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691340
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DE0006913403
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Herr Andreas Granderath
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Neuemission P&I - Das mittlerweile 30. Software-Unternehmen am Neuen
P&I ist das mittlerweile 30. Software-Unternehmen am Neuen Markt, jedoch der bisher erste Anbieter für Personalsoftware. Die LOGA-Software nutzen neben mittelständischen Firmen auch namhafte Kunden wie die Allianz, Canon, die BHF-Bank oder die Deutsche Bank, die deshalb auch Konsortialführer ist, und können neben der Verwaltung von Lohn- und Gehaltsabrechnungen auch das komplette Personalmanagement betreiben, wobei die Abwicklung auch komplett über das Internet möglich ist.

Neben dem starken Marktwachstum profitiert P&I von den Problemen der kleineren Konkurrenten, die zeit- und kapitalintensive Umstellung der Systeme auf Euro, die Jahr 2000-Schwierigkeiten sowie - kurioserweise - die ständigen Änderungen der Steuer- und Rentengesetze zu bewältigen, was zu einer Marktbereinigung und verstärkter Konzentration auf die Großen der Branche führen dürfte. Den Marktanteil von 10 Prozent will das Unternehmen dadurch weiter ausbauen und zum Marktführer im Bereich der mittelständischen Unternehmen werden.

Somit erscheinen die angestrebten Wachstumsraten von mindestens 50 Prozent in den beiden nächsten Jahren realistisch; hinzu kommen mögliche Übernahmen, durch die die Marktposition ebenfalls gestärkt werden soll. Der Verlust des letzten Jahres resultiert vor allem aus der vollständigen Abschreibung der Entwicklungskosten, eine im Gegensatz zu anderen NM-Unternehmen sehr konservative Art der Bilanzierung. Langfristig soll sich eine Umsatzrendite von 15 Prozent einstellen, die ab dem übernächsten Geschäftsjahr möglich sein dürfte.

Das größte Risiko bei P&I liegt in der Konzentration auf ein einziges spezialisiertes Produkt; zwar geht der Trend allgemein eher hin zur Spezialsoftware, gerade im Mittelstand könnte aber die indirekte Konkurrenz von kostengünstigeren Komplettlösungen eventuell eine wichtige Rolle für die Wachstumsperspektiven spielen. Dieses mögliche Risiko muß zumindest bedacht werden und sich in der Bewertung ebenfalls niederschlagen.

Die Bewertung zur Emission liegt bei einem KGV von etwas unter 30 für 2000/01 in einem akzeptablen, wenn auch nicht allzu günstigen Rahmen; etwas bedenklich stimmt, daß das Gründerehepaar Becker inklusive Greenshoe fast die Hälfte der plazierten Aktien abgibt und damit stolze 40 Mio. DM einstreicht, was sicherlich angesichts der auch längerfristig guten Perspektiven nicht unbedingt notwendig gewesen wäre. Größere Zeichnungsgewinne sind kaum zu erwarten, was auch die Graumarktkurse signalisieren.

Wir halten die Zeichnung deshalb für nicht allzu interessant und würden interessierten Anlegern erst bei Kursen innerhalb der Bookbuilding-Spanne zu Käufen raten, die sich in einem etwas rauherem Börsenklima relativ schnell ergeben könnten. Die etwas mühsam "eingebaute" Internet-Phantasie dürfte kaum zu größeren Sprüngen führen, so daß sich das Papier auch für eher konservative Anleger eignet.

Kurzfristig dürften deutliche Kurssteigerungen wohl nur durch Erfolgsmeldungen zur internationalen Expansion oder mögliche Übernahmen ausgelöst werden, langfristig sollte das zu erwartende Wachstum für eine positive Entwicklung sorgen.



Veröffentlichungsdatum: 04.07.1999 - 03:06
Redakteur: bf
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