Zum Bereich Commerce zu zählen ist beispielsweise City24 (50 Prozent), die zweitgrößte virtuelle Einkaufsmeile im deutschen Web, oder die mehrheitliche Beteilige an Pricecontrast, der führende Preisvergleichsdienst im deutschen Netz. Dem Consulting-Bereich zuzuordnen sind die 100%igen Töchter @-solutions und die US-Niederlassung InternetMediaHouse.com USA, Inc. sowie die Minderheitsbeteiligung an der Softwareschmiede Zadu, die sich auf eine neuartige Chat-Software spezialisiert hat.
Mit diesen und anderen bereits bestehenden hochwertigen Beteiligungen sowie Zukäufen weiterer Beteiligungen soll in den nächsten Jahren ein Wachstum von 100 Prozent und mehr beim Umsatz realisiert werden; von zuletzt 2 Mio. Euro ist bis zum Jahr 2001 mehr als eine Verzehnfachung zu erwarten, wobei erst dann auch schwarze Zahlen geschrieben werden sollen. Auch in den Folgejahren sind weitere 3stellige Umsatzanstiege möglich, was zum einen durch das starke Wachstum der existierenden Beteiligungen, zum anderen durch die geplante europäische Expansion ermöglicht werden soll.
Die Bewertung der Aktie ist einmal mehr schon zur Emission sehr hoch; bei einem geplanten 2001er-Umsatz von gut 20 Mio. Euro und einer Emissionsbewertung mit rund 120 Mio. Euro steckt bereits einiges an Phantasie im Kurs; noch mehr Phantasie bringen jene Anleger mit, die der Aktie im Graumarkt schon Kurse von rund 50 Euro zugestehen, was bereits mehr als dem 10fachen des Umsatzes im Jahr 2001 entspricht. Die Angabe eines KGVs ist eher unsinnig, da sich erst ab 2002 nennenswerte Gewinne einstellen dürften, so daß die Umsatzentwicklung zunächst im Vordergrund steht.
Angesichts der allgemein sehr positiven Entwicklung der Emissionen von Internet-Unternehmen ist die Zeichnung zwar ratsam, Käufe an der Börse erfodern jedoch einigen Mut zum Risiko. Im Gegensatz zu einigen der vorangegangenen Medienagenturen, deren wachstum vor allem auch von der Zahl ihrer Mitarbeiter abhängt, erscheinen die Perspektiven von IMH durch die zahlreichen Beteiligungen als günstiger. Die hohe Qualität der Beteiligungen spricht deshalb zugunsten des Neulings; auch ist es als sehr erfreulich zu werten, daß die Altaktionäre ausnahmslos ihre Anteile halten, anstatt wie bei anderen Emissionen schnell einige Millionen Gewinne zu realisieren.
Wer bei der Zeichnung zum Zuge kommt, sollte seine Anteile zumindest halten, bis eine erkennbare Euphorie die Aktien in ähnlich irrsinnige Bewertungen getrieben hat und erst dann aussteigen; Käufe an der Börse sind erst zu Kursen deutlich unter 40 Euro fundamental interessant, da man nicht von vorherein zuviel Phantasie mit einkaufen sollte, da sich die Kurschancen dadurch mittelfristig erheblich mindern. Es erscheint jedoch fraglich, ob sich in der momentanen Phase überhaupt Kurse in dieser Gegend ergeben werden.
Generell sollte man den derzeitigen Übertreibungen in vielen Werten nicht hinterherlaufen, was sich schon in anderen Fällen als verhängnisvoll herausgestellt hat. In schlechteren Börsenphasen steht zu befürchten, daß vielen dieser Werte nur erheblich geringere Bewertungen zugebilligt werden, so daß massive Kursverluste die Folge sein könnten. Ob die Anleger dabei zwischen Qualitätswerten, zu denen wir auch IMH zählen würden, und wenig zukunftsträchtigen Titeln unterscheiden können und werden, ist aus heutiger Sicht schwer zu sagen. Vorsicht ist daher sicherlich nie fehl am Platze.
