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Unbefriedigendes Betriebsergebnis ohne Einfluss auf solide Unternehmensstruktur
Aufgrund des maschinenbau-typischen umsatzschwachen ersten Halbjahres weist die Winkler+Dünnebier Gruppe (W+D), Neuwied, ein negatives Ergebnis aus. Das Unternehmen erzielte im Berichtszeitraum einen Umsatz in Höhe von 38,7 Mio. EUR und ein Ergebnis vor Steuern von -1,4 Mio. EUR. Nachdem sich die Nachfrage im Tissuemarkt 2007 erwartungsgemäß normalisierte und die Konsolidierung im Briefumschlagmarkt unvermindert anhielt, gaben sowohl Auftragseingang als auch Auftragsbestand nach. Der Auftragseingang reduzierte sich um 3,2 Mio. EUR, der Auftragsbestand um 7,2 Mio. EUR. Der Auftragseingang des laufenden Geschäftsjahres konnte damit den schwachen Auftragsbestand zum Jahresende 2006 nicht kompensieren. Das Unternehmen ist nach seiner Neuausrichtung in den letzten Jahren durch eine solide Finanzierung und flexible Kostenstrukturen zur Bewältigung solcher Nachfrageschwankungen jedoch gut aufgestellt.

In der aktuellen Marktentwicklung sieht der W+D Vorstandsvorsitzende Dietmar Kurz seine bereits im letzten Jahr getroffene Aussage bestätigt, dass der Briefumschlagmarkt grundsätzlich seine Basis gefunden habe, aber Nachfrageschwankungen und temporäre Marktreaktionen jederzeit möglich seien: "Jetzt zahlt sich aus, dass wir die Flexibilisierung unserer Produktion vorangetrieben haben. Mit flexiblen Schichtsystemen und einem universellerem Maschinenpark können wir heute auch kurzfristig auf Marktveränderungen reagieren", erklärt Kurz. Stabilisierend wirke sich gerade in Zeiten sinkender Nachfrage auch das im letzten Jahr beschlossene Standortsicherungskonzept aus. Es führt zu einer verbesserten Kostenstruktur und dient damit unmittelbar der Absicherung des Unternehmensergebnisses.

Diese Maßnahmen haben allerdings nicht verhindern können, dass das Unternehmen im ersten Halbjahr 2007 ein Ergebnis vor Steuern in Höhe von -1,4 Mio. EUR ausweisen musste. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum bedeutet das einen Rückgang von 4,6 Mio. EUR, der im Wesentlichen auf dem um 8,5 Mio. EUR gesunkenen Umsatz beruht. Davon waren nahezu alle Verkaufsregionen betroffen. Insbesondere Europa hatte ein Minus von 10,6 Mio. EUR zu verzeichnen. Dem gegenüber stieg der Umsatz im asiatischen Raum auf 6 Mio. EUR und in den sonstigen Regionen auf 4,4 Mio. EUR.

Dem branchentypischen Verlauf entsprechend hat die Bestandsveränderung gegenüber dem Vorjahr um 2,5 Mio. EUR zugenommen, sodass die Gesamtleistung um 6 Mio. EUR zurückging. Die fehlende Gewinnrealisierung aus der Bestandsveränderung ist auch im Wesentlichen für die Erhöhung der Aufwandsquoten verantwortlich, obwohl der Personalaufwand in etwa gleich blieb und das Unternehmen im sonstigen betrieblichen Aufwand weitere Einsparungen erzielen konnte. Auch das Finanzergebnis verbesserte sich im Berichtszeitraum um 0,3 Mio. EUR. Dass der Rückgang des Ergebnisses vor Steuern trotzdem so deutlich ausfällt, ist auch auf einen Einmaleffekt in Höhe von 1,2 Mio. EUR zurückzuführen, der das Betriebsergebnis im Vorjahr positiv beeinflusste.

Durch den negativen Ergebnisbeitrag sank das Eigenkapital im Berichtszeitraum auf 47,6 Mio. EUR. Dies entspricht einer Eigenkapitalquote von 52,5%. "Das ist nach wie vor eine sehr solide Grundlage", betont Finanzvorstand Dr. Manfred Kühn. Auch bei den Investitionen hält W+D an seiner Strategie fest. Sie beliefen sich bis zum Stichtag 30. Juni auf 0,8 Mio. EUR und liegen demnach etwa auf gleicher Höhe wie im Vorjahr, als W+D 0,9 Mio. EUR investierte.

Für die zweite Jahreshälfte sieht Kurz keine durchgreifende Änderung der Marktbedingungen. Daher senkt er im Rahmen einer vorsichtigen Planung die Umsatz- und Renditeziele und damit auch die Ergebnisziele für das laufende Geschäftsjahr: "Ich gehe davon aus, dass wir nur noch einen Teil der in konkreten Verhandlungen stehenden Projekte in diesem Jahr umsatzwirksam abwickeln können" und verweist darauf, dass genaue Aussagen dazu erst im letzten Quartal getroffen werden können.

Veröffentlichungsdatum: 02.08.2007 - 17:37
Redakteur: rpu
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