Die GPC Biotech AG berichtet heute über den Geschäftsverlauf im zweiten Quartal und in den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahres 2007.
Erstes Halbjahr 2007 im Vergleich zum ersten Halbjahr 2006
Der Umsatz im ersten Halbjahr 2007 verringerte sich um 35% auf 7,2 Mio. EUR im Vergleich zu 11,0 Mio. EUR im ersten Halbjahr 2006. Die Verringerung des Umsatzes beruht auf den niedrigeren Zahlungen im Zusammenhang mit dem Entwicklungs- und Lizenzvertrag für Satraplatin für Europa und bestimmte andere Gebiete mit Pharmion sowie dem Auslaufen verschiedener Forschungskollaborationen mit ALTANA Pharma. Der Forschungs- und Entwicklungsaufwand (F&E) verringerte sich im ersten Halbjahr 2007 um 2% auf 28,6 Mio. EUR (erstes Halbjahr 2006: 29,1 Mio. EUR). Die allgemeinen und Verwaltungsaufwendungen erhöhten sich im ersten Halbjahr 2007 um 129% auf 23,4 Mio. EUR (erstes Halbjahr 2006: 10,2 Mio. EUR). Dieser Anstieg ist hauptsächlich dem Aufbau einer Vertriebs- und Vermarktungsorganisation in den USA sowie Anwaltskosten in Verbindung mit dem Schlichtungsverfahren zuzuschreiben. Das Unternehmen berichtete auch über Restrukturierungskosten in Höhe von 0,9 Mio. EUR im zweiten Quartal 2007, welche vorwiegend für Abfindungszahlungen und Kosten für Aufhebungsvereinbarungen im Zusammenhang mit der Schließung der Niederlassung in Waltham, Massachusetts anfielen. Diese Kosten sind in den F&E- und allgemeinen und Verwaltungsaufwendungen enthalten. Der Periodenfehlbetrag erhöhte sich im ersten Halbjahr 2007 um 52% auf -42,8 Mio. EUR (erstes Halbjahr 2006: -28,1 Mio. EUR). Das Ergebnis je Aktie (unverwässert und verwässert) belief sich im ersten Halbjahr 2007 auf -1,20 EUR (erstes Halbjahr 2006: -0,87 EUR).
Zweites Quartal 2007 im Vergleich zum ersten Quartal 2007
Der Umsatz im zweiten Quartal des Jahres 2007 lag bei 3,4 Mio. EUR im Vergleich zu 3,8 Mio. EUR im vorangegangenen Quartal. Der F&E-Aufwand erhöhte sich im zweiten Quartal 2007 um 19% auf 15,5 Mio. EUR im Vergleich zu 13,0 Mio. EUR im ersten Quartal 2007. Die allgemeinen und Verwaltungsaufwendungen stiegen im zweiten Quartal 2007 um 13% auf 12,4 Mio. EUR im Vergleich zu 11,0 Mio. im vorangegangenen Quartal. Der Periodenfehlbetrag des Unternehmens erhöhte sich im zweiten Quartal 2007 um 23% auf -23,7 Mio. EUR im Vergleich zu -19,2 Mio. EUR im vorangegangenen Quartal. Das Ergebnis je Aktie (unverwässert und verwässert) belief sich im zweiten Quartal 2007 auf -0,66 EUR, im Vergleich zu -0,54 EUR im vorangegangenen Quartal.
Vorjahresvergleich: zweites Quartal 2007 im Vergleich zum zweiten Quartal 2006
Der Umsatz im zweiten Quartal 2007 verringerte sich um 39% auf 3,4 Mio. EUR im Vergleich zu 5,6 Mio. EUR im zweiten Quartal 2006. Der F&E-Aufwand stieg im zweiten Quartal 2007 um 7% auf 15,5 Mio. EUR (Q2 2006: 14,5 Mio. EUR). Die allgemeinen und Verwaltungsaufwendungen erhöhten sich im zweiten Quartal 2007 um 114% auf 12,4 Mio. EUR (Q2 2006: 5,8 Mio. EUR). Der Periodenfehlbetrag erhöhte sich im zweiten Quartal 2007 um 56% auf -23,7 Mio. EUR (Q2 2006: -15,2 Mio. EUR). Das Ergebnis je Aktie (unverwässert und verwässert) belief sich im zweiten Quartal 2007 auf -0,66 EUR (Q2 2006: -0,46 EUR).
