Gruppe steht auf einem stabilen Fundament. Bereits im Februar 2007 konnte mit der Platzierung einer Wandelanleihe im Volumen von 75 Mio. EUR die Finanzierung der zukünftigen Investitionen gesichert werden. Per 30. September lag die Eigenkapitalquote bei 42,0% und damit im Rahmen unserer Planung. Die Bilanzsumme erhöhte sich auf 177,9 Mio. EUR, nach 87,4 Mio. EUR zum Ultimo 2006.
Steuererhöhung ab 2008 belastet
Das Festhalten an der nächsten Steuerstufe im freien Verkaufsmarkt für Biodiesel (B100) belastet alle Biodieselhersteller. Demnach soll ab 1.1.2008 der Steuersatz um EUR 0,06 je Liter auf dann EUR 0,15 je Liter Biodiesel angehoben werden. Im Gegenzug wird diskutiert, die Beimischungspflicht für die Mineralölindustrie auf 7 (von zuvor 5)% anzuheben. Wenngleich dies ein Schritt in die richtige Richtung ist, so wird doch die höhere Besteuerung im freien Verkaufsmarkt zwangsläufig zu einer nachhaltigen Marktkonsolidierung in der deutschen Biodieselindustrie führen. Der Verlust einer jungen Schlüsselindustrie in Deutschland droht, was wiederum viele Arbeitsplätze kosten wird. Weiteren Druck auf die Hersteller in Deutschland erzeugen anhaltende Billigimporte, unter anderem aus den USA (B99).
Ausblick
"Die Strategie der BIOPETROL INDUSTRIES AG, auf Grössenvorteile zu setzen und die Internationalisierung voranzutreiben, hat sich als richtig erwiesen. Der Standort Rostock befindet sich in bester Lage zu den nordeuropäischen Märkten. Mit der neuen Anlage in Rotterdam werden wir zudem bald über ein Werk mit logistisch optimaler Anbindung im grössten Raffineriezentrum Europas verfügen. Damit werden wir unser Ziel, bereits 2008 mehr als 60% der Umsätze ausserhalb Deutschlands zu erzielen, erreichen", so der Vorstand.
Veröffentlichungsdatum:
20.11.2007
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10:31
Redakteur:
rpu