HV-Bericht U.C.A. AG - Geldregen für die Aktionäre - Sonderdividende versüßt das Ergebnis 2006
Am 10.7.2007 fand im Forum des Deutschen Museums in München die diesjährige Hauptversammlung der U.C.A. AG statt. Rund 150 Aktionäre und Gäste, darunter Peter Guba von GSC Research, ließen sich über das Geschäftsjahr 2006 informieren. Der Aufsichtsratsvorsitzende Andreas Eder eröffnete die Versammlung kurz nach 13 Uhr und stellte fest, dass der Vorstand vollzählig anwesend ist und sich vom Aufsichtsrat der stellvertretende Vorsitzende Achim Gippers aufgrund eines nicht verschiebbaren Geschäftstermins im Ausland entschuldigen lässt. Nach der Abhandlung der Formalien und der Feststellung der Ordnungsmäßigkeit des vorgelegten Jahresabschlusses übergab der Versammlungsleiter das Wort an die beiden Vorstände Dr. Joachim Kaske und Dr. Jürgen Steuer.


Bericht des Vorstands

Zu Beginn seines Vortrags erwähnte Herr Dr. Kaske, dass die U.C.A. AG im Jahr 2008 bereits das 10-jährige Jubiläum am Aktienmarkt feiern wird, womit die Gesellschaft eine der wenigen börsennotierten Adressen im Private Equity-Markt für die mittelständische Wirtschaft in Deutschland sei, die so lange erfolgreich arbeite. Das Grundkapital bestehe aus 6.620.000 Inhaber-Aktien mit einem rechnerischen Wert von knapp 1,20 EUR je Aktie, was insgesamt einem Grundkapital von 7.910.000 EUR entspricht. Durch eine teilweise nicht mehr betriebsnotwendige Liquidität soll nach Angabe von Herrn Dr. Kaske für das Jahr 2006 eine außerordentliche Dividende von insgesamt 1,30 EUR je Aktie ausgeschüttet werden. Die Liquidität wird dadurch von 17,7 um 8,4 auf dann noch 9,3 Mio. EUR verringert, was nach Meinung des Vorstands immer noch eine Spitzenstellung bedeutet. Da die Dividende aus dem steuerlichen Einlagenkonto gezahlt wird, ist diese für die Aktionäre, die nicht wesentlich beteiligt sind und ihren Sitz im Inland haben, steuerfrei.

Anschließend ging Herr Dr. Kaske auf einige Beteiligungen bzw. Aktivitäten im Jahr 2006 ein. Die aovo Touristik AG konnte demnach den Umsatz in 2006 um 14,7 Prozent auf 19,2 Mio. EUR steigern und wurde am 22.12.2006 erfolgreich am Open Market der Frankfurter Börse eingeführt. Durch Sondereinflüsse im Zusammenhang mit der Platzierung wurde allerdings das Ergebnis belastet, weshalb dieses die positive Umsatzentwicklung noch nicht vergleichbar abbildet. Durch die Übernahme des Geschäftsfelds Paket- und Gruppenreisen des Reiseveranstalters OTS GmbH zum 1.1.2007 rechne man dort mit einer voraussichtlich deutlichen Steigerung von Umsatz und Ergebnis für dieses Jahr.

Die MicroVenture GmbH & Co. KGaA ist ein Venture Capital-Partner für Unternehmen im Nano- und Mikrotechnologiesektor und wird neben der U.C.A. AG von weiteren institutionellen Investoren getragen. Hier konnte eine Dividende von 600 TEUR im Juni 2007 ergebniswirksam vereinnahmt werden, die im Juni 2007 ergebniswirksam wurde. Künftig wird sich die Gesellschaft auch mit dem Geschäftsfeld „Sanierung und Restrukturierung von mittelständischen Unternehmen“ aktiv beschäftigen.

Als weitere Beteiligung nannte Herr Dr. Kaske die Sevenval AG. Diese ist ein Anbieter integrierter Lösungen für mobile und interaktive Geschäftsmodelle auf Basis von WAP, SMS, MMS und Mobile Clients. Banken, Verlage, Mobilfunkbetreiber und Portal-Anbieter setzen die entwickelte Software Sevenval FIT ein, die bereits mehrfach ausgezeichnet wurde. Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2006 konnte hier Umsatz und Ergebnis deutlich gesteigert werden.

