Zu ihrer zweiten Hauptversammlung hatte die CCP Aktiengesellschaft ihre Anteilseigner für den 29. Juni 2007 in das Hotel „Zum Wilden Mann“ in Aschaffenburg eingeladen. Der Aufsichtsratsvorsitzende Heinrich Schipper begrüßte kurz nach 11.00 Uhr die etwa 15 Aktionäre und Gäste, darunter Dennis Kämmerer von GSC Research, und erteilte nach der Erledigung der üblichen einleitenden Hinweise und Formalien Herrn Stefan Albert, dem Vorstandvorsitzenden, das Wort.
Bericht des VorstandsZu Beginn seines Berichts gab Herr Albert an, dass die Trends des vergangenen Geschäftsjahres auch in der ersten Hälfte 2007 fortgesetzt wurden. Vor allem die Gewinnung von Neukunden bescherte der CCP AG deutliches Umsatzwachstum.
Als ein wichtiges Ereignis in den vergangenen sechs Monaten wurde die Eintragung des Firmennamens beim Markenamt genannt. Das Unternehmen firmiert nun unter dem Namen „CCP AG – The Veggiefruit Company“. Das Hauptprodukt der Aktiengesellschaft sind südafrikanische Cherry Chilli Peppers. CCP hat die Aufgabe, diese zu importieren sowie deren Distribution durchzuführen. Laut Vorstandschef besteht eine internationale Kundenbasis. 80 Prozent der Importe seien bereits von den Hauptkunden vorbestellt.
Herr Albert sagte auch, dass die CCP AG eine sukzessive Sortimentserweiterung plane. Man wolle ähnliche Produkte wie getrocknete Tomaten und gegrillte Champignons vertreiben. Darüber hinaus wurde als weiterer Meilenstein des Unternehmens die Gründung der niederländischen Tochtergesellschaft CCP International BV genannt, die eine 100-prozentige Tochter der CCP AG ist.
Der Umsatz im ersten Halbjahr 2007 war mit 1,45 Mio. EUR bereits höher als im Gesamtgeschäftsjahr 2006, in dem er lediglich 1,32 Mio. EUR betrug. Auch der Vorsteuergewinn von rund 70 TEUR im ersten Halbjahr 2007 übertraf den Plan um 46 Prozent und lag bereits jetzt wesentlich höher als im Gesamtjahr 2006, in dem allerdings Einmalbelastungen im Zusammenhang mit dem Börsengang enthalten waren. Dies bedeutet, dass die CCP in 2007 insgesamt eine Verdoppelung von Umsatz und Erträgen erwartet. Am Ende seines Berichts bedankte sich Herr Albert bei den Mitabeitern für die Unterstützung und bei den Aktionären für deren Vertrauen in die Gesellschaft.
Sodann erläuterte Herr Peter, der die Gesellschaft berät, dass er als Aktionär einen zusätzlichen Tagesordnungspunkt eingebracht habe, der nicht in der Bekanntmachung im elektronischen Bundesanzeiger vermerkt war. Unter TOP 8 solle darüber abgestimmt werden, ob § 22 der Satzung ersatzlos gestrichen werde und alle darauf folgenden Paragraphen aufrücken sollen. Begründet wurde die Satzungsänderung damit, dass diese mit § 22 nicht länger gesetzeskonform ginge.
Sodann ließ Herr Peter darüber abstimmen, ob man über diesen zusätzlichen Tagesordnungspunkt entscheiden wolle. Dem wurde von den Aktionären einstimmig zugestimmt. Herr Lehner wies allerdings darauf hin, dass die Abstimmung über einen solchen Punkt seiner Ansicht nach gemäß Aktiengesetz nicht zulässig ist, da der zusätzliche Tagesordnungspunkt vorab hätte bekannt gemacht werden müssen.
GeneraldebatteAls erster Redner meldete sich ein Privatanleger zu Wort und fragte, warum die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen mit rund 395 TEUR knapp zwei Drittel der Bilanzsumme ausmachten und wie diese zu Stande kämen. Der Aufsichtsratsvorsitzende antwortete darauf, dass die hohe Summe von einer großen Transaktion herrührt, die 700.000 Gläser eines Produkts für Aldi Nord umfasste. Weiterhin merkte er an, dass die Verbringung der 40TEU-Container, in denen die Cherry Peppers geliefert werden ca. drei Wochen dauert und die Kunden in der Regel ein Zahlungsziel von 30 Tagen haben, welches sie ausschöpfen; daraus resultieren gewisse Verzögerungen im Kapitalfluss.
