Am 10. September 2007 fand in Kaiserslautern die ordentliche Hauptversammlung der Volkmann Vermögens Verwaltungs AG statt. Gut 25 Aktionäre und Gäste, darunter auch Thorsten Renner von GSC Research, hatten sich im Restaurant "Zum Wok" eingefunden, um sich über die weiteren Zukunftsaussichten der Gesellschaft zu informieren, nachdem durch den letzten Jahresüberschuss die bestehenden Bilanzverluste getilgt werden konnten. Die Aufsichtsratsvorsitzende Helga Volkmann eröffnete die Hauptversammlung und entschuldigte das Aufsichtsratsmitglied Mischa Volkmann. Nach dem Verlesen der kurz gehaltenen Formalien übergab sie dann das Wort an den Alleinvorstand Hans-Eberhard Volkmann.
Bericht des VorstandsNach Aussage von Herrn Volkmann befand sich die Weltwirtschaft auch im vergangenen Jahr auf Wachstumskurs, wobei das größte Wachstum vor allem in Asien zu verzeichnen war. Aber auch in Europa hat sich der Aufschwung gefestigt, und Deutschland wurde ab dem zweiten Halbjahr sogar zum Impulsgeber. Neben dem gewohnt starken Außenhandel hat sich auch die Investitionstätigkeit deutlich verbessert.
Wie Herr Volkmann weiter ausführte, hatte dies dann auch positive Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt, zumal die Lohnstückkosten sogar um rund 1 Prozent sanken. Einen kräftigen Zuwachs verzeichnete der Markt für gewerbliche Immobilien, jedoch stagnierten das verfügbare Einkommen und die Kaufkraft der Konsumenten. Durch ein zunehmendes Vertrauen in die Zukunft haben sich die Konsumneigung der Konsumenten und die Investitionsbereitschaft der Unternehmen verbessert, berichtete Herr Volkmann.
Auch wenn sich das Umfeld somit recht positiv gestaltete, erkläre dies aber nicht den äußerst erfolgreichen Geschäftsverlauf der Gesellschaft im letzten Jahr. Vielmehr beruhte der Erfolg auf der langfristig angelegten Anlagestrategie des Vorstands, die sich auch schon in 2005 ausgezahlt hatte, betonte Herr Volkmann. Vor allem unterbewertete kleine Aktiengesellschaften brachten hervorragende Gewinne, ausgenutzt wurden aber auch die starken Kursschwankungen an der Börse. Zur Begrenzung der Marktrisiken wurde das Depot breit gestreut und umfasst mittlerweile rund 250 Werte.
Laut Herrn Volkmann war zum Jahresende die größte Position das Engagement in Aktien der Banque Privée Edmond de Rothschild, die aber mittlerweile mit gutem Gewinn bis auf 1 Stück verkauft wurden. Mit dem erzielten Jahresüberschuss in 2006 konnten der noch bestehende Verlustvortrag ausgeglichen und noch ein hoher Bilanzgewinn ausgewiesen werden.
Die Anlage in Gold- und Silbermünzen hat sich erneut positiv entwickelt, und zum Jahresende belief sich der Bestand auf 115.965 EUR. Aktuell wurde dieser jedoch weiter ausgebaut, denn Herr Volkmann zeigte sich sehr zuversichtlich, was die weitere Entwicklung des Goldpreises anbelangt. Ein wichtiger Punkt hierbei sei die steigende Nachfrage aus der Industrie und vor allem aus den asiatischen Märkten.
Laut Herrn Volkmann ergaben sich beim Immobilienbesitz keine Veränderungen, durch den Auszug eines Mieters und die dadurch erfolgte Renovierung haben sich die Mieteinnahmen jedoch leicht verringert. Auch der Bestand an werthaltigen Aktivitäten und historischen Wertpapieren wurde weiter ausgebaut. Im vergangenen Jahr gelang eine weitere Kapitalerhöhung um 233.600 Vorzugs- und 79.290 Stammaktien, wodurch sich das Grundkapital auf 900 TEUR erhöht hat.
