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HV-Bericht NanoFocus AG - Erstmals schwarze Zahlen für das Geschäftsjahr 2007 geplant
Auch die diesjährige Hautversammlung der NanoFocus AG fand erneut im Technologiezentrum in Oberhausen statt. Die Gesellschaft hatte ihre Aktionäre und Gäste für den 28. Juni 2007 eingeladen. Rund 50 Teilnehmer – unter ihnen auch Carina Kompa für GSC Research – waren dieser Einladung gefolgt und hatten sich eingefunden, als der Aufsichtsratsvorsitzende Herr Marco Beckmann die Versammlung pünktlich um 11 Uhr eröffnete.

Nach Abhandlung der üblichen Formalien und einem Bericht über die Aufsichtsratstätigkeit im abgelaufenen Geschäftsjahr ging der Versammlungsleiter auf die personellen Veränderungen ein, die mit dem plötzlichen Tod des Aufsichtsratsvorsitzenden Herrn Eismann verbunden waren. Danach übergab er dann das Wort an den Vorstandsvorsitzenden Herrn Dr. Hans Hermann Schreier.


Bericht des Vorstands

Auch Herr Schreier gedachte vor Beginn seiner Ausführungen über das Geschäftsjahr 2006 noch einmal des verstorbenen Aufsichtsratsvorsitzenden und dankte zudem den bisherigen Mitgliedern des Aufsichtsrats für ihre Tätigkeit, da die Amtszeit der Herren Beckmann und Klein mit dieser Hauptversammlung endete.

Danach ging der Vorstand auf die Highlights des Geschäftsjahres 2006 ein, mit dessen Verlauf die Gesellschaft sehr zufrieden gewesen war. So konnte die NanoFocus AG die geplanten Umsatz- und Ergebniszahlen übertreffen und ist zuversichtlich, auch für das laufende Geschäftsjahr zweistellige Wachstumsraten erzielen zu können.

Insgesamt konnte die NanoFocus AG im Geschäftsjahr 2006 ihre Umsatzerlöse um über 46 Prozent auf 4,476 Mio. EUR steigern. Die Gesamtleistung lag bei 5,25 Mio. EUR, nachdem es im Vorjahr erst 3,54 Mio. EUR gewesen waren. Allerdings führten die Ausweitung des Umsatzes und das geplante Wachstum der Gesellschaft auch zu höheren Aufwendungen. Der Materialaufwand stieg gegenüber dem Vorjahr um 47 Prozent, der Personalaufwand um 29 Prozent. Das Betriebsergebnis stellte sich damit auf minus 113 TEUR, was einer Steigerung um 9,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Das Jahresergebnis der NanoFocus AG, die derzeit noch nach dem HGB bilanziert, bezifferte der Vorstand mit minus 401 TEUR.

Als einen Hauptgrund für die Verfehlung des Break Even gab der Vorstand zum einen die Bilanzierung nach HGB an, da es so nicht möglich gewesen war, bestimmte Aufwendungen und Vermögenswerte zu aktivieren. Zum anderen verwies er auf die gestiegenen Investitionen und Strukturaufwendungen, die etwa 0,4 Mio. EUR betrugen. Der Cash Flow der Gesellschaft war erfreulicherweise dennoch mit 121 TEUR erstmals positiv. Auch das EBITDA fiel mit 273 TEUR positiv aus, dies entspricht einer Marge von 6,1 Prozent.

Danach kam der Vorstand auf die Umsatzverteilung nach Regionen, Branchen und Produkten zu sprechen. So hat sich die Umsatzverteilung nach Regionen planmäßig zugunsten des Auslands verschoben. Zwar wurden immer noch 49 Prozent der Umsätze in Deutschland getätigt, aber bereits 19 Prozent in weiteren sechs Ländern Europas. 18 Prozent der Umsätze wurden in Nordamerika erzielt und 14 Prozent in Asien. Dabei wurde in Asien bevorzugt die mscan-Technologie abgesetzt, während in Deutschland verstärkt die msurf-Technologie abgesetzt wurde. In Nordamerika wird diese Technologie als OEM-Geschäft verkauft.

Bezogen auf die Verteilung nach Branchen liegt der Schwerpunkte der Umsätze immer noch im Elektronikbereich, in dem rund 28 Prozent der Umsätze erzielt wurden. In den Bereichen Maschinen/Werkzeuge und Fingerprint/Public Safety konnte die Gesellschaft aber erfreuliche Zuwächse erfahren. Leicht rückläufig waren dagegen die Umsätze in den Bereichen Automobil sowie Medizintechnik und Chemie, Papier, Keramik, Kunststoffe. Größter Umsatzbringer war mit fast 40 Prozent Anteil die msurf-Technologie, der Bereich mscan-Technologie erzielte 30 Prozent der Umsätze, die restlichen Umsätze verteilten sich auf den Bereich Dienstleistungen für die beiden Technologien.

