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HV-Bericht Bob Mobile AG - Sprung in die schwarzen Zahlen bereits im Januar 2007 geschafft

Auch die zweite Hauptversammlung der Bob Mobile AG fand im Malkasten in Düsseldorf statt. Die Gesellschaft hatte ihre Aktionäre für den 19. Juni 2007 eingeladen, und sechs Aktionäre waren dieser Einladung gefolgt. Von GSC Research war Carina Kompa anwesend. Der Aufsichtsratsvorsitzenden Carl Alexander Munte eröffnete die Sitzung um 10 Uhr und erteilte nach der Abhandlung der üblichen Formalien dem Vorstand Remco Westermann das Wort.


Bericht des Vorstands

Seine Ausführungen zum Geschäftsjahr 2006 begann Herr Westermann mit einer allgemeinen Übersicht über die Geschäftsfelder der Gesellschaft. Demnach ist das Unternehmen in den Bereichen Mobile, Medien und Konsumenten tätig und hat sich im Gegensatz zu einigen Wettbewerbern im Bereich Mobile auf das B2C-Geschäft spezialisiert, also den Verkauf seiner Produkte direkt an den Endkunden. Zielgruppe sind dabei zum einen die Gruppe der Jugendlichen, die Mehrdienste für den Mobil-Bereich nutzen, und Erwachsene, denen von der Gesellschaft Produkte aus dem Bereich Erotik angeboten werden.

Dabei nutzt die Bob Mobile neben eigenen Inhalten aber auch verschiedene Markenprodukte, die von verschiedenen anderen Wettbewerbern ebenfalls angeboten werden, aber auch White Labels und die Dienste von Call Centern. Zudem erfolgt eine Bewerbung in TV und Internet. Die Basis des Bereichs Mobile stellt jedoch das bekannte Abo-Modell dar, mit dem die Gesellschaft erfolgreich Neukunden für sich gewinnen kann. Zwar kündigen viele diesen Service schon nach dem ersten Monat wieder, aber rund die Hälfte der Neukunden bleibt dem Unternehmen längerfristig erhalten.

Im Bereich Medien setzt die Bob Mobile AG auf interaktive Dienste, Homeshopping und werbefinanzierte Formate. Bisher konnten schon 15 Sender mit langfristigen Bindungen für die Gesellschaft gewonnen werden. Im Internet erfolgt der Vertrieb der Produkte über Webshops. Im Bereich (Mobile) Web versucht die Gesellschaft ebenfalls, so langsam Fuß zu fassen. Dieser ist aber in Europa noch nicht sehr stark ausgeprägt, sondern derzeit noch eher im US-Markt zufinden. Herr Westermann rechnet jedoch spätestens zu Beginn des Weihnachtsgeschäfts mit einer Belebung dieses Bereichs und will daher dieses Geschäftsfeld im laufenden Jahr verstärkt ausbauen. Zudem sollen auch komplette Medienkonzepte noch stärker forciert werden, ergänzte der Vorstand.

Danach ging Herr Westermann auf das Zahlenwerk des vergangenen Geschäftsjahres ein. Demnach stieg der Umsatz im Berichtsjahr gegenüber dem Vorjahr um das Dreifache von vormals 2,6 auf 7,9 Mio. EUR. Differenziert nach den drei Geschäftsbereichen der Gesellschaft wurden 62 Prozent des Umsatzes im Geschäftsbereich Bob Mobile „Fun Downloads“, 32 Prozent mit Call4Cash, also dem Call-TV, und 6 Prozent im Bereich pinksim! „sexy Mehrwertdienste“ erzielt.

Aufgeteilt nach den verschiedenen Märkten wurden 77 Prozent des Umsatzes in Deutschland, Österreich und der Schweiz, 10 Prozent in Griechenland, 8 Prozent in den Niederlanden und Belgien sowie 5 Prozent in den übrigen Ländern erwirtschaftet. Für die Zukunft möchte man sich bei der Gesellschaft aber noch verstärkter von der Abhängigkeit vom deutschen Heimatmarkt lösen und ein Umsatzwachstum in den anderen europäischen Ländern forcieren. Versuche, dies in den Ländern Dänemark, Portugal und Ungarn zu erreichen, sind allerdings im Geschäftsjahr 2006 gescheitert und haben zu einer Einstellung der Geschäfts in diesen Märkten geführt. Insgesamt erzielte der Bereich Fun-Dienste einen Umsatz von 4,9 Mio. EUR und einen Verlust von 0,9 Mio. EUR.