Das vergangene Geschäftsjahr brachte nach Aussage von Herrn Volkmann Erträge von 928.344 EUR, denen Aufwendungen von 409.602 EUR gegenüberstanden. Somit verblieb ein Jahresüberschuss von 518.742 EUR, was das beste Ergebnis der Unternehmensgeschichte bedeutete. In der Folge stieg auch die Bilanzsumme um 74 Prozent auf 2,295 Mio. EUR, und die Eigenkapitalquote verbesserte sich auf 77 Prozent. Somit wird vorgeschlagen, mit dem Jahresüberschuss den Verlustvortrag von 46.844 EUR auszugleichen, 400 TEUR in die Gewinnrücklagen einzustellen und 71.898 EUR auf neue Rechnung vorzutragen.
Trotz Mehrwertsteuererhöhung in Deutschland im laufenden Jahr hat sich das bisher kaum in der wirtschaftlichen Entwicklung niedergeschlagen. Aber nach Meinung von Herrn Volkmann beeinflusst weniger die lokale Entwicklung als vielmehr das weltwirtschaftliche Geschehen das Geschäft der Gesellschaft. Besonders erfreulich gestaltet sich weiterhin die Entwicklung in China, und hier sollen die vorhandenen Devisenreserven zukünftig zumindest teilweise auch in Aktien angelegt werden.
Als derzeit größte Einzelpositionen im Depot nannte Herr Volkmann die Royal Bank of Scotland, Eisen- und Hüttenwerke, Allgemeine Gold- und Silberscheideanstalt, Südwestdeutsche Salzwerke und D.Logistics. Hinsichtlich der wirtschaftlichen Entwicklung in Deutschland zeigte sich der Vorstand für 2007 zuversichtlich, da er bei Investitionen einen Vorzieheffekt erwartete. Durch die bessere Entwicklung am Arbeitsmarkt sollte sich auch eine weitere Aufhellung der Konsumstimmung ergeben.
Wie Herr Volkmann weiter ausführte, ist man bei der Gesellschaft weiterhin auf der Suche nach preisgünstigen Immobilien. Zudem soll der Bestand an Gold- und Silbermünzen erneut ausgeweitet werden. Aufgrund der guten Entwicklung der Weltbörsen konnten im laufenden Jahr schon Wertpapiergewinne von rund 500 TEUR erwirtschaftet werden. Abschließend teilte Herr Volkmann noch mit, dass die Aktien der Gesellschaft nach der Einführung nun in Frankfurt, Berlin-Bremen und auf XETRA gehandelt werden.
Allgemeine DiskussionHerr Herbst erbat eine Aussage zu den 3 EUR je Aktie, die bei einem Börsengang erzielt werden sollten. Wie Herr Volkmann bestätigte, sollte eigentlich ein IPO erfolgen, bei dem die Aktien zu 3 EUR gestreut werden sollten. Dafür hätte die Gesellschaft aber für die vergangenen drei Jahre von einem Wirtschaftsprüfer testierte Abschlüsse vorlegen müssen. Die Wirtschaftsprüfer wollten dafür jedoch über 100 TEUR, und zudem hätte die Prüfung einige Zeit in Anspruch genommen, so dass eine Notierung vielleicht erst im kommenden Jahr möglich gewesen wäre. Zusammen mit der Hausbank hat man sich seitens der Gesellschaft dann aber entschieden, die Aktien in den Open Market einzuführen. Zum Kurs wollte Herr Volkmann keine konkrete Einschätzung abgeben, nach seiner Meinung müsste die Aktie aufgrund des Gewinns aber höher notieren.
Danach begrüßte Aktionär Knebel die Verteilung des Geschäfts auf drei Säulen und empfand die Gesellschaft damit als gut aufgestellt. Da er in seiner langen aktiven Zeit auch schon schlechte Erfahrungen mit Aktien gemacht habe, wurde die Gesellschaft bewusst auf mehrere Beine gestellt, bestätigte der Vorstand. Etwas verwundert zeigte sich Herr Knebel, dass bei einigen Aktien überhaupt kein Wert in der Depotaufstellung ausgewiesen ist. Bei den Aktien, die mit 0 aufgeführt sind, handelt es sich nach Aussage des Vorstands meist um Papiere, die bei der Valora Effekten Handel AG gehandelt werden. Hier setzt die Bank jeweils nur zum 31. Dezember einen Wert ein. Zudem handelt es sich um einige gute Gesellschaften in der Schweiz, die in den kommenden Jahren erst in Deutschland eingeführt werden sollen.
