Der Chemiekonzern LANXESS hat einen Großauftrag für Ionenaustauscherharze erhalten. Diese werden künftig zur Gewinnung von Nickel in Neukaledonien eingesetzt. LANXESS wird der Goro Nickel S.A.S. Mit Sitz in Nouméa, Neukaledonien, Ionentauscherharze der Lewatit-Produktfamilie liefern. Ein Großteil des Liefervolumens besteht aus Spezialharzen. Beide Unternehmen haben über die Auftragssumme Stillschweigen vereinbart. Goro Nickel wird das Vorkommen der Mine ab Anfang 2009 erschließen. Neukaledonien besteht aus mehreren Inseln und liegt im Südpazifik.
LANXESS-Vorstandsmitglied Dr. Rainier van Roessel: „Dieser Auftrag bedeutet für uns einen echten Durchbruch. Wir können nun ein neues Anwendungsfeld mit einem enormen Auftragspotenzial erschließen“.
Die auf der Goro-Hochebene in Neukaledonien lagernden Vorkommen von derzeit etwa 120 Millionen Tonnen Erz reichen aus, um die Produktionsanlagen mit einer Kapazität von 60.000 Jahrestonnen für die kommenden 30 Jahre zu versorgen. Die nickelhaltigen Mineralien werden im Tagebau erschlossen. Insgesamt werden jährlich zehn Millionen Tonnen Erdreich bewegt, die etwa vier Millionen Tonnen Erz enthalten.
Die Produktion von Nickel verursacht hohen Energieaufwand. Durch das herkömmliche Gewinnungsverfahren fallen große Mengen Schwefel- und Kohlendioxid an. Für das neukaledonische Projekt ist hingegen ein umweltfreundlicheres Verfahren geplant. Dabei werden die Erze, die von schweren Baggern in zehn Meter breiten Terrassen abgetragen werden, in die Fabrik gepumpt und dort unter Säureeinwirkung bei hohen Temperaturen und unter Druck die verwertbaren Metalle getrennt. Nach mehreren Reinigungsstufen sind die abgetrennten Metalle Nickel und Kobalt für den Transport aufbereitet.
Regenerierung ermöglicht lange Einsatzdauer
Eine der Herausforderungen dieses Prozesses ist, dass die auf der Goro-Hochebene abgebauten Erze nicht nur Nickel enthalten, sondern auch kleinere Mengen anderer Metalle wie etwa Kupfer. Um diese abzutrennen, kommen die LANXESS-Ionentauscher zum Einsatz: Die metallhaltige Säurelösung wird einfach über das Lewatit-Produkt geleitet, das gezielt unerwünschte Metalle aufnimmt. Die abfließende Lösung enthält nahezu ausschließlich Nickel-Ionen, die dann in weiteren Verfahrensschritten – ebenfalls mit Ionentauschern – und mit geringerem Aufwand abgetrennt werden können. Van Roessel: „In Neukaledonien werden unsere Produkte nun langfristig mithelfen, Nickel in einem umweltschonenderen Verfahren als bislang üblich zu gewinnen.“
Die regenerierten Ionentauscherharze können immer wieder neu eingesetzt werden. Sie sind so langlebig, dass der Betreiber der Anlage jedes Jahr, also nach der Verarbeitung von rund vier Millionen Tonnen Erz, nur geringfügige Mengen austauschen muss.
Rainier van Roessel: „Unsere Investitionsstrategie sieht vor, gezielt Innovationen zu fördern, die die Einsatzmöglichkeiten für bestehende Produktfamilien erweitern. Dies garantiert kurze Entwicklungszeit und profitable Erschließung neuer Märkte. Der Auftrag von Goro Nickel ist ein gutes Beispiel dafür. Insgesamt planen wir, in den nächsten vier Jahren durch Innovationen rund 700 Millionen zusätzlichen Umsatz zu generieren.“
Veröffentlichungsdatum:
17.09.2007
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12:34
Redakteur:
rpu