Der Aktionär fragte ferner nach, ob ein Währungsrisiko besteht, d.h. ob die Cherry Peppers in südafrikanischen Rand oder in Euro bezahlt würden. In der Antwort wurde ein hieraus resultierendes Risiko verneint. Weiterhin wurde darum gebeten, die Vorstandsbezüge im kommenden Jahr detailliert im Geschäftsbericht aufzuschlüsseln.
Ein anderer Aktionär erkundigte sich nach der Aktionärsstruktur der Gesellschaft und bekam zur Antwort, dass 90 Prozent des Grundkapitals bei den Organen und nahestehenden Personen liegen und sich die restlichen 10 Prozent im Free-Float befinden. Weiterhin wurde gefragt, ob die aktuelle Börsenbewertung von rund 2 Mio. EUR nicht zu gering sei. Darauf antwortete Herr Peter, dass dies als angemessene Größe angesehen werde. Die Gewinnerwartungen für 2007 seien bereits im Aktienkurs „eingepreist“. Auf die Frage nach Dividendenzahlungen hieß es, diese würden mit Sicherheit kommen, es sei aber noch zu früh, um darüber zu debattieren. Darüber hinaus wollte der Vorstand keine Angabe über die Höhe der Dividendenzahlung machen.
Zur Frage der Einlage in das niederländische Tochterunternehmen CCP International BV entgegnete der Vorstand, dass 50 TEUR eingelegt wurden. Schließlich fragte ein Aktionär nach der exakten Produktbezeichnung des CCP-Hauptproduktes, worauf der Vorstand erklärte, dass das Produkt von CCP „Cherry Chili Peppers“ genannt werde, wobei die Firmen, die das Produkt veredeln, aber unterschiedliche Produktbezeichungen verwendeten.
Herr Lehner fragte nach, ob und gegebenfalls wann eine Kapitalerhöhung geplant ist. Darauf antwortete Herr Peter, diese werde voraussichtlich im Herbst stattfinden und soll zu einem Bezugspreis „nicht unter 4 EUR“ erfolgen. Zugleich erklärte er, dass die Großaktionäre signalisiert hätten, an der geplanten Kapitalerhöhung teilzunehmen.
AbstimmungenNach Beendigung der allgemeinen Aussprache wurde die Präsenz mit 462.013 der 500.00 stimmberechtigten Stückaktien oder 92,41 Prozent des stimmberechtigten Grundkapitals festgestellt. Allen Tagesordnungspunkten wurden bei jeweils sehr wenigen Gegenstimmen mit deutlicher Mehrheit zugestimmt.
Im Einzelnen beschlossen wurde die Feststellung des vorgelegten Jahresabschlusses (TOP 2), die Entlastung des Vorstands (TOP 3) und des Aufsichtsrats für das Geschäftsjahr 2006 (TOP 4), die Beschlussfassung über die Verwendung des Bilanzgewinns in Höhe von 7.024,39 EUR (TOP 5), die Wahl des Abschlussprüfers für das Geschäftsjahr 2007 (TOP 6), die Wahlen zum Aufsichtsrat (TOP 7) und die ersatzlose Streichung von § 22 der Satzung (TOP 8).
Zwei Aktionäre gaben Widerspruch gegen die Tagesordnungspunkte 2 bis 5 sowie gegen TOP 8 zu Protokoll. Bereits nach weniger als einer Stunde konnte die Versammlung wieder geschlossen werden.
FazitDie zweite Hauptversammlung der CCP Akiengesellschaft überzeugte die Aktionäre, wenngleich die Ausführungen des Vorstands stellenweise etwas dürftig ausfielen. Umsatz- und Gewinnerwartungen für das laufende Geschäftsjahr sind sehr positiv, was sich längerfristig auch auf den Aktienkurs des Unternehmens auswirken dürfte, der im Moment bei 4,25 EUR (Stand: 02.07.2007) liegt. Aktuell ist dieser angesichts der sehr geringen Börsenumsätze allerdings noch wenig aussagekräftig.
Zu beachten ist jedoch, dass die momentane Ein-Produkt-Strategie für das Unternehmen massive Risiken beinhalten könnte, wenn es beispielsweise zu Ernteausfällen oder Lieferengpässen käme. Der Aufsichtsratsvorsitzende versicherte aber im Anschluss an die Hauptversammlung im persönlichen Gespräch noch einmal, dass man an einer sukzessiven Ausweitung des Produktportfolios arbeitet. Von der Qualität und dem guten Geschmack der aktuellen Produktpalette aus südafrikanischen Früchten konnten sich die anwesenden Aktionäre durch reichlich angebotene Kostproben überzeugen.
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Veröffentlichungsdatum:
03.07.2007
-
18:52
Redakteur:
dkä