Finanzielle Situation
Zum 30. Juni 2007 verfügte GPC Biotech über liquide Mittel, kurzfristig veräußerbare Finanzanlagen und Wertpapiere des Umlaufvermögens in Höhe von 93,1 Mio. EUR (31. Dezember 2006: 97,1 Mio. EUR), darunter 1,5 Mio. EUR als Sicherheit hinterlegte liquide Mittel. Der Netto-Cash-Burn der ersten sechs Monate 2007 belief sich auf 42,0 Mio. EUR, mit einem Netto-Cash-Burn in Höhe von 19,4 Mio. EUR im ersten Quartal 2007 sowie einem Netto-Cash-Burn in Höhe von 22,6 Mio. EUR im zweiten Quartal 2007. Der Netto-Cash-Burn wird durch die Addition des Mittelabflusses aus operativer Geschäftstätigkeit und der Investitionen in das Sachanlagevermögen und in Lizenzen berechnet. Diese Zahlen zur Berechnung des Netto-Cash-Burn werden in der ungeprüften Konzern-Cashflow-Rechnung für die ersten sechs Monate zum 30. Juni 2007 ausgewiesen.
Am 30. Juni 2007 verbuchte das Unternehmen eine Forderung in Höhe von 7,4 Mio. EUR im Zusammenhang mit dem Lizenzvertrag mit Yakult Honsha Co. Ltd. für Satraplatin in Japan. Diese Zahlung wurde im Juli 2007 erhalten.
Im Juli 2007 gab das Partnerunternehmen Pharmion bekannt, dass die EURpäische Arzneimittelbehörde EMEA (EURpean Medicines Agency), den Zulassungsantrag für Satraplatin in Kombination mit Prednisone zur Zweitlinien-Chemotherapie von Patienten mit hormonresistentem Prostatakrebs zur Prüfung angenommen hat. Aufgrund der Annahme des Zulassungsantrags erhält GPC Biotech eine Meilensteinzahlung in Höhe von rund 6,0 Mio. EUR (8,0 Mio. USD) von Pharmion. Ebenfalls aufgrund der Annahme des Zulassungsantrags wird GPC Biotech etwa 2,4 Mio. EUR (3,2 Mio. USD) an Spectrum Pharmaceuticals zahlen, welche sich aus einer direkten Meilensteinzahlung sowie einem Anteil an der Meilensteinzahlung von Pharmion in Höhe von 8 Mio. USD zusammensetzen.
Das Unternehmen gab einen aktualisierten Ausblick für den Rest des Jahres 2007:
o Gesamtumsatz im Jahr 2007 von 17,0 bis 19,0 Mio. EUR erwartet.
o Sofort umgesetzte Einsparungsmaßnahmen sollen bis Ende 2007 ca. 10,0 Mio. EUR einsparen. Genauere Angaben zu den Aufwendungen werden derzeit nicht gemacht, da das Unternehmen weitere Möglichkeiten prüft.
o Zum Jahresende 2007 werden liquide Mittel, kurzfristig veräußerbare Finanzanlagen und Wertpapiere des Umlaufvermögens in Höhe von ca. 60,0 Mio. EUR erwartet.
"Trotz der zuletzt eingetretenen Verzögerung befinden wir uns weiterhin in einer soliden finanziellen Position und denken, dass wir gemäß der derzeitigen Annahmen über ausreichende Finanzmittel verfügen, um einen möglichen Prüfungsprozess eines Zulassungsantrags auf Grundlage der Überlebensdaten aus der SPARC-Studie abwarten zu können", sagte Dr. Mirko Scherer, Finanzvorstand von GPC Biotech. "Allein aufgrund unserer bereits umgesetzten Einsparmaßnahmen und der erwarteten Umsätze und Aufwendungen, erwarten wir zum Jahresende über liquide Mittel in Höhe von etwa 60 Mio. EUR zu verfügen."
"Wir waren über die letzten Ereignisse, die uns dazu veranlassten unseren Zulassungsantrag für Satraplatin zurückzuziehen natürlich sehr enttäuscht, aber wir müssen jetzt nach vorne schauen", sagte Dr. Bernd R. Seizinger, Vorsitzender des Vorstands. "Wir konzentrieren uns nun in erster Linie auf die Überlebensdaten aus der SPARC-Studie mit Satraplatin. Basierend auf diesen Ergebnissen, planen wir eng mit der FDA zusammen zu arbeiten, mit dem Ziel einen Zulassungsantrag so schnell wie möglich bei der Behörde einzureichen."
Veröffentlichungsdatum:
08.08.2007
-
07:53
Redakteur:
rpu