WKN:
570680
ISIN:
DE0005706808
Straße, Haus-Nr.:
Europa-Allee 1,
D-90763 Fürth, Deutschland
Telefon:
+49 (0) 911 / 9714 - 604

Internet: http://www.euromed.de

IR Ansprechpartner:
Herr Harald Niebler
[email protected]
Neuemission Euromed - Mit Euromed kommt nicht etwa ein
Mit Euromed kommt nicht etwa ein gewöhnliches Krankenhaus an die Börse - auch nicht ein ungewöhnliches Krankenhaus, obwohl die Kliniken schon rein optisch durch die Form der Pyramide sehr auffällig sind. Neben dem reinen Klinikbetrieb bietet Euromed nämlich zudem Arztpraxen, Restaurants, Läden, Hotel, Fitnessbereich und Kongreßcenter unter einem Dach an.

Grundidee des Konzepts ist die Vereinigung von ambulanter und stationärer Behandlung; damit entfallen zum einen unnötige Doppelbehandlungen oder Mehrfachbefunde, zum anderen können die Patienten ein hochwertige Fachbehandlung in Anspruch nehmen und können trotzdem ein anspruchsvolles Ambiente genießen.

Die erste Pyramide steht in Fürth und gilt als größtes Gesundheitszentrum Deutschlands, durch Neubauten (zunächst in Köln) soll das Konzept multipliziert und mit der Pyramide ein Markenzeichen geschaffen werden. Weitere Kliniken sollen künftig überall entstehen, im Ausland durch Lizenzpartner, in Deutschland im eigenen Betrieb.

Doch Euromed ist nicht nur als Klinikbetreiber, sondern auch als Software-Entwickler tätig. Neben dem Einsatz in den eigenen Betrieben wird das eigene Know-How beim Qualitätsmanagement im Gesundheitswesen übers Internet vermarktet; Zielgruppe sind sowohl Krankenhäuser und Arztpraxen als auch Apotheken und Pflegeheime.

Insgesamt geht Euromed deshalb von erheblichem Wachstum aus; genaue Zahlen sind nur für die beiden Kliniken (Fürth und das neue Projekt in Köln) genannt, von denen Ertragszuwächse in Höhe von 45% p.a. erwartet werden. Die Bereiche Software und Lizenzen sind schwer abschätzbar und hängen sicherlich vor allem vom Erfolg des Konzeptes ab. Somit ist das Unternehmen noch in einem Frühstadium, das neben enormen Chancen auch einige Risiken beinhaltet.

Die Bewertung mit einem KGV von gut 20 erscheint bei Betrachtung der Wachstumschancen und Risken zwar angemessen, allerdings sind Gesundheitstitel insgesamt meist billiger, was das Potential zunächst begrenzt. Langfristig dürfte aber enormes Steigerungspotential vorhanden sein, falls das Konzept erfolgreich etabliert werden kann und somit auch Lizenzeinnahmen generiert werden können.

Die Zeichnung ist kaum sinnvoll, da keine Emissionsgewinne zu erwarten sind, da das Volumen mit fast 2 Mio. Aktien recht groß ist und die Graumarktkurse ebenfalls nur im oberen Bereich der Bookbuilding-Spanne liegen. Sollte es zu einem Fehlstart kommen, könnten die Kurse an der Börse durchaus auf attraktive 10 Euro zurückfallen, was Engagements sehr interessant macht.

Auch zu höheren Kursen kann auf längere Sicht unter Berücksichtigung der Risiken gekauft werden. Es muß jedoch genau verfolgt werden, inwieweit das Konzept sich durchsetzen kann, sollte es hier zu Problemen bei der Auslastung der Kliniken kommen, ist der Ausstieg anzuraten.



Veröffentlichungsdatum: 11.06.1999 - 18:54
Redakteur: bf
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