Mit dier Box soll der Fernseher mit dem Internet verbunden werden und damit die Berührungsängste der breiten Masse mit dem Internet abbauen, die dem Computer eher skeptisch gegenüber steht. Weitere Vorteile sind der überaus günstige Preis und die schnelle Datenübertragung via Fernsehkabel oder Satellit; für eine monatliche Grundgeühr von 9,90 DM können pro Sender rund 100.000 Internetseiten als Basisprogramm abgerufen werden, darüber hinaus ist der Internetzugang zu den üblichen Konditionen über das Portal met@TV ebenfalls möglich, hier hat das Unternehmen mit MCI Worldcom einen starken Partner gewonnen.
Für die Met@box erwartet das Unternehmen bereits im ersten Jahr mehr als 100.000 Nutzer und damit einen Umsatzsprung auf 40 Mio. Euro im Jahr 2000 bei einem Vorsteuergewinn in Höhe des letztjährigen Umsatzes, was angesichts des Marktes von mehr als 29 Mio. Fernsehbesitzern durchaus im Bereich des Möglichen zu liegen scheint; allerdings arbeiten auch andere Firmen wie der US-Gigant Microsoft an Lösungen für das Web-TV und stellenen somit eine starke potentielle Konkurrenz dar. Durch den Vorsprung von Met@box und die hohe Qualität der Box stehen die Chancen aber nicht schlecht, daß sich das Produkt erfolgreich etablieren kann.
Das Unternehmen ist aufgrund der noch nicht erfolgten Markteinführung des künftigen Kernproduktes äußerst schwer bewertbar. Sollte wider Erwarten die positive Resonanz auf die Box ausbleiben, so sind die Umsatzplanungen vollkommen utopisch. Andererseits eröffnet sich ein gigantisches Potential für den Fall der erfolgreichen Markteinführung, da hierdurch ein explosives Wachstum ermöglicht würde, das die meisten NM-Unternehmen in den Schatten stellt. Man kann hier getrost den Ausspruch eines Altaktionärs zitieren, es handele sich um "die heißeste Emission des Jahres - entweder Totalverlust oder Mega-Knaller".
Angsichts dieser Vorgaben ist es seh erfreulich, daß auf Basis der Planzahlen ein moderates Emissions-KGV von 16-18 gewählt wurde, das jede Menge Luft für Phantasie bietet und die Risiken ausreichend berücksichtigt. Sehr erfreulich ist überdies, daß nur 9 Prozent der Emissionserlöse an Altgesellschafter fließen, die damit ihre Gründungsdarlehen zurückzahlen wollen. Belasten könnte den Kurs zu Beginn, daß einige Kleinaktionäre trotz von allen unterschriebenen Lockup-Erklärungen ihre ganz enormen vorbörslichen Gewinne realisieren könnten, da der Besitz teilweise gar nicht nachprüfbar ist.
Angesichts der günstigen Bewertung sowie der deutlich höheren Graumarktkurse ist die Zeichnung empfehlenswert; auch streng limitierte Käufe (Vorsicht Marktenge!!!) an der Börse sind möglich, wobei es auf lange Sicht kaum eine große Rolle spielen dürfte, wie hoch der exakte Kaufkurs ist, es handelt sich sozusagen um eine "Hop-oder-Top"-Investition: entweder 1000 Prozent Gewinn oder der mehr oder weniger vollständige Verlust des Einsatzes, falls die Ziele nicht erreicht werden. Fest steht schon heute, daß die Met@box-Aktie kein Papier für den ruhigen Schlaf sein wird. Angesichts der ungeheuren Phantasie, über die die Aktie zweifellos verfügt, dürften extreme Kursausschläge an der Tagesordnung sein.
Käufer der Aktie sollten unbedingt darauf achten, die Erfolgsaussichten streng zu kontrollieren; neben strengen Limits beim Kauf sollte auch unbedingt der Depotanteil klein gehalten werden, da ein Totalverlust nicht auszuschließen ist. Wer es heiß mag, bei dem sollte die Aktie im Depot jedoch nicht fehlen.