Die Kunden von Mosaic kommen vor allem aus dem Bankbereich, der Großteil des Umsatzes wird durch ABN Amro, WestLB, HypoVereinsbank und Deutsche Bank generiert; eingesetzt wird die Software dabei vor allem im Auszahlungsverkehr und bei der Dokumentenbearbeitung. Allerdings ist in den Planzahlen schon eine verstärkte Expansion in andere Branchen enthalten, für die aber zunächst die mangelnde Bekanntheit von Mosaic beseitigt werden müßte, wozu auch der Börsengang beitragen dürfte.
Hier liegt die größte Schwäche von Mosaic: die bisher geringen Vertriebsinvestitionen dürften ein Hauptgrund für den bisher recht bescheidenen Umsatz von nur 8 Mio. Euro im letzten Jahr sein; falls es aber gelingt, dieses Manko zu beseitigen, steht Mosaic eine Phase extremen Wachstums bevor. Daß das Unternehmen selbst damit rechnet, dies umsetzen zu können, spiegelt sich in den erwarteten hohen Umsatz- und Ertragssteigerungen bereits wider. Positiv fällt übrigens auf, daß vom Management keine Aktien abgegeben werden, was diese Zuversicht noch unterstreicht.
Die Bewertung läßt mit einem 2000er-KGV von knapp 40 kurzfristig nicht sehr viel Luft nach oben, allerdings sind die Steigerungsraten in Zukunft sehr beachtlich, die Internet-Phantasie tut ein übriges. Zwar erscheinen die Risiken durch die recht ambitionierten Planzahlen (knappe Verdoppelung des Umsatzes in 2000) sowie die drohende XML-Konkurrenz relativ hoch, aufgrund der Innovativität sowie der freundlichen Graumarktkurse erscheint eine Zeichnung aber aussichtsreich.
Käufe an der Börse sind bis etwa 26 Euro sicherlich ebenfalls aussichtsreich, darüber fängt jedoch bereits die Spekulation auf ein Übertreffen der Planzahlen an, die aber erst einmal erreicht sein wollen. Sollte sich abzeichnen, daß Mosaic seine hochgesteckten Erwartungen tatsächlich erfüllen kann, so ist eine deutlich bessere Entwicklung als im Gesamtmarkt vorprogrammiert.