Der Zusammenschluss zwischen der Biotechnologie-Sparte der deutschen Sartorius AG und der französischen Stedim S.A. ist perfekt. Am heutigen Freitag hat die Sartorius AG das Aktienpaket der Stedim-Gründer erworben. In der anschließend in Paris abgehaltenen außerordentlichen Hauptversammlung stimmten die Stedim-Aktionäre der Einbringung der Biotechnologiesparte von Sartorius in Stedim und der damit verbundenen Kapitalerhöhung zu. Sartorius ist damit kontrollierender Mehrheitsgesellschafter der neuen Gesellschaft.
Die Aktionäre beschlossen außerdem die Umbenennung der Stedim S.A. In Sartorius Stedim Biotech S.A. und wählten die Vertreter des Boards der Gesellschaft. Auf der sich anschließenden Sitzung des Boards der Sartorius Stedim Biotech wurde der Sartorius-Vorstandsvorsitzende Joachim Kreuzburg zum Chairman of the Board und zum Chief Executive Officer (CEO) gewählt. Des weiteren gehören dem Gremium in operativer Funktion an: Liliane de Lassus, Volker Niebel sowie Reinhard Vogt. Nicht operativ tätige Board-Mitglieder sind Stedim-Gründer Bernard Lemaître, der Aufsichtsratvorsitzende der Sartorius AG, Arnold Picot, und Henri Riey.
Als neuer Mehrheitsaktionär der Sartorius Stedim Biotech wird die Sartorius AG den außenstehenden Stedim-Aktionären in Kürze das Angebot unterbreiten, ihre Aktien gegen eine Zahlung von 43 EUR je Aktie als Barabfindung zu übernehmen. Da Sartorius anstrebt, dass ein hoher Anteil der Aktionäre in der Sartorius Stedim Biotech investiert bleibt, bietet Sartorius den Aktionären, die ihre Anteile nicht veräußern, eine begrenzte Garantie gegen einen eventuellen Kursrückgang an. Diese Garantie sieht nach zwei Jahren eine Ausgleichszahlung in Höhe der Differenz zwischen dem aufgezinsten Angebotspreis von 47,50 EUR und dem zu dem Zeitpunkt gewichteten Durchschnittskurs der letzten 30 Handelstage der Sartorius Stedim Biotech Aktie vor. Diese Zahlung ist auf maximal 20 EUR je Aktie limitiert. Die entsprechenden Angebotsunterlagen hat Sartorius am Freitag, dem 29.06.2007, bei der französischen Börsenaufsicht Autorité des marchés financiers (AMF) eingereicht. Das Angebot beginnt innerhalb von drei Handelstagen nach endgültiger Genehmigung durch die AMF und läuft zehn Handelstage. Nach Durchführung des Angebots und abhängig von der Annahmequote, wird Sartorius zwischen ca. 70 und ca. 91% der Anteile an der Sartorius Stedim Biotech halten. Die Stedim-Gründer bleiben in der Gesellschaft investiert.
Mit dem Zusammenschluss der Sartorius Biotechnologie und Stedim entsteht ein globaler Biopharmazulieferer, für den im Jahr 2007 ein pro-forma Umsatz von rund 400 bis 420 Mio. EUR erwartet wird und der über 2.200 Mitarbeiter beschäftigt. Kreuzburg kündigte an, die Integration zügig umzusetzen. Unmittelbar nach dem Vollzug des Zusammenschlusses würden die Mitarbeiter über die neuen Führungsstrukturen, Veränderungen in den Geschäftsabläufen sowie das neue Corporate Design informiert. "Wir haben die vier Monate zwischen Bekanntgabe und Vollzug des Zusammenschlusses intensiv genutzt, um die Integration vorzubereiten", so Kreuzburg. "Mit einer in Kürze voll integrierten Organisation werden wir unsere Positionierung als Lösungsanbieter für die biopharmazeutische Industrie noch einmal deutlich verbessern und uns voll auf Innovationen und Wachstum in diesem hochattraktiven Markt konzentrieren."
Sartorius und Stedim hatten die Vereinbarung zum Zusammenschluss am 22. Februar 2007 bekannt gegeben. Nach der Genehmigung der Transaktion durch die Kartellbehörden, der Zustimmung der Stedim-Hauptversammlung sowie der Einreichung des Pflichtangebotes an die französischen Finanzaufsicht ist der Zusammenschluss mit dem heutigen Tag vollzogen und der Weg für die Integration der beiden Unternehmen frei.
Veröffentlichungsdatum:
29.06.2007
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22:01
Redakteur:
rpu