Zwar bewegt sich Teamwork in einem hart umkämpften Markt, in dem sich rund 800 verschiedene kleine und mittlere Wettbewerber tummeln, das Unternehmen ist dem weitaus größten Teil aber durch seine Kompetenz in allen Lotus-Kernbereichen überlegen und verfügt inzwischen mit 3,5 Prozent bereits über den drittgrößten Marktanteil, hinter zwei Konkurrenten mit zusammen 13 Prozent. Die drei einzgen sonstigen Wettbewerber mit ähnlichen Marktanteilen wie Teamwork kann teamwork durch die künftig stärkere Kapitaldecke sowie das eigene Know-How nun wohl ebenfalls klarer abhängen.
Aufgrund der Marktsituation sind Übernahmen sehr wahrscheinlich, wodurch das ohnehin starke geplante Wachstum noch übertroffen werden könnte. Im letzten Jahr setzte Teamwork 9,2 Mio. Euro um, eine Steigerung von 84 Prozent gegenüber dem Vorjahr, die allerdings auch durch eine Fusion ermöglicht wurde. Für dieses Jahr sollen es knapp 14 Mio. Euro werden, im Jahr 2002 rund 48 Mio., was jährlichen Zuwachsraten von gut 50 Prozent entspricht. Angesichts prognostizierter Wachstumsraten im Gesamtmarkt von 50 bis 80 Prozent p.a. erscheint dies durchaus realistisch.
Die Bewertung gestaltet sich etwas schwierig: einerseits erscheint das Emissions-KGV für 2000 von gut 30 noch Luft nach oben zu lassen, zumal sich Übernahmen und damit ein Übertreffen der Zahlen schon jetzt abzeichnen. Andererseits werden ähnliche Unternehmen wie SER, iXos oder Kleindienst an der Börse trotz erheblich besserer Marktposition unverständlicherweise oft noch günstiger bewertet, so daß sich deren Kauf eher anbieten würde; langfristig sollte der Kurs sich aber sicher positiv entwickeln, insbesondere regelmäßige Meldungen zu Übernahmen könnten für Schwung sorgen.
Da die Graumarktkurse rund 50 Prozent über der Emissionsspanne liegen, erscheint die Zeichnung sinnvoll. Aufgrund der günstigeren Bewertung anderer Werte der Branche ist der Kauf an der Börse jedoch kaum zu empfehlen, es sei denn, man möchte auf Kurssprünge durch Übernahmen spekulieren. Bei Kursen um 30 Euro (=KGV ca. 50) sollten Emissionsgewinne deshalb besser realisiert werden und der Erlös beispielsweise in den günstigeren Qualitätstitel SER investiert werden.