Die Intertainment AG hat in den ersten neun Monaten 2007 weiter ihren Konsolidierungskurs verfolgt, ist aber in der Verlustzone geblieben. Grund dafür ist, dass das operative Geschäft des Medienunternehmens weiterhin abgenommen hat und die aus dem Budgetbetrug resultierenden Rechtsstreitigkeiten in USA nicht abgeschlossen werden konnten.
Ertragslage
Intertainment erzielte zwischen Januar und Ende September 2007 einen Umsatz in Höhe von 1,0 Mio. EUR. Im vergleichbaren Vorjahreszeitraum hatte der Umsatz bei 1,4 Mio. EUR gelegen. Die sonstigen betrieblichen Erträge betrugen 1,4 Mio. EUR nach 1,7 Mio. EUR in den ersten neuen Monaten 2006. In den sonstigen betrieblichen Erträgen sind 0,5 Mio. EUR aus einem Vergleich enthalten, den Intertainment vor kurzem mit der Versicherungsgesellschaft AIG Europe geschlossen hat. Intertainment hatte die Gesellschaft vor dem Landgericht Frankfurt auf Zahlung aus Verpflichtungen aus einer Directors- and Officers-Versicherung verklagt. Der Personalaufwand verringerte sich im Berichtszeitraum auf 0,5 Mio. EUR. Zwischen Januar und Ende September 2006 hatte er 0,9 Mio. EUR betragen. Der sonstige betriebliche Aufwand stieg dagegen auf 4,6 (Vorjahreszeitraum: 4,3) Mio. EUR an. Dieser enthält insbesondere auch Währungsverluste aus der Bewertung der Schadensersatzforderungen aus den Rechtsstreitigkeiten in den USA mit 3,3 Mio. EUR. Das EBIT des Konzerns verschlechterte sich von -2,8 auf -3,1 Mio. EUR.
Vermögenslage
Die Schadensersatzforderungen selbst reduzierten sich auf 47 Mio. EUR. Zum 31. Dezember 2006 hatte Intertainment einen Wert von 51 Mio. EUR ausgewiesen. Die Veränderung beruht insbesondere auf den genannten Wechselkursverlusten. Das Filmvermögen des Konzerns reduzierte sich aufgrund planmäßiger Abschreibungen im Zusammenhang mit dem operativen Umsatz um 0,4 Mio. EUR auf 1,5 Mio. EUR. Das Eigenkapital des Konzerns lag zum 30. September 2007 bei 19,3 Mio. EUR nach 22,8 Mio. EUR Ende 2006.
Finanzlage
Intertainment verfügt zum 30. September 2007 über flüssige Mittel in Höhe von 0,2 Mio. EUR nach 0,5 Mio. EUR zum 31. Dezember 2006. Die Liquiditätslage ist trotz der im Oktober 2007 erfolgten Mittelzuflüsse aus dem Vergleich mit der AIG EURpe in Höhe von 0,5 Mio. EUR weiterhin sehr angespannt.
Einschätzung der Risikosituation
Das Management von Intertainment geht davon aus, dass sich die Risiken gegenüber dem ersten Halbjahr 2007 und dem Geschäftsjahr 2006 nicht wesentlich verändert haben. „Wir verweisen diesbezüglich auf unsere Ausführungen - insbesondere zu den bestandsgefährdenden Risiken - im Halbjahresbericht 2007 und Geschäftsbericht 2006“, so der Vorstand.
Weitere Ereignisse im dritten Quartal 2007
Im Mittelpunkt der Aktivitäten von Intertainment im dritten Quartal standen die geplante Einbringung der Epsilon Motion Pictures GmbH, Leipzig, in die Intertainment AG sowie die Rechtsstreitigkeiten wegen Budgetbetrugs in den USA. Die Einbringung der Epsilon Motion Pictures GmbH konnte dabei nicht -
wie von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) zunächst verlangt - bis zum 30. September 2007 vollzogen werden. Die Kinowelt-Gruppe, Leipzig, hat deshalb im September 2007 einen Verlängerungsantrag bei der BaFin gestellt und Intertainment mitgeteilt, dass diese bis zum 15. November 2007 auf den Widerruf der Befreiungsanträge zum Pflichtangebot an die außenstehenden Aktionäre verzichtet.
Im dritten Quartal fand darüber hinaus die diesjährige Hauptversammlung der Intertainment AG statt. Dabei wurden Jost Arnsperger, Prof. Dr. Michael Adams und Dr. Heribert J. Wiedenhues zu neuen Aufsichtsräten des Unternehmens gewählt. Die bisherigen Aufsichtsräte Dr. Matthias Heisse, Dr. Ernst Pechtl und Wolfgang Blauberger hatten bereits zuvor mit Wirkung zur diesjährigen Hauptversammlung ihre Ämter niedergelegt. Einige Aktionäre haben inzwischen Anfechtungs- und/oder Nichtigkeitsklagen gegen mehrere Beschlüsse der jüngsten Hauptversammlung eingereicht.
Veröffentlichungsdatum:
12.11.2007
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07:00
Redakteur:
rpu