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Investorenmeeting Bob Mobile AG - Nach der Aufbauphase steht die Profitabilität im Vordergrund
Am 17. September 2007 fand in den Räumlichkeiten von GSC Research in Düsseldorf um 15 Uhr ein Investorenmeeting der Bob Mobile AG statt. Der Geschäftsführer von GSC, Matthias Schrade, begrüßte den Alleinvorstand der Bob Mobile AG, Remco Westermann, und zehn Investoren, die sich dazu eingefunden hatten. Über die Firmenpräsentation, die sich im Laufe der Zeit immer mehr zu einer angeregten Diskussion entwickelte, berichtet im Nachfolgenden Investmentanalyst Klaus Kränzle.


Präsentation des Vorstands und Diskussion

Herr Westermann begann seine Präsentation mit einem kurzen Überblick über das Geschäftsgebiet der Bob Mobile AG. Diese versteht sich als Medienunternehmen im Telekommunikationsmarkt. Die Kernkompetenz von Bob Mobile liegt in personalisierten und interaktiven Unterhaltungsprodukten für das Handy. Die Zielgruppe liegt für die Mobilfunkprodukte in der Altersgruppe von 10 bis 40 Jahren, für die Erotik-Aktivitäten im Einklang mit den gesetzlichen Bestimmungen ab 18 Jahren. Die Zwischenfrage, ob denn die Regulierung der Erotik-Inhalte ein Problem darstellt, verneinte Herr Westermann, da die Gesellschaft ausschließlich ab 16 Jahre freigegebene Inhalte vertreibt.

Gemäß einer Studie des renommierten Marktforschungsunternehmens Informa vom Februar 2007 belief sich das Weltmarktvolumen des für Bob Mobile relevanten Markts „Mobile Entertainment“ im Jahr 2006 auf circa 18 Mrd. US-Dollar. Bis 2011 erwartet Informa eine Verdoppelung des für Bob Mobile relevanten Markts. Davon entfallen nach Angaben von Herrn Westermann 350 bis 400 Mio. EUR auf Deutschland. Insgesamt befindet sich der Medienmarkt in einem tiefgreifenden Umbruch, der von einem Schrumpfungsprozess der klassischen Medien gekennzeichnet ist. Demgegenüber drängen neue innovative Werbeformen in den Vordergrund, die auch Bob Mobile nutzt.

Eine erste Zwischenfrage von Guido Cameron, Fondsmanager bei der HSBC Trinkaus & Burkhardt AG, bezog sich auf die Auswirkungen des Einstiegs von Apple in den Markt für Klingeltöne für den Ipod. Herr Westermann sah das Engagement von Apple eher positiv, da dies auch für Bob Mobile neue Chancen eröffnet. Insgesamt seien die Marktchancen für die großen Telekommunikationsfirma wie z.B. auch Vodafone begrenzt, da diesen von den Mitbewerbern kein neutrales Wettbewerbsverhalten zubilligt wird. Bob Mobile profitiert davon, dass die Firma kein Telekommunikationsunternehmen mit eigenen Interessen ist.

Eine sehr ausführliche Diskussion entwickelte sich im Rahmen der Ausführungen von Herrn Westermann zu den Abrechungsmodalitäten und dem von Bob Mobile gegenüber Einzelanforderungen bevorzugten Abo-Modell. Insbesondere die in der Präsentation genannte Größe einer „stillen Reserve“ in Höhe von 5 Mio. EUR, die sich aus dem aufgebauten Kundenstamm ableiten lässt, erläuterte Herr Westermann ausführlich.

Demnach kann die Kundenstruktur von Bob Mobile in drei etwa gleiche Teile eingeteilt werden. Ein Drittel der Kunden nutzt die Dienste von Bob Mobile sehr intensiv, das zweite Drittel nimmt diese gelegentlich in Anspruch, während die übrigen Kunden wohl aus Vergesslichkeit noch nicht gekündigt haben. Am liebsten seien ihm vor allem die gelegentlichen Nutzer, während bei der dritten Gruppe eine Kündigung über kurz oder lang unvermeidbar ist.

