Die Q1-Zahlen der IKB für das Geschäftsjahr 2007/08 (1. April bis 30. Juni 2007) beziehen sich auf einen Zeitraum vor Beginn der krisenhaften Entwicklung bei der Bank. Die Auswirkungen der aktuellen Krise sind daher nur begrenzt in den Zahlen des 1. Quartals erkennbar.
Einschränkende Vorbehalte Die hier vorgelegten Quartalszahlen zum 30. Juni 2007 inklusive der Vergleichszahlen stehen unter dem einschränkenden Vorbehalt, dass der Konzernabschluss zum 31. März 2007 ohne wesentliche Fehler ist. Der Jahres- und Konzernabschluss zum 31. März 2007 ist Gegenstand einer Prüfung durch die Deutsche Prüfstelle für Rechnungslegung. Zur Bestandsaufnahme der Risikosituation und zur Einschätzung der Bilanzierungs- und Bewertungspraktiken der IKB sowie zu Fragestellungen des Aufsichtsrates wurde die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers AG (PwC) mit einer umfassenden Sonderprüfung beauftragt. Die Sonderprüfung soll voraussichtlich im Laufe des Oktobers abgeschlossen sein.
Entwicklung in Q1 2007/08Die IKB hat das Neugeschäftsvolumen im Konzern im 1. Quartal 2007/08 auf 4,5 Mrd. EUR steigern können; dies ist eine Zuwachsrate gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum von 36,7%. Zugleich wurde das Konzernkreditvolumen um 5,1 Mrd. EUR bzw. 13,5% auf 42,9 Mrd. EUR ausgeweitet.
Die IKB hat im 1. Quartal ein Operatives Ergebnis in Höhe von 18,4 Mio. EUR erzielt. Dieses Ergebnis liegt deutlich unter dem des entsprechenden Vorjahresquartals (54 Mio. EUR). Dieser Rückgang resultiert insbesondere aus dem gegenüber dem Vorjahr um 37 Mio. EUR auf -43 Mio. EUR verminderten Fair-Value-Ergebnis. Wertaufhellende Informationen werden hierbei bis zum Aufstellungstag 19. September 2007 berücksichtigt.
Der Konzernzinsüberschuss ist im 1. Quartal mit 142 Mio. EUR gegenüber dem gleichen Vorjahresquartal leicht rückläufig (143 Mio. EUR). Die Risikovorsorge im Kreditgeschäft weist mit 24 Mio. EUR einen deutlich niedrigeren Wert als im Vorjahr (46 Mio. EUR) auf. Bedingt durch die rückläufige Risikovorsorge ist der Zinsüberschuss nach Risikovorsorge im ersten Quartal um 22 Mio. EUR bzw. 22,9 % auf 119 Mio. EUR gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum angestiegen.
Der Provisionsüberschuss weist mit 23 Mio. EUR ein niedrigeres Ergebnis als im Vorjahr auf (25 Mio. EUR). Das Fair-Value-Ergebnis zeigt mit -43 Mio. EUR (-6 Mio. EUR) eine stark negative Entwicklung. Der Hauptgrund hierfür ist in der Ausweitung der Credit Spreads gegenüber dem Vorjahr zu sehen. Die Verwaltungsaufwendungen haben um 15,7% auf 77 Mio. EUR zugenommen. Der durchschnittliche Bestand an Mitarbeitern lag im 1. Quartal bei 1.820 (1.683).
Das Operative Ergebnis im Konzern liegt mit 18,4 Mio. EUR um 36 Mio. EUR oder 66,1% unter dem des gleichen Vorjahresquartals. Ein ähnlicher Rückgang, nämlich 65,1%, ergibt sich für den Steueraufwand, so dass der Konzernüberschuss um 66,7% auf 12 Mio. EUR rückläufig ist. Für das Ergebnis pro Aktie resultiert im 1. Quartal ein Wert von 0,13 EUR (0,40 EUR). Die Eigenkapitalrendite betrug 5,6% (17,0%), die Kosten-Ertrags-Relation stieg auf 64,7% (39,8%).
AusblickVor dem Hintergrund der krisenhaften Entwicklung erwartet der Vorstand für das Geschäftsjahr 2007/08 im Konzern (nach IFRS) einen Jahresfehlbetrag in der Größenordnung von bis zu 700 Mio. EUR sowie im Einzelabschluss der AG (nach HGB) einen Jahresfehlbetrag von bis zu 450 Mio. EUR. Die Genussscheine und die stillen Einlagen werden aus diesem Grund voraussichtlich nachteilig betroffen sein.
Die Hauptversammlung zum Geschäftsjahr 2006/07 ist derzeit für das 4. Quartal 2007 vorgesehen. Sollten sich aus den erwähnten Sonderprüfungen Auswirkungen auf den Jahresabschluss bzw. Konzernabschluss der IKB zum 31. März 2007 ergeben oder andere gewichtige Gründe dafür sprechen, kann die Hauptversammlung gegebenenfalls erst im 1. Quartal des Jahres 2008 stattfinden.
Veröffentlichungsdatum:
28.09.2007
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09:40
Redakteur:
rpu