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Neuemission AT&S - Erneut geht ein österreichisches Unternehmen
Mit AT&S geht erneut ein österreichisches Unternehmen an den Neuen Markt, dieses Mal aus der Telekommunikationsbranche. AT&S stellt Leiterplatten für Handys her und beliefert unter anderem Konzerne wie Nokia und Siemens; in Deutschland hat AT&S damit schon einen 60prozentigen Marktanteil erreicht und auch in Europa sind es mittlerweile 25 Prozent, wobei die Tendenz stark steigend ist. Auch die technologische Marktführerschaft in Europa nimmt AT&S für sich in Anspruch und kann diese durch die Zahl der eigenen Laserbohrer - mit 25 ebenso viele wie alle Konkurrenten zusammen - eindrucksvoll unter Beweis stellen.

Größtes Problem in der Vergangenheit waren die überlasteten Kapazitäten, weshalb AT&S in den letzten Monaten Investitionen von 200 Mio. DM in neue Standorte tätigte und unter anderem das ehemalige Siemenswerk in Augsburg kaufte. Die wachstumshemmenden Lieferengpässe sollten damit beseitigt sein, womit das Unternehmen die durch volle Auftragsbücher möglichen Wachstumsraten in Zukunft auch ausschöpfen kann. Des weiteren plant AT&S den Einstieg in den US-Markt und erschließt damit weiteres Wachstumspotential.

Der Umsatzanstieg um gut 12 Prozent auf 167 Mio. Euro im letzten Jahr dürfte deshalb künftig klar übertroffen werden können, in den Jahren zuvor war das Unternehmen zwischen 30 und 40 Prozent gewachsen; geht man von einem zukünftigen Marktwachstum in der Größenordnung von 30 Prozent aus - die Zahl der Handybesitzer soll weltweit innerhalb der nächsten drei Jahre von derzeit 400 Mio. auf 1 Mrd. wachsen - so erscheinen diese Zuwachsraten für AT&S auch in Zukunft realistisch. Da das Ergebnis zuletzt durch Investitionen belastet war, dürfte der Gewinn sogar noch stärker steigen.

Die Bewertung stellt sich mit einem KGV von unter 20 als sehr günstig dar, wobei berücksichtigt werden muß, daß AT&S in einem Markt mit starkem Margendruck operiert und dies nur durch ständige Innovationen ausgleichen kann. Wir empfehlen den Anlegern daher die Zeichnung, wobei auch Käufe an der Börse zu Kursen etwas oberhalb der Bookbuildingspanne interessant sind. Langfristig sollte sich das Potential des Unternehmens im Kurs deutlich niederschlagen, auch wenn österreichische Aktien derzeit nicht übermäßig gefragt sind.



Veröffentlichungsdatum: 14.07.1999 - 03:21
Redakteur: bf
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