Eine Frage von Lars Ahns von der Scherzer & Co. AG hatte die genauere Aufteilung der Umsätze auf die verschiedenen Content-Segmente zum Gegenstand. Diese beantwortete Herr Westermann dahingehend, dass ungefähr ein Drittel der Umsätze im „Fun-Bereich“ durch eigene Produkte repräsentiert wird. Die Fun-Produkte zielen natürlich in erster Linie in Richtung der jugendlichen Nutzer. Das Verhältnis von Abonnements zu Einzelabrufen liegt Herrn Westermann zufolge im Segment Erotik bei 50 zu 50, während in der Klingeltonsparte mit circa 90 Prozent ein klares Übergewicht der Abo-Kunden besteht.

Nächster Diskussionspunkt war die Frage, inwiefern sich die Marktstellung von Bob Mobile auf die Konditionen bei den Netzbetreibern auswirkt bzw. welche der beiden Seiten dort am längeren Hebel sitzt. Herr Westermann räumte ein, dass die Netzbetreiber in der Vergangenheit und in Märkten wie Griechenland auch heute noch bis zu 50 Prozent des Entgelts für sich vereinnahmten. Bob Mobile gelingt es jedoch zunehmend, seine Marktstellung zur Aushandlung verbesserter Konditionen zu nutzen, so auch in Griechenland, wo man bald nur noch 40 Prozent an Vodafone bezahlen müsse. In etablierten Märkten bewegen sich die Quoten nur noch bei 25 bis 30 Prozent, wobei diese eherrunter gehen, wie Herr Westermann erklärte.

Die Frage nach den Mitbewerbern beantwortete der CEO mit der allgemeinen Feststellung, das natürlich Jamba in fast allen Ländern die Nummer 1 darstellt. Als einen erstzunehmenden Mitbewerber nannte er auch die italienische Bongiorno-Gruppe, die auch einen Orientierungsrahmen im Zuge der Studien von GSC Research darstellt. Ein weiterer größerer Anbieter ist Zed, ansonsten bestehen in den meisten Ländern noch lokale Konkurrenten wie beispielsweise Bick (Niederlande) oder Dada (Italien).

Weiteren Diskussionsbedarf hatten einige Besucher bei der Thematik des eingestellten Bereichs „call4cash“, der ja zudem mit personellen Veränderungen bei Bob Mobile verbunden war. Wie Herr Westermann diesbezüglich ausführte, ist Bob Mobile nach wie vor noch mit einer Minderheitsbeteiligung von 40 Prozent an dieser Aktivität beteiligt, sieht diese jedoch nicht als Kerngeschäft an. Der ehemalige Vorstandskollege führt diesen abgespaltenen Bereich jetzt als eigenständige Gesellschaft, den Bilanzansatz bezifferte Herr Westermann auf 200 TEUR. Auf die Frage, ob er auf Dauer alleiniger Vorstand bleiben wolle, räumte er ein, dass dies natürlich ein gewisses Risiko für die Gesellschaft bedeutet, dass jedoch Vorkehrungen getroffen wurden, dass Bob Mobile auch im Ernstfall in vollem Umfang entscheidungsfähig ist.

Erika Demke von der Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger (SdK) erkundigte sich nach den Beweggründen für die Einstellung der Mobile-Content-Aktivitäten in Ungarn, Dänemark und Portugal. Wie Herr Westermann in seiner Antwort darlegte, gab es hierfür unterschiedliche Beweggründe. Während in Ungarn hauptsächlich Probleme mit den Netzbetreibern beim Einholen der Forderungen gegenüber Kunden ausschlaggebend waren, war es in Portugal der sehr wettbewerbsintensive Markt, was man bei Bob Mobile im Vorfeld unterschätzt hat. In Dänemark waren die Aktivitäten zwar profitabel, jedoch lohnte der Umfang nicht.