Der Bereich Sexy Dienste, der im April 2006 an den Start ging und über einen kontinuierlichen Ausbau des Portfolios sowie einem weiteren Ausbau der Bewerbung im TV und über Vollprogrammkonzepte im Geschäftsjahr 2006 betrieben wurde, erzielte im Berichtszeitraum einen Umsatz von 0,5 Mio. EUR und einen Verlust von 0,02 Mio. EUR. Inzwischen konnte dieser Bereich aber den Break-even erreichen und schreibt im laufenden Geschäftsjahr 2007 bereits schwarze Zahlen. Derzeit bereitet die Gesellschaft auch den Einstieg ins Web-Geschäft für die Sexy Dienste vor.

Der Bereich interaktives TV in Zusammenarbeit mit Viva-plus entwickelte sich nach dem Start im März 2006 zunächst sehr erfreulich. Im Laufe des Geschäftsjahres wuchs aber der Druck durch Konkurrenten stark an, und so wurde dieser Bereich mittlerweile eingestellt. Der Umsatz für dieses Segment betrug im vergangenen Jahr 2,5 Mio. EUR bei einem Verlust von 1,1 Mio. EUR, fuhr der Vorstand fort. Daher sah er den Einstieg in dieses Geschäftsfeld auch als eine Fehlentscheidung an.

Im Anschluss an diesen Überblick über die einzelnen Geschäftsfelder ging Herr Westermann noch einmal detaillierter auf die Gewinn- und Verlustrechnung des Geschäftsjahres 2006 ein. Neben den bereits erwähnten Umsätzen von 7,9 Mio. EUR und sonstigen betrieblichen Erträgen in Höhe von 0,015 Mio. EUR ist auch der Personalaufwand der Bob Mobile AG im vergangenen Geschäftsjahr gegenüber dem Vorjahr von 0,53 auf 1,4 Mio. EUR gestiegen, die Abschreibungen betrugen 0,135 Mio. EUR. Das EBITDA wurde von Herrn Westermann mit minus 1,9 Mio. EUR angegeben, das EBIT mit minus 2 Mio. EUR.

Zuletzt kam der Vorstand auf die Zahlen des ersten Quartals 2007 und den Ausblick für die kommenden Geschäftsjahre zu sprechen. Demnach erzielte die Bob Mobile AG in den ersten drei Monaten des Geschäftsjahres 2007 einen Umsatz von 1,9 Mio. EUR, das EBITDA lag bei plus 0,158 Mio. EUR und das EBIT bei plus 0,114 Mio. EUR. Abschreibungen wurden bisher in Höhe von 0,044 Mio. EUR vorgenommen, der Personalaufwand wurde vom Vorstand mit 0,311 Mio. EUR beziffert. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen beliefen sich auf 1,471 Mio. EUR.

Bereits im Januar des laufenden Geschäftsjahres konnte die Bob Mobile AG die Gewinnschwelle erreichen und konnte sowohl sämtliche Bereiche als auch die Positionierung des Unternehmens weiter ausbauen. Neue Mediendeals sind vor allem für das zweite und das dritte Quartal geplant. Auch zukünftig soll die Position der Gesellschaft weiter gestärkt werden, und dazu investiert die Bob Mobile AG verstärkt in neue Medienkonzepte, aber auch in den Ausbau von pinksim!. Für das Geschäftsjahr 2007 ist ein Umsatz zwischen 10 und 12 Mio. EUR bei einem EBIT von 1,0 Mio. EUR geplant, im Geschäftsjahr 2008 erwartet der Vorstand einen Umsatz von 13 bis 15 Mio. EUR und ein EBIT von 1,5 Mio. EUR. Mit diesen Prognosen schloss Herr Westermann seine Ausführungen zum Berichtszeitraum und den aktuellen Entwicklungen und stellte sich dann den Fragen der interessierten Aktionäre.