Die Performaxx Research GmbH zählt zu den führenden bankenunabhängigen Research-Häusern in Deutschland und bietet umfassende Analyseprodukte für professionelle Kapitalmarktteilnehmer an. Über eine Tochtergesellschaft wird auch der Börsenbrief "Performaxx-Anlegerbrief" herausgegeben, dessen Musterdepots seit Jahren zu den erfolgreichsten in Deutschland zählen. In 2006 konnte ein hoher sechsstelliger Umsatz mit einem erneut gesteigerten operativen Ergebnis erzielt werden. Die Datapharm Netsystems AG bietet Unternehmen der Pharma- und Gesundheitsbranche ein Leistungsspektrum aus klassischer Werbung, Neuen Medien, medizinischem Content und ärztlicher Fortbildung an. Der Aktienkurs bewegt sich hier allerdings auf einem niedrigen Niveau.

Nach diesen Ausführungen übergab Herr Dr. Kaske das Wort an Herrn Dr. Steuer, der weitere Beteiligungen vorstellte. Nach seinen Angaben entwickelt die Sportnexx GmbH innovative Produkt- und Vertriebskonzepte im professionellen Sport. Schwerpunkt ist die Erschließung neuer Zielgruppen und Vertriebskanäle in den Bereichen Merchandising und Lizenzen. Zahlreiche Vereine der ersten und zweiten Fußball-Bundesliga sowie renommierte Unternehmen wie wissen.de/Bertelsmann AG und der Ravensburger Spieleverlag zählen zu den Referenzen. Zudem wird mit sport-auktion.de ein Auktions-Portal für originale Sport- und Fanartikel aufgebaut, mit fcb-auktion.de betreut die Gesellschaft die Gesamtkonzeption und das laufende Auktions-Management der Auktions-Plattform des FC Bayern München, und wissen.de/Bertelsmann wurde bei der Auswertung diverser Lizenzen im Umfeld der Fußball-WM 2006 in den Bereichen Produktentwicklung, Marketing und Vertrieb sowie Projektmanagement beraten.

Die Myblog AG ist den Angaben zufolge mit rund 450.000 Blogs Deutschlands größte Weblog-Community, deren Blog-System inzwischen in andere Länder exportiert worden ist, z.B. nach England, Frankreich, Holland und Spanien. Weitere Sprachversionen werden folgen. Die Facility Net Info (FNI) GmbH wurde 2006 gegründet und bietet ein Produktportfolio, das in den Bereichen Raum- und Gebäudeinformation, Raumlogistik und Energiemanagement browserorientiertes Messen, Monitoring und Administration ermöglicht. Durch eine technologische Produktumstellung hat sich hier die Produktvermarktung verschoben, so dass die Entwicklung bis jetzt unter Plan verlaufen ist.

Die mittelbar über die Equity A Beteiligungs GmbH gehaltene Beteiligung an der Deutschen Technologie Beteiligungen AG hat sich im Jahr 2006 weiter positiv entwickelt. InterCard AG konnte Anfang 2007 erfolgreich an der Börse platziert werden.

Anschließend ging Herr Dr. Steuer auf die Zahlen des Geschäftsjahres 2006 ein. Der Umsatz betrug demnach 3,95 (Vj.: 1,87) Mio. EUR, davon 0,94 Mio. EUR aus Aktienverkäufen und 3,01 Mio. EUR aus einer Dividende der Equity A Beteiligungs GmbH. Das Ergebnis vor Steuern (EBT) fiel mit 3,28 Mio. EUR um 7,3 Prozent niedriger aus als in 2005 mit 3,54 Mio. EUR, was auf geringere Erträge aus dem Asset Management und erhöhte Abschreibungen auf Finanzanlagen zurückzuführen ist. Die operative Dividende je Aktie beträgt 0,53 EUR nach 0,52 EUR im Jahr zuvor, wodurch sich durch die Sonderdividende in Höhe von 0,77 EUR eine Gesamtdividende von 1,30 EUR je Aktie ergibt. Den Buchwert des Portfolios bezifferte Dr. Steuer mit 11,8 Mio. EUR, die freie Liquidität (inklusive jederzeit veräußerbarer Wertpapiere) mit 17,7 Mio. EUR. Die Eigenkapitalquote beträgt 86 Prozent, das Fremdkapital konnte durch einen Verzicht der KfW auf Rückzahlung von Darlehen um 1,1 Mio. EUR zurück geführt werden.

Im ersten Quartal 2007 belief sich der Umsatz (inklusive sonstiger betrieblicher Erträge) nach Aussage von Dr. Steuer auf 0,63 Mio. EUR und das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EBT) auf 0,3 Mio. EUR. Der Aktienkurs bewegt sich augenblicklich bei circa 7,10 EUR, was einer Marktkapitalisierung von rund 47,7 Mio. EUR entspricht und eine positive Entwicklung von circa 17 Prozent seit der HV 2006 entspräche.

