Die schlott gruppe veröffentlicht heute ihre Zahlen für das dritte Quartal und den Neunmonatszeitraum per 30. Juni des Geschäftsjahres 2006/07 und bestätigt die am 25. Juli gemeldeten vorläufigen Zahlen.
Das wesentliche Ereignis im Berichtsquartal war der erfolgreiche Abschluss der im Januar angekündigten Veräußerung des Geschäftsbereichs direct marketing an die Österreichische Post AG. Damit werden stille Reserven realisiert, Management-Kapazitäten freigesetzt und die Nettoverschuldung abgebaut. Nach dem Closing der Transaktion im Juli sank die Nettoverschuldung deutlich und wird am Geschäftsjahresende sichtbar unter 200 Mio. EUR liegen. Die schlott gruppe wird die freigesetzten Ressourcen für weitere Wachstumsschritte im europäischen Druckmarkt einsetzen und damit ihre führende Position weiter ausbauen.
Die Entwicklung im Geschäftsbereich print war im dritten Quartal operativ durch die traditionell saisonal niedrige Kapazitätsauslastung aller Anbieter, durch Streikaktivitäten im Rahmen der Tarifverhandlungen sowie durch die anhaltende Preiserosion im Wesentlichen bedingt durch Überkapazitäten im Tiefdruckmarkt geprägt. Da sich auch für die unmittelbare Zukunft keine durchgreifende Verbesserung der Marktbedingungen abzeichnet, arbeitet die schlott gruppe derzeit intensiv daran, die Kostenbasis an die veränderten Rahmenbedingungen anzupassen. Erste Maßnahmen wurden mit der Ausgliederung der Logistik an den deutschen Tiefdruckstandorten bereits umgesetzt.
Im vorliegenden Zwischenabschluss wird der veräußerte Geschäftsbereich direct marketing nach IFRS 5 weiterhin als nicht fortzuführendes Geschäft (discontinued operations) ausgewiesen. Der Zwischenabschluss enthält darüber hinaus die im letzten Kalenderquartal 2006 erworbene Tochtergesellschaft biegelaar, die per 1. November 2006 erstmals konsolidiert wurde.
Der Wertschöpfungsumsatz (WSU) der schlott gruppe lag im dritten Quartal mit 56,4 Mio. EUR leicht über dem Vorjahresniveau von 54,7 Mio. EUR. Der Zuwachs resultierte aus der Erstkonsolidierung von biegelaar. Darüber hinaus setzt die schlott gruppe im europäischen Ausland ihr organisches Wachstum fort. Dem stand insbesondere im Inland ein unverändert starker Preisdruck im Tiefdruck gegenüber. Der Umsatz belief sich auf 105,2 Mio. EUR nach 88,6 Mio. EUR im Vorjahr.
Das Vorsteuerergebnis (EBT) war aufgrund der aktuellen Ertragsschwäche im Tiefdruck mit minus 3,6 Mio. EUR negativ im Vergleich zu plus 3,4 Mio. EUR im Vorjahr. Der Periodenverlust aus fortzuführendem Geschäft stellte sich auf minus 2,1 Mio. EUR gegenüber einem Überschuss von plus 3,1 Mio. EUR in der Vorjahresperiode. Auf den nicht fortzuführenden Bereich direct marketing entfiel ein Periodenergebnis von plus 0,3 Mio. EUR nach minus 2,4 Mio. EUR im vergleichbaren Vorjahreszeitraum.
Im Neunmonatszeitraum stiegen der WSU der schlott gruppe auf 186,4 Mio. EUR nach 177,3 Mio. EUR und der Umsatz auf 350,1 Mio. EUR nach 301,1 Mio. EUR. Das EBT belief sich auf 4,3 Mio. EUR gegenüber 15,4 Mio. EUR. Aufgrund der verpflichtenden Aktivierung von Körperschaftsteuerguthaben in Höhe von 5,0 Mio. EUR im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres betrug der Periodenüberschuss aus fortzuführendem Geschäft im Neunmonatszeitraum 7,9 Mio. EUR gegenüber 11,4 Mio. EUR im Vorjahr. Das nicht fortzuführende Geschäft direct marketing erwirtschaftete im Neunmonatszeitraum einen Periodenüberschuss in Höhe von 1,1 Mio. EUR nach minus 3,9 Mio. EUR im Vorjahr und konnte damit die Profitabilität erwartungsgemäß steigern. Insgesamt erreichte der Periodenüberschuss damit 9,0 Mio. EUR nach 7,5 Mio. EUR im Vorjahr.
Im Geschäftsbereich print belief sich der WSU im dritten Quartal auf 55,3 Mio. EUR nach 53,7 Mio. EUR im Vorjahr und das EBT auf minus 2,7 Mio. EUR nach plus 4,4 Mio. EUR. Im Neunmonatszeitraum wurden ein WSU von 183,2 Mio. EUR gegenüber 174,1 Mio. EUR und ein EBT von 7,1 Mio. EUR gegenüber 18,2 Mio. EUR erreicht. Maßgeblich für die derzeitige Ergebnisschwäche der schlott gruppe sind, wie bereits kommuniziert, die Tiefdruckaktivitäten im Geschäftsbereich print, während sich die Offsetaktivitäten und die Weiterverarbeitung erfreulich und auf Planniveau entwickeln.
Das EBT des Geschäftsbereiches corporate services belief sich im dritten Quartal auf minus 0,2 Mio. EUR im Vergleich zu minus 0,8 Mio. EUR im Vorjahr und im Neunmonatszeitraum auf minus 1,8 Mio. EUR nach minus 2,4 Mio. EUR.
Der Buchgewinn aus der Veräußerung des Geschäftsbereiches direct marketing wird die aktuelle Ertragsschwäche des Geschäftsbereiches print im laufenden Geschäftsjahr kompensieren, so dass das prognostizierte Vorsteuerergebnis für das laufende Geschäftsjahr in Höhe von rund 23 Mio. EUR bestätigt werden kann. Der Jahresüberschuss des laufenden Geschäftjahres wird zusätzlich zu der erwähnten Aktivierung von Körperschaftsteuerguthaben darüber hinaus von einem positiven Effekt aus der Anpassung der latenten Steuern im Zuge der inzwischen verabschiedeten Unternehmenssteuerreform in Deutschland profitieren.
Veröffentlichungsdatum:
08.08.2007
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10:17
Redakteur:
rpu