Allgemeine Aussprache

Die allgemeine Aussprache wurde von Aktionär Jännert eröffnet, der neben eigenen Aktien auch fremde vertrat. So wollte dieser wissen, ob die zu Anfang 2007 durchgeführte Kapitalerhöhung erfolgreich platziert werden konnte oder ob die Gesellschaft Schwierigkeiten dabei hatte, das Interesse bei den Investoren für die neuen Aktien zu wecken. Im Hinblick auf den Wettbewerber net mobile erkundigte er sich, ob dieser trotz im Vergleich zur Bob Mobile AG schlechterer Ergebnisse, aber dafür mit einem höheren Aktienkurs,  nicht daran interessiert sein könnte, die Gesellschaft zu übernehmen.

Bei der Platzierung der Kapitalerhöhung stieß die Gesellschaft nach Aussage von Herrn Westermann auf ein reges Interesse im vorhandenen Aktionärskreis und konnte alle jungen Aktien erfolgreich platzieren. Den Vergleich zur net mobile AG sah der Vorstand dagegen als schwierig an, da diese Gesellschaft, im Gegensatz zur Bob Mobile AG, im B2B-Geschäft tätig ist und damit eine andere Klientel bedient. Ob die Bob Mobile AG aber aufgrund einer niedrigeren Bewertung als Übernahmekandidat gilt, vermochte der Vorstand nicht zu sagen.

Eine weitere Frage von Herrn Jännert betraf die geplanten Ergebnisse für das Geschäftsjahr 2008, und so freute er sich schon auf eine Dividende für das Geschäftsjahr 2008 und erkundigte sich deshalb beim Vorstand, ob dieser die Situation ähnlich sieht. Seine letzte Frage drehte sich dann um den Vergleich zu den Wettwebern Jamba und ZED, und so erbat er auch diesbezüglich eine Einschätzung des Vorstands.

Eine Dividende für das Geschäftsjahr 2008 sei bisher noch nicht konkret vorgesehen, führte Herr Westermann in seiner Antwort aus. Zudem möchte die Gesellschaft die anfallenden Gewinne auch erst einmal für ein weiteres Wachstum verwenden. Bezüglich der Konkurrenten Jamba und ZED gab der Vorstand an, dass sich diese teilweise unterschiedlich spezialisiert haben und dass insbesondere Jamba derzeit noch Marktführer ist und daher schwer erreichbar für die relativ junge und kleine Bob Mobile AG. Bei dem Konkurrenten ZED sehe dagegen die Lage anders aus, da zu diesem Wettbewerber der Abstand stark verkürzt werden konnte.

Der Aktionär Bender befragte dann den Vorstand nach seinen Expansionsplänen und wollte wissen, ob es angedacht ist, auch in die Märkte außerhalb Europas zu expandieren. Dies wurde vom Vorstand verneint, da nach seiner Aussage im europäischen Markt immer noch viel Potenzial steckt, dass erst einmal erschlossen werden muss, bevor man darüber nachdenken kann, auch in weitere Märkte außerhalb Europas einzutreten.

Herr Köhler, der ausschließlich fremde Interessen vertrat, hakte noch einmal genauer nach, warum die Erschließung der Märkte in Dänemark und Portugal nicht so glücklich für die Bob Mobile AG verlaufen ist. Des Weiteren erkundigte er sich, ob die Risiken im Bereich Call4Cash, aus dem sich die Gesellschaft bereits wieder zurückgezogen hat, nicht im Vorfeld erkennbar waren.

Natürlich hat die Gesellschaft die Märkte in Dänemark und Portugal vor ihrem Eintritt in das Mobile-Geschäft entsprechend selektiert, erläuterte Herr Westermann. Aber auch bei der Wahl des Partners, mit dem der Einstieg hatte erfolgreich gestaltet werden sollen, kam es zu Schwierigkeiten, und da sich die anderen europäischen Märkte einfach besser entwickelt haben, kam die Verwaltung zu dem Entschluss, die Aktivitäten in diesen Märkten wieder einzustellen. Ähnlich verhielt es sich auch im Geschäftsfeld Call4Cash. Zu Beginn war der Vorstand von größeren Synergieeffekten ausgegangen, diese stellten sich aber nicht ein, und auch Konkurrenten mit einem viel größeren finanziellen Background als die Bob Mobile AG verhinderten eine Weiterentwicklung der Aktivitäten.