Den abschließenden Angaben von Dr. Steuer zufolge will das Management die Investor Relations-Aktivitäten verstärken und weiterhin zum einen die positive Entwicklung der bestehenden Beteiligungen vorantreiben und zum anderen auch neue Beteiligungen mit einem attraktiven Chancen-/Risikoprofil eingehen. Die U.C.A. AG ist künftig in drei Segmenten engagiert: sowohl direkt als auch mittelbar im Bereich der klassischen kleinen und mittelständischen Unternehmen, mittelbar (über MicroVenture und die COREST/Beaujean) im Bereich Corporate Restructuring und direkt im Bereich Web 2.0 (aovo, Sportnexx, MyBlog, Datapharm, Performaxx, Sevenval).


Allgemeine Aussprache

Als erste Rednerin meldete sich Verena Brendel im Namen der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) zu Wort. Diese erklärte, sie finde die Teilhabe der Aktionäre am Unternehmenserfolg und den steigenden Kurs der Aktie erfreulich und wollte u.a. wissen, wie die U.C.A. AG am Erfolg ihrer Enkelgesellschaft Deutsche Technologie Beteiligungen AG (kurz: DeTeBe) partizipiert, eventuell über einen Gewinnabführungsvertrag. Laut Herrn Dr. Steuer existieren hier keine Verträge dieser Art, und die U.C.A. sei ausschließlich durch die Dividende über die Tochter Equity A am Erfolg beteiligt. Ein Aktienverkauf der Equity A sei je nach Kurs-Entwicklung der Beteiligung DeTeBe aber möglich. Die Frage nach Aufstockungsmöglichkeiten bei verschiedenen Beteiligungen wurde dahingehend beantwortet, dass es bei der aovo Touristik auf den Preis ankäme, bei Datapharm sei keine Aufstockung geplant, und bei der Sevenval AG sei dies nicht möglich, da es sich hier um eine privat gehaltene AG handelt und die anderen Gesellschafter keine Anteile abgeben wollen.

Angesprochen auf die geplanten ein bis drei Investments pro Jahr und die Pläne für 2007 erklärte Herr Dr. Steuer, dass die Gesellschaft sehr vorsichtig agiere, auch weil mittlerweile höhere Preise im Raum stünden. Deswegen habe man sich auch bereits aus zwei geplanten Beteiligungen zurückgezogen. Die grundsätzliche Strategie, die Frau Brendel ebenfalls interessierte, beschrieb Herr Dr. Steuer mit den Eckpunkten breite Streuung über verschiedene Branchen, es solle kein Gruppenrisiko mehr eingegangen werden, wie in früheren Zeiten teilweise geschehen, und ein Investment je Beteiligung solle sich zwischen 0,5 Mio. und 1 Mio. EUR bewegen.

Befragt nach möglichen Engagements im Ausland führte der Vorstand aus, die Gesellschaft habe bittere Erfahrungen in England und Frankreich gemacht. Seiner Meinung nach muss man besonders vorsichtig sein, wenn eine Beteiligung "vom Atlantik rüberkommt", da muss seiner Meinung nach "was dran sein", außer es seien Deutsche daran beteiligt oder eingebunden. U.C.A. lege den Schwerpunkt auch weiterhin im deutschsprachigen Raum.

Frau Sander, eine Börsenbuchautorin und Finanzjournalistin aus Ulm, interessierte sich für die Aktionärsstruktur, die dahingehend erläutert wurde, dass die Familien Kaske und Steuer einen leicht schwankenden Anteil von circa 45 bis 50 Prozent halten. Die Frage nach dem unterschiedlichen Wirken und den daraus resultierenden unterschiedlich guten Ergebnissen im Vergleich zu einem Konkurrenzunternehmen (ARQUES Industries) beantwortete Herr Dr. Steuer damit, dass dort ein völlig anderes Geschäftsmodell verfolgt werde, das mit dem Ansatz von U.C.A. nicht vergleichbar sei.

Als nächster Redner fand Herr Stauffenberg die Entwicklung im Geschäftsjahr 2006 „gar nicht super". So monierte er, dass nur 100 TEUR investiert wurden, davon 75 Prozent als Darlehen, und dass keine weiteren Engagements eingegangen wurden. Seine Frage nach dem "Warum" wurde von Herrn Dr. Steuer dahingehend beantwortet, dass mit mehreren Unternehmen Verhandlungen geführt werden, dass aber aus Preisgründen schon einige Gespräche abgebrochen wurden und das Management derzeit noch drei Angebote abgegeben habe.

