WKN:
658130
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DE0006581309
Straße, Haus-Nr.:
Elbestraße 16,
D-45768 Marl, Deutschland
Telefon:
+49 (0) 2365 / 952 - 2122

Internet: http://www.maxdata.de

IR Ansprechpartner:
Herr Hermann Zimmermann
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Neuemission MAXDATA - Ein neues Schwergewicht am NM (geschätzter B&
Mit Maxdata geht ein neues Schwergewicht (geschätzter Börsenwert: über 1 Mrd. Euro) an den Neuen Markt, was aber weniger mit der hohen Bewertung als vielmehr damit zu tun hat, daß Maxdata mit der Herstellung und dem Vertrieb von Monitoren und Computern zuletzt 856 Mio. Euro Umsatz (Als-ob-Konzern) erzielte; in Deutschland ist Maxdata bei Monitoren (Marke Belinea) mit weitem Abstand Marktführer und zugleich auch führend in Westeuropa; im laufenden Jahr soll der Absatz um stolze 40% gesteigert werden.

Bei PCs und Notebooks hat sich das Unternehmen ebenfalls schon auf den sechten Platz in Deutschland vorgeschoben. Zwar wächst der PC-Markt laut Expertenmeinung nur mit etwa 15% im Jahr (Schätzung des Vorstands: 13%), Maxdata könnte aber durch enge Anbindung mit mehr als 4.500 Fachhändlern (bei Monitoren nach Unternehmensangaben sogar 9.800) als Vertriebspartnern überproportional zulegen und die gute Marktstellung noch weiter ausbauen, zumal inzwischen auch der Vertriebsweg Internet ausgebaut wird. Das Unternehmen plant auch hier eine Absatzsteigerung um 40%.

In den letzten Jahren konnte der Umsatz überdurchschnittlich stark um mehr als 60% im Jahr gesteigert werden, so daß auch weiterhin mit starkem Wachstum gerechnet werden kann, auch wenn die Eigendynamik mittlerweile auf "nur" noch gut 30% zurückging; dank der Übernahme von Peacock stieg der Umsatz jedoch um 44% an. Da die Umsatzrendite mit 5% hinter den Renditen von IBM und Dell (je 8%) zurückliegt, könnte hier noch auf schlummernde Ertragsreserven gehofft werden.

Das größte Wachstum wird im europäischen Ausland erzielt, hier konnte der Umsatz im letzten Jahr mehr als verdoppelt werden, der Anteil am Gesamtumsatz stieg dabei von 14 auf 22 Prozent an. Risiken birgt jedoch der immer noch starke Preisverfall bei Hardware, auch der Einkauf in Dollar-Regionen könnte zum Problem werden, insbesondere, falls die US-Konkurrenten wie IBM, Compaq und Dell ihre seit Jahren angekündigte Europa-Offensive starten sollten; dem beugt Maxdata aber durch strategische Partnerschaften vor, beispielsweise mit Computer 2000 und der Computer Compass Group.

Bemerkenswert beim Börsengang ist jedoch der "Spin-Off-Charakter": der Metro-Konzern trennt sich über eine Tochter seiner Verwertungsgesellschaft Divaco von bis zu 5,4 Mio. Aktien und hält danach noch 43,4% an Maxdata; der Rest stammt aus einer Kapitalerhöhung. Außer dem Vorstand (nach IPO 20,8%) gibt es keine Großaktionäre, der Streubesitz wird bei 35,8% liegen. Allerdings ist längerfristig davon auszugehen, daß weitere Aktien umplaziert werden.

Die Bewertung ist mit einem 2000er-KGV von knapp unter 20 angemessen und läßt die bis zum 7. Juni mögliche Zeichnung für konservative Anleger ratsam erscheinen. Allerdings könnte es aufgrund des ungeheuren Volumens der Emission (bis zu 364 Mio. Euro) dennoch zu Schwierigkeiten kommen, falls der Markt das Unternehmen, gerade aufgrund der Spin-off-Ähnlichkeit kritisch betrachtet und zu geringes Interesse besteht.

Vorsichtige Anleger sollten daher zumindest die Stimmung nahe der Erstnotiz sowie die weitere Entwicklung der Graumarktkurse abwarten sollten. Bei Schnigge liegen diese aber mit 37 zu 40 klar über der Emissionspanne von 30 bis 35 Euro. Fundamental sind Kurse um das obere Ende der Bookbuildingsspanne für konservative Anleger an der Börse sinnvoll.

Sollte die Maxdata-Emission erfolgreich verlaufen, so kann durchaus von einer gelungenen Feuerprobe des Neuen Marktes gesprochen werden, da eine reibungslose Plazierung dieser Größe in der derzeitigen Marktstimmung sicher nicht selbstverständlich ist.



Veröffentlichungsdatum: 01.06.1999 - 18:38
Redakteur: bf
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