Positiv wertete Herr Knebel auch das Engagement in chinesischen Werten, die laut Herrn Volkmann zum Teil riesige Gewinne gebracht haben. Trotz des starken Kursanstiegs erwartete er bis zur Olympiade aber keinen größeren Einbruch in China.
Im weiteren Verlauf sah Dr. Roß einige Papiere im Depot durchaus kritisch, und seiner Meinung nach sollte man sich auch von einigen Karteileichen trennen. Besonders kritisch schätzte Dr. Roß die Aktie der Klosterbrauerei Königsbronn ein. Wie Herr Volkmann daraufhin berichtete, hat er zusammen mit einem Geschäftspartner die Klosterbräu-Immobilien besichtigt. Diese hielt er für gar nicht so schlecht, weshalb er schon überlegt habe, die Beteiligung auszubauen.
Nähere Auskünfte erbat Dr. Roß zur Börseneinführung und der geplanten Kapitalerhöhung. Für die Einführung in den Open Market habe man einen Sonderpreis gezahlt und wolle deshalb den Betrag auch nicht nennen, erklärte hierauf Herr Volkmann. Das genehmigte Kapital soll zu einem Teil noch in diesem Jahr und der Rest im kommenden Jahr ausgeübt werden. Wichtig war für Dr. Roß auch, wie die zukünftige Ausschüttungspolitik aussehen soll. Laut Herrn Volkmann beabsichtigt die Gesellschaft, im nächsten Jahr die Vorzugsdividenden nachzuzahlen. Zudem könne man auch überlegen, Gratisaktien auszugeben.
Herr Herbst bat dann noch um eine Erläuterung der Abschreibungen auf Wertpapiere, die nach den Worten des Vorstands aber nur unrealisierte Verluste darstellen.
AbstimmungenDa alte Vorzugsaktien aufgrund der ausgefallenen Dividendenzahlungen in den vergangenen Jahren ebenfalls stimmberechtigt waren, kam es zunächst zu Diskussionen über die Gesamtzahl der stimmberechtigten Aktien. Vom Grundkapital der Gesellschaft in Höhe von 900 TEUR, eingeteilt in 600.000 Stamm- und 300.000 Vorzugsaktien, waren insgesamt 666.400 Aktien stimmberechtigt, von denen 519.082 vertreten waren entsprechend einer Präsenz von 78,2 Prozent.
Die meisten Beschlüsse wurden einstimmig gefasst, lediglich bei zwei Tagesordnungspunkten waren 2.836 Gegenstimmen zu verzeichnen. Im Einzelnen abgestimmt wurde über die Verwendung des Bilanzgewinns (TOP 2), die Entlastung von Vorstand (TOP 3) und Aufsichtsrat (TOP 4), die Schaffung eines genehmigten Kapitals (TOP 5), Wahlen in den Aufsichtsrat (TOP 6), die Vergütung des Aufsichtsrats (TOP 7), die Ermächtigung zum Erwerb eigener Aktien (TOP 8 und 9) und eine Satzungsänderung (TOP 10).
Fazit und eigene MeinungNachdem schon das Geschäftsjahr 2005 erfolgreich abgeschlossen werden konnte, erzielte die Volkmann Vermögens Verwaltungs AG im letzten Jahr das beste Ergebnis der Unternehmensgeschichte. So konnten der noch bestehende Bilanzverlust getilgt und immerhin 400 TEUR in die Rücklagen eingestellt werden. Auch in diesem Jahr zeigte sich Herr Volkmann sehr transparent und händigte allen Aktionären den kompletten Depotauszug aus.
Seit einigen Monaten notiert die Aktie nun im Open Market, allerdings sind auch die jetzigen Umsätze in der Aktie äußerst dürftig. Im laufenden Jahr hat sich der Erfolgstrend der vergangenen zwei Jahre nahtlos fortgesetzt, und bis zum jetzigen Zeitpunkt konnten schon wieder Wertpapiergewinne von 500 TEUR erzielt werden. Auch wenn einige Depotpositionen sicherlich diskussionswürdig sind, so liegt der innere Wert aktuell doch deutlich über dem Börsenkurs, vor allem bei den jungen Aktien. Zudem dürfen zumindest die Vorzugsaktionäre im kommenden Jahr auf eine Dividende hoffen.
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Veröffentlichungsdatum:
15.09.2007
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