Des Weiteren betonte der Vorstand, dass die Gesellschaft ihre Öffentlichkeitsarbeit ausgebaut und im vergangenen Geschäftsjahr erstmalig auch an Roadshows und Investoren-Konferenzen teilgenommen hat. Dieser Bereich soll vor allem im laufenden Geschäftsjahr noch einmal ausgeweitet werden. Als weiteren Schritt zur Verstärkung der Attraktivität der Aktie und Gesellschaft werde mit der Umstellung der Rechnungslegung auf den internationalen Standard IFRS erfolgen, ergänzte Herr Schreier. Die IFRS-Umstellung soll zum Jahreswechsel erfolgen, Start ist der Jahresabschluss 2007. Davon verspricht sich der Vorstand noch bessere Ergebnisse als nach der Rechnungslegung nach HGB, da dann auch die F&E-Kosten aktiviert werden dürfen. So ergebe sich eine bessere internationale Vergleichbarkeit, zudem plant die Gesellschaft den Segmentwechsel in den Geregelten Markt.

Im Anschluss an diese Ausführungen ging der Vorstand näher auf den Markt für Nanotechnologie und die erwarteten Wachstumsraten ein. So betrug das Marktvolumen im Jahr 2005 rund 22 Mrd. US-Dollar, in 2010 soll dieses bereits die eine Billionen-Grenzen erreichen und bis 2014 rund 2,6 Billionen US-Dollar betragen. Das jährliche Marktwachstum wird dabei zwischen 15 und 17 Prozent betragen. Auch die NanoFocus AG möchte an diesem Wachstum teilhaben. Derzeit hält sie schon über 40 Patente und kann auf über 330 verkaufte Systeme zurückblicken. Des Weiteren habe man einen hervorragenden Kundenstamm aufgebaut, mit dem die Gesellschaft auch zukünftig zusammenarbeiten möchte.

Die NanoFocus AG greift dabei auf zwei Produktlinien zurück, die msurf- und die mscan-Reihe, die wiederum in die Bereiche Professional, Spezialgeräte und OEM aufgeteilt sind. Im Bereich msurf kann die Gesellschaft mit dem msurf explorer nun auch auf ein neues Standardgerät zurückgreifen. Der Schwerpunkt für den Vertrieb dieses Geräts soll vor allem in den USA und Asien liegen, erläuterte der Vorstand. Der Produktlaunch erfolgte im Mai 2007 zur Control, in den Monaten Juni bis August soll das neue Standardgerät auf verschiedenen Produkt-Roadshows vorgestellt werden.

Zuletzt kam Herr Schreier auf die Vision der NanoFocus AG zu sprechen. So möchte die Gesellschaft zukünftig neben der Setzung von Industriestandards vor allem neue Erkenntnisgewinne erzielen und Einzellösungen skalieren. Zudem sollen die bestehenden Grenzen der Lichttechnologie erweitert werden. Der Vorstand geht fest davon aus, für das Geschäftsjahr 2007 auch nach HGB den operativen Break Even zu erreichen und ein zweistelliges Umsatzwachstum zu erzielen. Neben einer Erweiterung der Kernkompetenzen zählt aber auch die Erschließung neuer Ertragsquellen zu den erklärten Zielen. Dies soll vor allem durch neue Vertriebspartner im Ausland und branchenorientierte Partnermodelle für Nischenmärkte geschehen.


Allgemeine Diskussion

Auch in diesem Jahr meldete sich nur der Aktionär Kuchejda zu Wort, der noch einige Nachfragen zu den Ausführungen des Vorstands hatte. Zuallererst gratulierte er der Gesellschaft zu den hervorragenden Ergebnissen des Geschäftsjahres 2006. Danach kam er noch einmal zurück auf die Branchenverteilung der Umsätze und wollte wissen, warum der Automobilbereich zurückgegangen war und ob dies an einer eventuellen Sättigung des Marktes liegen könnte. Auch von der Entwicklung des Aktienkurses zeigte er sich enttäuscht und erkundigte sich, ob dies vielleicht mit den hohen Strukturaufwendungen der Gesellschaft zutun gehabt hatte.

Der Vorstand bestätigte zwar, dass der Umsatz im Bereich Automobil leicht zurückgegangen war, sah darin aber keinen Grund zur Sorge. Zum einen sei dies die Folge aus Investitionszyklen der Branche, liege aber auch daran, dass bei den bisher geringen Stückzahlen ein einzelnes weniger verkauftes Produkt schon zu solchen relativen Rückgängen führen kann. Mit der Zusammenarbeit mit einem japanischen Automobilhersteller und dem Eintritt in den dortigen Markt werde sich dies auch wieder ändern.

