Aufgrund geänderter wirtschaftlicher Rahmenbedingungen wurden die kanadischen Aktivitäten nunmehr einem Impairment Test unterzogen. Die Analyse ergab den Bedarf einer Sonderabschreibung von 50% des Buchwertes der Salzschlackenanlage. Dadurch wird das Konzernergebnis einmalig in 2007 mit 5,1 Mio. EUR belastet. Zudem wurde die bereits in 2003 durchgeführte Sale- und Leaseback Transaktion der Anlage in Lünen nochmals gemäß IAS 17 des IASB zusammen mit dem Wirtschaftsprüfer analysiert. Dies führte zu einer Umqualifizierung in der Bilanz von 'Operating Lease off-Balance' zu 'Finance Lease on-Balance'.
Für die Bilanz bedeutet das eine Reduzierung des Eigenkapitals und eine Verteilung der realisierten Gewinne über die Leasing-Vertragslaufzeit von 10,5 Jahren. In 2007 wird dadurch das Ergebnis (EBT) um 2,3 Mio. EUR verbessert. Weder die Sonderabschreibung noch die Umqualifizierung haben Liquiditätsauswirkungen. Zur Verbesserung der Eigenkapitalquote prüfen Vorstand und Aufsichtsrat geeignete Kapitalmaßnahmen.
Hintergrundinformation zur Sonderabschreibung
Die in Kanada vor 3 Jahren gebaute Salzschlackeaufbereitungsanlage ist aufgrund der geringen Jahreskapazität von 20.000 t/a auf absehbare Zeit nicht rentabel zu betreiben. Insbesondere die zwischenzeitlich deutlich gestiegenen Energiepreise wirken sich, anders als bei den von AGOR in Deutschland betriebenen drei Großanlagen, überproportional negativ auf die Rentabilität aus. AGOR hält allerdings an dem Betrieb der Pilotanlage in Kanada fest, da hiermit die Wettbewerbssituation der Schmelzbetriebe untermauert wird. Die nächste für die US-Expansion geplante Salzschlackenanlage wird sowohl größenmäßig wie prozesstechnisch mit den deutschen Anlagen vergleichbar sein; diese Problematik wird dort nicht auftreten.
Hintergrundinformation zum neuen Ausweis der Sale- und Leaseback Transaktion
Die Salzschlackenanlage in Lünen wurde zum 30.12.2003 für 30,0 Mio. EUR an die damalige CommerzLease verkauft und wieder zurückgeleast. Der in 2003 realisierte Gewinn von 22,7 Mio. EUR wird nach Qualifizierung zum Finance Lease nun nicht einmalig, sondern über die Laufzeit der Leasingverträge von insgesamt 10,5 Jahren verteilt ausgewiesen. Das nach IFRS auszuweisende Eigenkapital wird zum 30.09.2007 um 14,6 Mio. EUR vor latenten Steuereffekten korrigiert und die Anlage sowie auch die abgezinste Leasingverbindlichkeit in der Bilanz ausgewiesen. Durch die Aufteilung des Buchgewinns über die Leasinglaufzeiten werden das Ergebnis des laufenden Geschäftsjahres (EBT), sowie die zukünftigen Konzernergebnisse (EBT), bis 2011 zwischen 2,0 Mio. EUR und 3,0 Mio. EUR verbessert. In den Folgejahren bis 2014 vermindert sich dieser Effekt bis auf 0,6 Mio. EUR. Für den nach dem Handelsgesetzbuch aufzustellenden Abschluss der AGOR AG ergibt sich keine Umqualifizierung.