Auf die Frage von Herrn Stauffenberg nach der Verfehlung des selbst gesteckten EBT-Ziels (Ergebnis vor Steuern knapp 4 Mio. EUR, erreicht nur 3,3 Mio. EUR) und dem Grund für die wesentlichen Abweichungen bei den Abschreibungen (Ansatz Null EUR, tatsächlich 535 TEUR) wurde ausgeführt, aufgrund neuer Erkenntnisse im Rahmen der Erstellung des Jahresabschlusses seien Abschreibungen sowohl im Beteiligungsbereich als auch im Bereich Aktien und Wertpapiere notwendig geworden.

Angesprochen auf die Planung für das EBT für 2007 erklärte Herr Dr. Steuer, künftig werde das Unternehmen keine Planung mehr herausgeben, weil dies die Verantwortlichen zu sehr unter Druck setze, um ein vorgegebenes Ziel zu erreichen. Man wolle nicht Beteiligungen verkaufen, um ein bestimmtes Ergebnis erreichen zu müssen. Die Frage nach dem in der Präsentation nicht angegebenen Net Asset Value (NAV) beantwortete Herr Dr. Kaske mit 6,70 EUR je Aktie zum 30.12.2006. Dem Einwand von Herrn Stauffenberg, ob man im Zusammenhang mit Basel II und der zurückhaltenden Kreditvergabe der Banken nicht besser die Liquidität im Unternehmen belassen sollte, begegnete die Verwaltung mit der Feststellung, dass für die geplanten Beteiligungshöhen genügend Liquidität vorhanden sei und dass deshalb die Sonderausschüttung vertretbar sei.

Die geplante Veränderung des Geschäftsmodells der Beteiligung MicroVenture (Neuausrichtung in das Geschäftsfeld Restrukturierung) kommentierte Herr Dr. Kaske mit dem Hinweis, dass man seitens der U.C.A. die Gesellschaft genau beobachtet und je nach Situation auch den Anteil verkaufen könne. Die nach Meinung von Herrn Stauffenberg unbefriedigende Rendite bei den Wertpapiergeschäften mit circa 16 Prozent soll laut Herrn Dr. Steuer signifikant gesteigert werden.

Danach wollte Herr Höder wissen, warum statt der Sonderdividende nicht eine Kapitalherabsetzung durchgeführt wird, was auf alle Fälle steuerfrei für die Aktionäre wäre. Wie Herr Dr. Steuer in seiner Antwort ausführte, ist die Ausschüttung einer Sonderdividende der "normalere" und weniger komplizierte Vorgang und ebenfalls für die Aktionäre in der Regel steuerfrei, da die Dividende aus dem steuerlichen Einlagenkonto gezahlt wird. Die nach Meinung des Aktionärs nicht nachvollziehbare geplante Einschaltung von Zwischenholdings erklärte Herr Dr. Kaske mit der besseren Bündelung von zusammenpassenden Beteiligungen, der übersichtlicheren Struktur für die U.C.A. AG und mit der besseren Außendarstellungsmöglichkeit. Auf die Kritik an den aufgelisteten Pensionsrückstellungen in Höhe von über 1 Mio. EUR entgegnete Herr Dr. Steuer, hier handle es sich insoweit um Gehaltsumwandlungen und nicht um zusätzliche Aufwendungen.

Im weiteren Verlauf kritisierte Herr Höder die mit 691 TEUR seiner Meinung nach überhöhten Vorstandsbezüge. Der Vorstand bezeichnete diese als angemessen und erläuterte, diese bewegten sich im branchenüblichen Bereich, bei vielen Beteiligungsfirmen lägen diese sogar wesentlich höher. Dann wollte der Aktionär wissen, ob für die Beteiligung an der DeTeBe Gutachten vorliegen, die die Einbringung in die Equity A zu Buchwerten bewerten. Hierauf erklärte Herr Dr. Steuer, es handle sich um keinen besonderen Vorgang, und die Werte seien bereits von der jeweiligen Wirtschaftsprüfungsgesellschaft festgestellt worden, womit keine Gutachten erforderlich seien. Auf die Frage, ob die für die Ausschüttung der Dividende erforderlichen 8 Mio. EUR vorhanden sind, da ja 3 Mio. EUR allein von der Equity A stammen, beantwortete der Vorstand mit dem Hinweis, dass das Geld bereit liegt und dass die Dividende am morgigen Tag jedem Aktionärskonto gutgeschrieben wird.

