Durch dieses Gerät soll künftig das Wachstum getragen und ein erheblich größerer Teil des Umsatzes erzielt werden; ist es momentan gerade einmal ein Prozent am Gesamtumsatz, so soll nach dem Jahr 2002 der Anteil des neuen Produktes überwiegen. Ob diese Pläne umgesetzt werden können, ist darum mitentscheidend für die Aussichten der Aktie.
Doch auch das bisherige Wachstum läßt einiges erhoffen: mit deutlichen Zuwachsraten von rund 20 Prozent im Umsatz bei steigenden Marktanteilen im In- und Ausland konnte sich Loewe in Deutschland insgesamt auf Platz 3, in Europa auf Rang 4 vorarbeiten. Beachtlich sind auch die deutlichen Steigerungen des Vorsteuergewinnes, der durch die höheren Margen bei den Internet-Fernsehern weiterhin überproportional wachsen dürfte.
Somit stellt sich Loewe insgesamt durchaus als Wachstumswert dar; die Bewertung gestaltet sich insofern als etwas schwierig, als zum einen nur wenige Planzahlen zu erhalten sind und diese zum anderen vom Erfolg des neuen Produktes erheblich abhängen. Auf Basis unserer Gewinn-Schätzung von 1,42 Euro/Aktie im Jahr 2000 läge das Emissions-KGV bei etwa 15, was eine faire Bewertung darstellt. Die Zeichnung bietet kurzfristig somit nur geringe Chancen, zumal das Volumen recht groß ist und als Segment der weniger attraktive SMAX gewählt wurde.
Wir würden vorsichtshalber von einer Zeichnung absehen, konservative Anleger bietet sich bei Kursen unter 20 Euro aber eine interessante Anlagemöglichkeit. Da die Story von Loewe nicht auf den ersten Blick erkennbar ist und die Emission im Vergleich zu den anderen aktuellen IPOs wie Met@box, buecher.de oder ComputerLinks erheblich weniger Aufmerksamkeit erfährt, erscheinen Kurse in dieser Gegend trotz der etwas höheren Graumarktnotiz nicht unwahrscheinlich. Die Chancen des Unternehmens werden dann aber nicht ausreichend widergespiegelt, so daß der Einstieg längefristig lohnen dürfte.