Im Vergleich zu Brain Force ist Beko aber wesentlich größer und wächst deshalb etwas langsamer; teilweise liegt dies auch an der Sparte Engineering (Umsatzanteil gut 20%), in dem unter anderem technische Software entwickelt oder CAD-Lösungen angeboten werden; beispielsweise wäre hier die Unterstützung bei der Entwicklung des Audi TT-Designs zu nennen. Da dieser Bereich aber langsamer wächst als der EDV-Bereich, ist längerfristig mit einer Aufgabe bzw. zumindest noch weiter abnehmender Bedeutung der Sparte zu rechnen.
Wie auch Brain Force achtet BEKO darauf, ausreichend qualifiziertes Personal einstellen zu können und die vorhandene Belegschaft weiterzubilden; dazu wurde eigens die BEKO-Akademie eingerichtet, die eine permanente Fortbildung ermöglicht. Mit 6 Mio. Euro (=6,3% vom Umsatz) in diesem Jahr wird hier beim Budget nicht gegeizt. Zudem wirbt BEKO aktiv auf Berufsmessen und an Hochschulen um neues Personal, um jährlich 300 neue Mitarbeiter gewinnen zu können.
Zwar will BEKO mit Hilfe des Emissionserlöses sowohl durch Akquisitionen als auch durch den Ausbau der eigenen Marktposition in Deutschland mit 40 Prozent im Jahr beim Umsatz und noch stärker beim Ertrag wachsen, die Bewertung läßt mit einem KGV von gut 30 aber kurzfristig nicht viel Spielraum nach oben, da einmal mehr die Hälfte des Erlöses an die Altaktionäre geht, was Anleger in letzter Zeit zunehmend mißtrauisch betrachten.
Angesichts der vergleichsweise schwachen Graumarktkurse, die sich nur am oberen Ende der Preisspanne bewegen, des großen Emissionsvolumens sowie des optisch hohen Kurses sind Zeichnungsgewinne unwahrscheinlich. Von der Zeichnung raten wir deshalb zunächst ab, an der Börse könnte aber zu Kursen unterhalb der Emissionsspanne für eher konservative Anleger ein Engagement interessant sein.