Herr Zapf stellte eine nicht rechtmäßige Veröffentlichung des Jahresabschlusses und aller Zahlen für das Jahr 2006 in den Raum, worauf ihm Dr. Kaske entgegnete, es seien sämtliche gesetzliche Vorgaben erfüllt worden. Anschließend kritisierte der Aktionär, dass der Vorstand entgegen der von ihm selbst gesetzten Verpflichtung aus dem Vorjahr, die Dividende solle sich am Ergebnis orientieren, dieses Mal eine Sonderdividende ausschütten will. Hierauf erklärte Herr Dr. Steuer, die Unternehmensführung spreche auch mit institutionellen Investoren, und diese hätten einige "bescheidene" Finanz-Kennziffern bemängelt, die aus dem Verhältnis zum hohen Liquiditätsstand herrühren. Aus diesem Grund habe sich die Verwaltung entschlossen, im Hinblick auf bessere Zahlen umzudenken und die Sonderdividende auszuschütten. Die Barmittel dafür stünden vollständig zur Verfügung, sei es aus der Kasse oder aus den jederzeit veräußerbaren Aktien und Wertpapieren.

Auf Missstände bei der Beteiligung Datapharm angesprochen (u.a. angebliche Entnahme von Tantiemen ohne Hauptversammlungsbeschluss), wies Herr Dr. Steuer darauf hin, dass die U.C.A. hier eine Beteiligung von unter 5 Prozent hält, und aktionärsseitig möge man sich bei der in wenigen Tagen stattfindenden Hauptversammlung der Datapharm an dieses Unternehmen selbst wenden. Daraufhin erklärte Herr Zapf, aus diesem Grund werde er dem Vorstand und dem Aufsichtsrat die Entlastung verweigern.


Abstimmungen

Bei Beginn der Abstimmungen betrug die Präsenz 3.921.821 Stückaktien oder 59,24 Prozent des Grundkapitals von 6.620.000 Stückaktien. Alle Beschlüsse wurden aufgrund der Mehrheitsverhältnisse mit über 99 Prozent der Stimmen gefasst.

Im Einzelnen abgestimmt wurde über die Verwendung des Bilanzgewinns zur Ausschüttung einer Dividende von 1,30 EUR je Aktie (TOP 2), die Entlastung von Vorstand (TOP 3) und Aufsichtsrat (TOP 4), die Wahl der Dr. Ebner, Dr. Stolz und Partner GmbH zum Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2007 (TOP 5) sowie über die Ermächtigung zum Erwerb eigener Aktien (TOP 6).

Der Aufsichtsratsvorsitzende beendete die Hauptversammlung gegen 16:35 Uhr.


Fazit

Sonderdividende für die Aktionäre - eigentlich höchst erfreulich, könnte man meinen. Was diese Sicht etwas trübt, ist der Umstand, dass eine nicht betriebsnotwendige Liquidität vielleicht doch eher erst nach Eingehen der einen oder anderen Beteiligung übrig bleiben sollte. Außer einer (geringen) Beteiligung im Jahr 2006 wurde selbst bis zum Tag der heutigen Hauptversammlung der U.C.A. AG keine weitere Beteiligung erworben. Und dies trotz des nach eigener Aussage guten Marktumfelds, in dem zurzeit eine hohe Zahl von Beteiligungsmöglichkeiten auf nur wenige potenzielle Investoren und damit entsprechend geringem Wettbewerb für die U.C.A. AG trifft. Engt man sich hier mit der gesteckten Beteiligungshöhe von maximal 1 Mio. EUR zu sehr ein?

Ein weiterer - neuer - Unsicherheitsfaktor ist die vorgestellte teilweise Neuausrichtung des Unternehmens auf das Geschäftsfeld "Sanierung und Restrukturierung von mittelständischen Unternehmen" über die 20-Prozent-Beteiligung an der MicroVenture GmbH & Co. KGaA. Neben der vorhandenen Konkurrenz müsste man ja, entgegen der bisherigen Praxis, in das Management der betroffenen Firmen mittelbar oder unmittelbar aktiv eingreifen, womit sich die Frage stellt, ob hierfür genügend qualifizierte Mitarbeiter zur Verfügung stehen. Umgekehrt bietet dies natürlich auch eine neue Chance zur Ertragssteigerung.


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Veröffentlichungsdatum: 13.07.2007 - 15:34
Redakteur: pgu
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