Bisher ist WERBAS schon neben Deutschland in Dänemark, Ungarn, Tschechien und Bulgarien vertreten und will in Kürze auch in Polen den Markteintritt vollziehen. Zwar werden in Osteuropa vorerst keine Gewinne erzielt, langfristig aber ist der Erfolg in dieser Region aufgrund fehlender Konkurrenz sehr wahrscheinlich.
Ein Vorteil von WERBAS ist die Enge des Marktes; für große Häuser wie IBM oder Siemens ist die Nische nicht lohnend genug, diese dürften sich mittelfristig deshalb zurückziehen, womit WERBAS so gut wie konkurrenzlos wäre. Das anvisierte Wachstum mit 20 bis 25% erscheint darum realistisch, die Bewertung zur Emission mit einem KGV von etwa 13 bis 15 auf Basis des 2000er-Gewinnes ist zwar an sich fair, läßt aber aufgrund der mangelnden Phantasie kaum Spielraum für Zeichnungsgewinne.
WERBAS dürfte demnach einer der zahlreichen "Langweiler" am Markt werden, die Emission ist nicht spektakulär genug, um in der derzeitigen Börsensituation die gebührende Aufmerksamkeit zu erhalten, zumal das Unternehmen an den Prädikatsmarkt München und nicht an den Neuen Markt geht. Ungünstig zu werten ist zudem, daß ein großer Teil (fast die Hälfte) der Emission aus Altbesitz stammt, so daß nur ein Teil des Erlöses tatsächlich der geplanten Weiterentwicklung der Produkte sowie der Expansion dienen kann.
Wir raten deshalb, nicht zu zeichnen, da zu befürchten ist, daß der Kurs trotz der an sich aussichtsreichen Story wie bei vielen der letzten Emissionen unter den Ausgabepreis zurückfällt. Konservative und geduldige Anleger könnten jedoch unterhalb der Bookbuilding-Spanne durchaus zugreifen, da die Bewertung dann klar zu niedrig wäre. Spektakuläre Gewinne sind aber nicht zu erwarten.