Die Biodata Information Technology AG schreibt hohe Konzernverluste im dritten Quartal 2001. Insbesondere durch die bereits angekündigten Wertberichtigungen auf Forderungen sowie die Firmenwertabschreibungen ergibt sich ein Konzernverlust für die ersten neun Monate von 70 Mio. Euro.
Biodata gelang es im Jahresverlauf nicht, Projekte wie geplant umzusetzen oder durch neue Projekte zu kompensieren. Insgesamt verzeichnete Biodata drastische Umsatzeinbußen in allen Segmenten. Überdies ergab eine Untersuchung der finanziellen Lage in Zusammenarbeit mit externen Wirtschaftsprüfern einen hohen Wertberichtigungsbedarf, insbesondere ausgelöst durch Tochtergesellschaften im Ausland. Bilanzielle Überschuldung und drohende Zahlungsunfähigkeit waren die Folge.
Somit steht Biodata seit 20. November unter vorläufiger Insolvenzverwaltung. Abschreibungen aus Forderungen, Firmenwertabschreibungen und nicht weitergeführte Geschäftsbereiche (Discontinued Operations) addieren sich im dritten Quartal auf über 60 Mio. Euro. Nach den Wertberichtigungen betragen die Umsatzerlöse knapp 1,9 Mio. Euro für das dritte Quartal, 3,95 Mio. Euro für die ersten neun Monate von Januar bis September.
Das Betriebsergebnis (EBIT) beläuft sich auf minus 44,7 Mio. Euro für das dritte Quartal und auf minus 60 Mio. Euro für Januar bis September. Ziel ist, die Biodata Information Technology AG als Muttergesellschaft durch einen Insolvenzplan und den Einstieg eines Finanzinvestors zu entschulden. Unter der Biodata AG als künftiger Holding ist vorgesehen, das operative Geschäft auf eine neue Tochtergesellschaft zu übertragen, hieß es in einer Ad-Hoc Mitteilung vom Montag weiter.