Die Klöckner & Co-Gruppe hat in den ersten neun Monaten 2007 den Umsatz um 15,7% auf 4,8 Mrd. EUR gesteigert und wiederum ein gutes operatives Ergebnis (EBITDA) in Höhe von 287,9 Mio. EUR erwirtschaftet. Auch wenn das Ergebnis bedingt durch einen erhöhten Preisdruck im dritten Quartal um 11,5% unter dem vergleichbaren Vorjahreswert liegt, festigt sich damit der mittelfristige Aufwärtstrend.
"Für das Gesamtjahr 2007 erwarten wir eine deutliche Steigerung unse-res Umsatzes und wiederum ein gutes Ergebnis. Auch wenn durch einen im 2. Halb-jahr erhöhten Preisdruck das EBITDA um 10% unter dem vergleichbaren Ergebnis des Vorjahres liegen wird, werden wir das zweitbeste operative Ergebnis in unserer über hundertjährigen Geschichte erwirtschaften. Wir bestätigen damit unsere im Oktober angepasste Prognose", erläutert Dr. Thomas Ludwig, Vorstandsvorsitzender der Klöckner & Co AG.
Das Ziel, im Jahr 2007 zehn bis zwölf profitable kleinere und mitt-lere Werkstoff-Distributionsunter-nehmen zu akquirieren, wurde mit der zwölften Akquisition im September 2007 bereits vorzeitig erreicht. Ferner wurde durch die Platzierung eines syndizierten Holdingkredits und durch die Begebung einer Wandelanleihe die Konzernfinanzierung weiter optimiert. Das Performance Programm STAR wurde erfolgreich fortgesetzt. "Damit wurde ein Großteil der für 2007 geplanten Maßnahmen bereits umgesetzt. Wir sehen das Unternehmen weiterhin auf einem guten und erfolgreichen Kurs und für die Zukunft bestens gerüstet", so Dr. Thomas Ludwig.
Steigerung von Absatz und Umsatz
Die Klöckner & Co-Gruppe konnte aufgrund der getätigten Akquisitionen trotz ver-schiedener Standortbereinigungen ihren Absatz bis einschließlich September 2007 gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum um 4,7% auf 4,9 Mio. t erhöhen. Der Umsatz konnte im gleichen Zeitraum um 15,7% auf 4,8 Mrd. EUR gesteigert werden.
Begünstigt wurde diese Entwicklung durch die überwiegend positiven wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für die Metalldistribution in den ersten neun Monaten des Jahres 2007 in Europa, allerdings mit zum Teil abgeschwächter Tendenz im dritten Quartal. Während sich die positive Entwicklung im Maschinen- und Anlagenbau ungebremst fortgesetzt hat, hat sich die Wachstumsrate in der Bauwirtschaft in einigen Ländern im dritten Quartal abgeschwächt. Demgegenüber haben sich die Rahmenbedingungen in Nordamerika unter anderem als Folge der schwächeren Bau- und Konsumnachfrage in den ersten neun Monaten 2007 insgesamt weniger positiv entwickelt.
Erfreuliches Ergebnis trotz leichter Abschwächung gegenüber Vorjahr
Bis einschließlich September 2007 konnte, unterstützt durch das Performance Pro-gramm STAR, ein wiederum gutes operatives Ergebnis (EBITDA) in Höhe von 287,9 Mio. EUR erzielt werden, auch wenn dieses Ergebnis marktbedingt um 11,5% unter dem vergleichbaren Vorjahreswert liegt. Während im Vorjahr preisbedingte Lagergewinne die Ergebnisentwicklung vor allem im dritten Quartal unterstützten, wurde im laufenden Jahr die sehr gute Ergebnisentwicklung im ersten Halbjahr durch einen zunehmenden Preisdruck bei der Distribution von Stahl- und Edelstahlprodukten im dritten Quartal 2007 belastet. Insbesondere im Edelstahlbereich waren aufgrund des Nickelpreisverfalls die Preise im dritten Quartal 2007 stark gefallen. Als Anpassung an die veränderten Marktbedingungen waren Bestandsabwertungen und Abschläge bei den Verkaufspreisen mit entsprechend niedrigeren Margen nicht zu vermeiden.