Die im Geschäftsjahr 2006 durchgeführten Strukturmaßnahmen seien besonders wichtig für die Gesellschaft gewesen, erklärte der Vorstand. So wurde beispielsweise neben einem Aufbau des Reporting und Controlling in die Weiterbildung und Qualifizierung des Personals investiert, um die Gesellschaft auch für die Zukunft zu rüsten.

Bezogen auf die hohen Forschungsaufwendungen im abgelaufenen Geschäftsjahr wollte Herr Kuchejda wissen, wann sich diese amortisieren werden. Des Weiteren wies er auf einige Bereiche hin, in denen die Gesellschaft bisher noch nicht so aktiv war und regte an, besonders den Bereich Medizintechnik zu forcieren. Zuletzt interessierte es ihn, wie die Moral der Kunden bei der Leistung von Anzahlungen ist.

Der Vorstand ging davon aus, dass die aufgewendeten Forschungskosten schon in der zweiten Jahreshälfte zu deutlichen Margenverbesserungen führen werden. So könnten im Bereich der Materialaufwendungen teilweise bis zu 60 Prozent eingespart werden. Ebenfalls positiv bewertete Herr Schreier die Begleichung von Forderungen, da es bisher noch bei keinem Kunden zu einem Forderungsausfall gekommen ist. Größere Projekte würden sogar im Vorfeld bezahlt.

Bezogen auf eine Forcierung des Bereichs Medizintechnik gab der Vorstand an, dass derzeit Verhandlungen über den Einstieg in die Dentaltechnik geführt werden und bei einem erfolgreichen Einstieg auch aus diesem Bereich zusätzliche Erlöse fließen werden. Zwar gebe es noch weitere Bereiche, die derzeit von der Gesellschaft geprüft werden, der Dentalbereich nimmt aktuell aber den größten Teil ein.


Abstimmungen

Zu Beginn der Abstimmung wurde eine Präsenz von 592.413 Stimmen festgestellt, entsprechend 28,14 Prozent des Grundkapitals . Alle Beschlüsse wurden nahezu einstimmig gefasst. Dies waren die Entlastung von Vorstand (TOP 2) und Aufsichtsrat (TOP 3), die Wahl der Herren Gerd Mager, Felix Krekel und Ralf Terheyden in den Aufsichtsrat der NanoFocus AG (TOP 4), die Wahl von Clostermann & Jasper zum Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2007 (TOP 5) sowie die Anpassung der Satzung an das Transparenzrichtlinie-Umsetzungsgesetz (TUG) (TOP 6).


Fazit

Der gute Eindruck der letztjährigen Hauptversammlung konnte auch in diesem Jahr mit sehr guten Zahlen für das Geschäftsjahr 2006 bestätigt und gestärkt werden. Zwar konnte die NanoFocus AG noch nicht den erhofften Break Even erreichen, erzielte aber mit 273 TEUR ein positives EBITDA und auch die Umsätze der Gesellschaft konnten um 46 Prozent gesteigert werden.

Dabei hat sich für die Gesellschaft auch ausgezahlt, dass sie bei der Erzielung der Umsätze stark diversifiziert ist, d.h. nicht nur in zahlreichen Branchen aktiv ist, sondern auch nach Regionen und Produkten differenziert. So konnten leichte Rückgänge in einzelnen Bereichen schnell durch andere Bereiche kompensiert werden. Weiteres Wachstum verspricht sich die Gesellschaft auch durch das Eingehen von Partnerschaften. Durch die Zusammenarbeit mit einem japanischen Automobilhersteller soll nun auch der Eintritt in diesen Markt gelingen.

Für das laufende Geschäftsjahr rechnet der Vorstand mit einem zweistelligen Umsatzwachstum, erste interne Hochrechnungen für das erste Halbjahr scheinen dies auch zu bestätigen. So sollte es der NanoFocus AG erstmals möglich werden, für das Geschäftsjahr schwarze Zahlen beim Jahresergebnis auszuweisen und damit die hohen Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen der vergangenen Jahre zu rechtfertigen.

Ebenso plant die Gesellschaft aber eine Verstärkung ihrer Öffentlichkeitsarbeit, sei es bezogen auf die Aktie der Gesellschaft, aber auch auf die Produkte. Erste Schritte in diese Richtung wurden bereits im vergangenen Jahr mit der Teilnahme auf Roadshows gemacht, dies soll im laufenden Jahr noch einmal forciert werden. Zudem plant die Gesellschaft die Umstellung der Rechnungslegung auf den internationalen Standard IFRS und möchte mittelfristig in den Geregelten Markt wechseln.


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Veröffentlichungsdatum: 02.07.2007 - 11:56
Redakteur: cko
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