Als Nächstes interessierte sich Herr Köhler für die im April 2007 durchgeführte Kapitalerhöhung und wollte wissen, ob diese auch bereits eingetragen wurde und wofür die neuen Mittel verwendet werden sollen. Kritik übte er an den Veröffentlichungen der Gesellschaft, da er auf der Homepage einen Einzelabschluss vermisst hatte. Auf die Frage nach der Eintragung der Kapitalerhöhung gab der Vorstand an, diese sei bereits erfolgt. Das frische Kapital soll vor allem zur Finanzierung des weiteren Wachstums der Gesellschaft eingesetzt werden, dient also auch der Stärkung des Working Capitals. Da die Gesellschaft nicht zu einer Veröffentlichung des Einzelabschlusses auf der Homepage verpflichtet ist, wurde darauf auch verzichtet, beantwortete Herr Westermann die diesbezüglich gestellte Frage.

Zuletzt wollte Herr Köhler wissen, ob es sich bei der Ermächtigung zum Erwerb eigener Aktien um einen reinen Vorratsbeschluss handelt oder das Management bereits konkrete Pläne hat. Nach Angabe von Herrn Westermann, handelt es sich bei der Ermächtigung in der Tat nur um einen Vorratsbeschluss.

Nachdem keine weiteren Fragen gestellt wurden, leitete der Versammlungsleiter zur Abstimmung über.


Abstimmungen

Zu Beginn der Abstimmung wurde eine Präsenz von 400.019 Stimmen und damit 29,997 Prozent des Grundkapitals der Gesellschaft festgestellt. Alle Beschlüsse wurden nahezu einstimmig gefasst.

Im Einzelnen waren dies die Entlastung von Vorstand (TOP 2) und Aufsichtsrat (TOP3), die Vergütung der Aufsichtsratsmitglieder (TOP 4) und die entsprechende Satzungsänderung (TOP 5) sowie die Zustimmung zum Verzicht auf die Offenlegung der individualisierten Vorstandsbezüge (TOP 6). Weitere Punkte waren die Ermächtigung zum Erwerb eigener Aktien (TOP 7), die Änderung der Satzung in Anpassung an das Transparenzrichtlinie-Umsetzungsgesetz (TUG) (TOP 8) und die Wahl der Dipl.-Kfm. E. Pipke Wirtschaftsprüfungsgesellschaft zum Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2007 (TOP 9).


Fazit

Auch auf ihrer zweiten Hauptversammlung konnte die noch recht junge Bob Mobile AG mit ihren Zahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr überzeugen. Zwar lagen diese aufgrund verschiedener Umstände noch nicht im positiven Bereich, der Break-even konnte aber bereits zu Beginn des Geschäftsjahres 2007 erreicht werden und weckt die Phantasie, dass die schwarzen Zahlen auch in den restlichen Monaten des laufenden Jahres noch weiter ausgebaut werden können. Zumindest konnte auch das gesteckte Umsatzziel von 8,0 Mio. EUR für das Geschäftsjahr 2006 nahezu erreicht werden.

Eine weniger glückliche Entwicklung nahm dagegen der Bereich Call4Cash, der letztendlich auch zu einem noch zu großen Verlust bei der Gesellschaft geführt hat. War dieser Bereich noch zu Beginn sehr vielversprechend gestartet, musste man bei der Gesellschaft schnell einige Fehleinschätzungen erkennen, und so wurde dieser Bereich mittlerweile auch wieder eingestellt.

Erfolgreich ausgebaut werden konnte dagegen der Erotik-Bereich, der das angenommene Wachstumspotenzial bereits bestätigen konnte und von der Gesellschaft unter dem Namen pinksim! betrieben wird. In diesem Bereich konnte der Vorstand sein Gespür für neue Trends beweisen, und so bietet die Gesellschaft mittlerweile sogar schon komplette Pakete für das Nachtprogramm an. Auch die klare Positionierung auf das B2C-Geschäft hat sich als richtig erwiesen und bietet weiterhin Möglichkeiten zu einem anhaltenden Unternehmenswachstum. Dass allerdings kurzfristig auch mit einer Dividendenausschüttung zu rechnen ist, das ist eher unwahrscheinlich, da die Gesellschaft richtigerweise erst einmal die anfallenden Gewinne in den Ausbau der Geschäftsfelder und die Erschließung neuer Märkte stecken will.


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Veröffentlichungsdatum: 23.06.2007 - 16:17
Redakteur: cko
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