Ebenfalls auf hohem Niveau ist das erzielte Ergebnis vor Steuern und Zinsen (EBIT) in Höhe von 241,8 Mio. EUR, auch wenn das EBIT analog zum EBITDA in den ersten neun Monaten 2007 um 14,3% unter dem vergleichbaren Vorjahreswert liegt. Der Rückgang des Ergebnisses vor Steuern um 29,7% auf 161,9 Mio. EUR und des Konzernergebnisses um 34,7% auf 114,6 Mio. EUR ist zusätzlich durch die Einmalaufwendungen für die Tilgung der Hochzinsanleihe in Höhe von rund 38,5 Mio. EUR im zweiten Quartal 2007 bedingt. Diese Einmalaufwendungen reduzieren künftig den Zinsaufwand und vergrößern den Finanzspielraum der Gruppe erheblich.
Bilanzsumme erhöht, Verschuldung gegenüber dem ersten Halbjahr gesenkt
Die Erhöhung der Konzernbilanzsumme von 2.551,7 Mio. EUR Ende 2006 auf 3.170,2 Mio. EUR Ende September 2007 ist zu einem wesentlichen Teil akquisitionsbedingt. Die Akquisitionen haben zwar zu einem Anstieg der Nettobarverschuldung auf 877,3 Mio. EUR per 30. September 2007 gegenüber 364,8 Mio. EUR am Ende 2006 geführt. Im Vergleich zum Höchstwert von 996,1 Mio. EUR am Ende des ersten Halbjahrs 2007 konnte im dritten Quartal allerdings eine deutliche Reduzierung der Verschuldung erreicht werden.
Akquisitionsziel 2007 bereits im September erreicht
In den ersten neun Monaten des Jahres 2007 hat die Klöckner & Co-Gruppe ihre Akquisitionsstrategie erfolgreich fortgesetzt. Insgesamt wurden bislang 2007 zwölf Unternehmen mit einem Gesamtumsatz von rund 570 Mio. EUR in Europa und Nordamerika erworben. Zusätzlich konnte im Juni 2007 die Aufstockung der Mehrheitsbeteiligung an der ertragsstarken Schweizer Landesgesellschaft Debrunner Koenig Holding AG um rund 18% auf ca. 78% vollzogen werden. "Auch in Zukunft werden wir unsere Akquisitionsstrategie im Rahmen der gegebenen Marktchancen konsequent fortsetzen", führt Dr. Thomas Ludwig aus.
Weitere Optimierung der Konzernfinanzierung
Im laufenden Geschäftsjahr wurden wichtige Schritte zur Optimierung der Konzernfinanzierung vollzogen. Zu Beginn des zweiten Quartals 2007 wurde bei einem internationalen Bankenkonsortium ein syndizierter Holdingkredit in Höhe von 600 Mio. EUR erfolgreich platziert. Ein Teil der Mittel wurde dazu genutzt um eine mit einem Zinssatz von 10,5% dotierte Hochzinsanleihe vollständig zurückzuführen. Zusätzlich wurde im Juli 2007 eine Wandelanleihe in Höhe von 325 Mio. EUR und einem Kupon von 1,5% begeben. Dr. Thomas Ludwig: "Damit steht die Konzernfinanzierung der Klöckner & Co AG auf einem sicheren Fundament und gewährleistet, dass wir trotz der Krise an den Kreditmärkten unsere Akquisitionsstrategie konsequent fortsetzen können."
Ausblick
Für das 4. Quartal 2007 geht Klöckner & Co bei anhaltend guter Nachfrage von einer Stabilisierung der Preise aus und bestätigt die Anfang Oktober 2007 angepasste Ergebnisprognose für das Geschäftsjahr 2007, im Gesamtjahr 2007 ein um 10% unter dem EBITDA des Vorjahres liegendes Ergebnis zu erreichen. Dieses Ergebnis wäre das zweitbeste Ergebnis der Unternehmensgeschichte.
Für 2008 rechnet Klöckner & Co mit einer Fortsetzung der guten Nachfrageentwicklung und einer insgesamt stabilen Preissituation. Aufgrund allgemeiner Konjunkturrisiken ist in Nordamerika eine schwächere Entwicklung aber nicht ausgeschlossen. Insgesamt geht Klöckner & Co unter Berücksichtigung der Akquisitionen und realisierten Maßnahmen aus dem Performance Programm STAR davon aus, auch 2008 ein gutes Ergebnis zu erwirtschaften.
Veröffentlichungsdatum:
14.11.2007
-
07:50
Redakteur:
rpu