Mit der derzeitigen Länderfokussierung auf den deutschsprachigen Raum, die Niederlande und Belgien, Tschechei und Slowakei sowie Griechenland sieht Her Westermann Bob Mobile gut aufgestellt, wobei er insbesondere die gute Marktstellung in Griechenland herausstellte, dies jedoch im Hinblick auf das Anlocken der Konkurrenz nicht näher spezifizieren wollte. Die Expansion in weitere Länder stehe nicht im Vordergrund, allerdings verhandle man in Polen mit einem großen Sender über einen möglichen Einstieg im Erotik-Bereich.

In seinen abschließenden Ausführungen ging Herr Westermann auf die Ziele für das laufende Geschäftjahr und die weiteren Perspektiven ein. Im Vordergrund des laufenden Geschäftsjahr steht demnach die Prämisse, einen profitablen Jahresabschluss zu erzielen, der ein EBIT von über 1 Mio. EUR bei 10 bis 12 Mio. EUR Umsatz impliziert. Auf Nachfrage erklärte er, dass eine Dividendenausschüttung baldmöglichst vorgenommen werden soll. Bei optimalem Geschäftsverlauf könne dies vielleicht schon für das Geschäftsjahr 2008 der Fall sein, für eine konkrete Zusage sei es aber derzeit noch zu früh.

Für das laufende Jahr stellte Herr Westermann konkret einen Gewinn von 1 Mio. EUR bzw. 0,75 EUR je Aktie in Aussicht. Mit den bisher vorgelegten positiven Zahlen des ersten und zweiten Quartals sah er Bob Mobile auf einem guten Kurs, da das zweite Halbjahr und vor allem das Schlussquartal traditionell sehr stark ausfallen. Umsatz und Ergebnis werden daher im gerade zu Ende gehenden dritten Quartal ein weiteres Wachstum aufweisen. Für das kommende Jahr geht der Bob Mobile-Chef von einem weiteren Umsatzschub auf 13 bis 15 Mio. EUR sowie von einer überproportionalen Ergebnissteigerung auf 1,5 Mio. EUR aus.

Nach zwei Sunden angeregter Diskussion beendete GSC-Geschäftsführer Matthias Schrade die Diskussion, dankte Herrn Westermann für seine interessanten Ausführungen und lud die Teilnehmer des Investorenmeetings zu einem Imbiss in den Räumlichkeiten von GSC Research ein.


Fazit und eigene Meinung

Die Bob Mobile AG tummelt sich als kleine Firma in einer wachstumsstarken Nische des Mobilfunkmarkts und hat sich hier in den fokussierten Ländern eine gute Marktposition geschaffen. Nach zwei Jahren Aufbauarbeit und entsprechenden Anlaufverlusten sind die Düsseldorfer mit den vorgelegten Halbjahreszahlen auf dem besten Weg, bei anhaltend hohen Wachstumsraten in 2007 erstmals deutlich schwarze Zahlen zu schreiben.

Bei Erreichen der Planzahlen weist Bob Mobile für das laufende Jahr lediglich ein KGV von knapp 7 auf, was angesichts der hohen Wachstumsraten sehr günstig erscheint. Ein echtes Sahnehäubchen wäre natürlich, wenn für das Jahr 2008 zusätzlich auch noch eine Dividende ausgeschüttet würde. Aufgrund des sehr geringen Börsenwerts von gerade einmal 7 Mio. EUR ist die Aktie jedoch nur für Nebenwerte-Spezialisten geeignet.


Kontaktadresse

Bob Mobile AG
Malkastenstraße 3
D-40211 Düsseldorf

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              http://www.bobmobile.de (Produkte)


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Veröffentlichungsdatum: 01.10.2007 - 18:54
Redakteur: ala
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