Die STADA Arzneimittel AG hat heute, am 31.08.2007, über Tochtergesellschaften einen Vertrag über den Erwerb von 100% der Anteile der britischen Pharmagruppe Forum Bioscience Holdings Ltd., Redhill, Surrey in Großbritannien, abgeschlossen. Der Kaufpreis beträgt 37,7 Mio. GBP bzw. ca. 55,6 Mio. EUR. Verkäufer sind das japanische Unternehmen Ajinomoto Co. Inc. und der Mitgründer Peter Duckworth. Die Wirksamkeit des Vertrags steht unter dem Vorbehalt des Abschlusses der Vertragsabwicklung sowie der Zustimmung der zuständigen Kartellbehörden.
Im Geschäftsjahr vom 01.04.2006 bis 31.03.2007 erzielte die Forum Bioscience-Gruppe überwiegend in Großbritannien bei einem bereinigten Jahresumsatz von ca. 55,6 Mio. GBP bzw. ca. 82,0 Mio. EUR (ca. -3% im Vergleich zum Geschäftsjahr 01.04.2005 bis 31.03.2006) und einem operativen Gewinn von ca. 4,3 Mio. GBP bzw. ca. 6,3 Mio. EUR (ca. +41% im Vergleich zum vorherigen Geschäftsjahr) einen Gewinn nach Steuern von ca. 3,0 Mio. GBP bzw. ca. 4,5 Mio. EUR (ca. +48% im Vergleich zum vorherigen Geschäftsjahr). Die bei diesen Umsatzzahlen vorgenommenen Anpassungen beruhen auf einer Bereinigung um einen Erlöszufluss aus Handelsumsätzen auf Kommissionsbasis, die nach der Akquisition nicht mehr fortgeführt werden.
In der Forum Bioscience-Gruppe, die über keine eigenen Produktionsanlagen verfügt, waren im Geschäftsjahr 2006 dabei ca. 125 Mitarbeiter beschäftigt.
Die erworbene Forum Bioscience-Gruppe besteht aus verschiedenen Unternehmen, die in zwei Sparten gegliedert sind, die Britannia-Sparte und die Forum Products-Sparte.
Die Britannia-Sparte, die am Umsatz gemessen kleiner ist (Anteil am bereinigten Forum Bioscience-Gruppenumsatz ca. 35%), aber den gesamten Gruppenertrag erwirtschaftet, ist auf den Vertrieb von - teilweise einlizenzierten - Markenprodukten mit patentfreien Wirkstoffen in Marktnischen des englischen Pharmamarktes fokussiert; mit Abstand größtes Produkt ist APO-go(TM) (Wirkstoff Apomorphin, zur Behandlung der Parkinson-Krankheit) mit einem Jahresumsatz von ca. 14,3 Mio. GBP bzw. ca. 21,1 Mio. EUR. Das Britannia-Geschäftsmodell passt sehr gut zum bestehenden STADA-Geschäft in Großbritannien (STADA-Umsätze in Großbritannien in 2006: 27,3 Mio. GBP bzw. 40,1 Mio. EUR), da die dortige STADA-Vertriebsgesellschaft Genus Pharmaceuticals seit Jahren ein ebenfalls auf Marktnischen ausgerichtetes Vertriebskonzept für patentfreie Wirkstoffe im Grenzbereich zwischen Generika und Markenprodukten verfolgt. Demzufolge wird Britannia voraussichtlich zügig in die lokalen STADA-Vertriebsstrukturen integriert werden können.
Die miterworbene Forum Bioscience-Sparte Forum Products (Anteil am bereinigten Forum Bioscience-Gruppenumsatz ca. 65%) ist u.a. im Handel mit Wirk- und Hilfsstoffen, insbesondere im Bereich Tiermedizin tätig. Unter Einbezug umzulegender Allgemeinkosten liegt die Profitabilität dieser Sparte leicht unterhalb eines ausgeglichenen Ergebnisses. Für STADA wird Forum Products nicht zum Kerngeschäft zählen und auch weiter separat agieren. Die Kosten für die Trennung der beiden Sparten sowie der Integration von Britannia werden dabei aus heutiger Sicht von STADA auf einen mittleren einstelligen Millionenbetrag geschätzt.
Für STADA steht beim heutigen Erwerb der Forum Bioscience-Gruppe die miterworbene Forum Bioscience-Sparte Britannia im klaren Fokus des Interesses. Mit Britannia werden die vertrieblichen Strukturen des Konzerns in Großbritannien durch zum dortigen bestehenden STADA-Geschäft gut passende Produkte weiter gestärkt.
Veröffentlichungsdatum:
31.08.2007
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11:06
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