Auf der heutigen Analysten-Konferenz in Frankfurt/Main wurden die bereits am 25. Oktober veröffentlichten 9-Monatszahlen 2007 nochmals kurz erläutert und die Parameter, die das Ergebnis erwarten lassen, diskutiert. Für die ersten neun Monate 2007 weist der Konzern Umsatzerlöse in Höhe von 1,5 Mrd. EUR (Vorjahreszeitraum: 1,4 Mrd. EUR / +5,9%) aus. Auf das dritte Quartal 2007 bezogen, stieg der Konzernumsatz gegenüber dem Vergleichszeitraum 2006 um 3,2% auf 505,6 Mio. EUR (Vj. 489,8 Mio. EUR). Der Konzerngewinn der ersten neun Monate 2007 (vor Berücksichtigung Ergebnisanteil Minderheitsgesellschafter) erreichte 86,9 Mio. EUR (Vj. 70,1 Mio. EUR / + 24%). Bezogen auf die ersten neun Monate 2007 stieg das Ergebnis pro Aktie auf 0,80 EUR (Vj. 0,65 EUR). Der Vorstandsvorsitzende bestätigte auch die schon genannte Prognose für das Gesamtjahr 2007 mit einem erwarteten Gesamtumsatz von 2 Mrd EUR und einem Konzernergebnis von leicht über 110 Mio. EUR.
Marktpositionierung und Zukunftsstrategie
Mit Blick auf die Akquisitionsstrategie stellt Pföhler fest: „Wir sind für die Aufnahme weiterer Kliniken in unseren Konzernverbund personell, organisatorisch und finanziell gut aufgestellt.“ Angesichts der sich verschlechternden wirtschaftlichen Lage bei kommunalen Krankenhäusern geht der Konzern davon aus, dass die Privatisierung von Kliniken wieder zur öfter wahrgenommenen Alternative werde. Aufgrund der trariflichen und gesetzlichen Belastungen wird der Zuschussbedarf steigen. Die Schere zwischen Investitionsbedarf und verfügbaren Mitteln öffnet sich in vielen Kliniken weiter. Folge ist eine Investitionspolitik nach Kassenlage. Notwendige strukturverbessernde Investitionen unterbleiben an vielen Orten.
Der Rhön-Klinikum Konzern kündigte an, in 2008 sein strategisches Konzept „Qualität durch Standardisierung und Menge“ weiterzuentwickeln. Die Maßnahmen umfassen die weitere Technisierung und Rationalisierung medizinischer Prozesse, die Schaffung neuer beruflicher Perspektiven für Ärzte sowie den Aufbau medizinischer Leistungsnetze. Als Beispiel für die Technisierung nannte Pföhler die webbasierte elektronische Patientenakte (WebEPA), die das Unternehmen konzernweit einführen wird.
Außerdem will der Konzern die Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen ausbauen. Um die medizinische Leistungsfähigkeit im Konzernverbund zu erhöhen, soll ein Fort- und Weiterbildungszentrum am Universitätsklinikum Marburg gegründet werden. Junge Ärzte erhalten die Möglichkeit, ihre Facharztausbildung innerhalb der Konzernkliniken der Rhön-Klinikum AG in kürzestmöglicher Zeit – in der Regel fünf Jahre - absolvieren zu können. Pföhler kündigte ebenfalls an, die medizinischen Leistungsnetze sektorübergreifend auszubauen sowie das Zusammenspiel zwischen Forschung und Lehre der Universitätskliniken mit den übrigen Konzerneinrichtungen zu intensivieren.
Prognose für 2008
Für das Geschäftsjahr 2008 hat der Vorstand bei den Umsatzerlösen die Zielmarke von leicht über 2 Mrd EUR gesetzt. Den Konzerngewinn für 2008 sieht der Vorstand bei 123 Mio. EUR. Das bedeutet gegenüber 2007 eine absolute Gewinnsteigerung von 12,5 Mio. EUR. Da die steuerlichen Effekte in 2007 und in 2008 – mit jeweils rd. 10 bis 11 Mio. EUR – in etwa gleich hoch sind, stellt Pföhler fest: „Den erwarteten Gewinnzuwachs von 11,3 % erwirtschaften wir in 2008 vollständig aus dem operativen Geschäft.“
Veröffentlichungsdatum:
08.11.2007
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10:14
Redakteur:
rpu