Vereinbarung für Rollentiefdruck mit Cerutti getroffen
Der Druckmaschinenbauer Koenig & Bauer AG (KBA) in Würzburg und der italienische Hersteller Officine Meccaniche Giovanni Cerutti S.p.A. in Casale Monferrato haben vertraglich vereinbart, dass Cerutti von KBA das Segment Rollentiefdruckmaschinen für den Publikations- und Dekordruck inklusive aller geistigen Eigentumsrechte (Know-how, Konstruktionsunterlagen und Patente) übernimmt. Über die Kaufsumme wurde Stillschweigen vereinbart. Im Gegenzug wird KBA die Konstruktion und Herstellung von Falzapparaten für alle neuen Cerutti-Tiefdruckrotationen übernehmen. Auch der After-Sales-Service für alle bisher verkauften KBA-Tiefdruckrotationen wird weiterhin von Koenig & Bauer ausgeführt.
Von dem Übereinkommen erwarten sich beide Unternehmen eine Optimierung und Verbesserung der Entwicklungs-, Projektierungs- und Herstellungsprozesse mit entsprechenden Synergieeffekten. Zusätzlich sieht man in der Bündelung der Ressourcen Vorteile für die Tiefdruckanwender, die aufgrund der Entwicklung bei anderen Druckverfahren und den elektronischen Medien unter einem starken Wettbewerbsdruck stehen.
Der Aufsichtsrat der Koenig & Bauer AG hat bereits der Vereinbarung mehrheitlich zugestimmt. Der Verkauf des seit einiger Zeit von einer schwachen Nachfrage geprägten Tiefdruck-Geschäfts an Cerutti wird am KBA-Standort Frankenthal/Pfalz zu einer entsprechenden Personalanpassung führen. Darüber hinaus ist, wie vom KBA-Vorstandsvorsitzenden Albrecht Bolza-Schünemann bereits im Halbjahresbericht der börsennotierten AG Mitte August angekündigt, angesichts der seit nunmehr eineinhalb Jahren anhaltenden Investitionszurückhaltung der Zeitungsindustrie auch an den fränkischen Standorten für Zeitungsdruckmaschinen eine Neuausrichtung der Kapazitäten erforderlich. Die vom Vorstand ausgearbeiteten Szenarien zur Kapazitätsanpassung und Ertragssicherung sollen zunächst mit den zuständigen Arbeitnehmergremien diskutiert werden, bevor konkrete Zahlen veröffentlicht werden. An seiner Prognose, die für das Geschäftsjahr 2007 trotz des Nachfragerückgangs im Anlagenbau einen Konzernumsatz und ein Vorsteuerergebnis in Vorjahreshöhe beinhaltet, hält der KBA-Vorstand aktuell weiter fest.