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Bilanzpressekonferenz CCR Logistics Systems AG - Immer mehr Kunden vertrauen dem Entsorgungsspezialisten und sorgen für kräftiges Wachstum

Für den 26.4.2006 hatte die CCR Logistics Systems AG zur Bilanzpressekonferenz in die Bayerische Börse nach München eingeladen, wo sich auch Matthias Wahler von GSC Research einfand. Präsentiert wurde der Jahresabschluss 2005, und außerdem erhielten die erschienenen Pressevertreter einen Ausblick auf die kommenden Jahre, in denen das kräftige Wachstum weiter fortgesetzt werden soll. Vom Unternehmen waren die Vorstandsmitglieder Achim Winter und Susanne Momberg und außerdem der Investor Relations-Manager Olaf Meier anwesend.


Bericht des Vorstands

Für alle erstmals Anwesenden rief der Vorstandsvorsitzende Achim Winter zunächst noch einmal das Geschäftsmodell der CCR in Erinnerung, die als Outsourcing-Partner für Industrie und Handel Rücknahmesysteme für Warenströme entwickelt. Dabei übertragen die Auftraggeber die gesamten Prozesse auf das Unternehmen und können ihre Tätigkeit damit auf das eigentliche Kerngeschäft konzentrieren. Als einziger Marktteilnehmer bietet die CCR eine derart umfassende Dienstleistung an, die alle Tätigkeiten von der Abholung bis zum Recycling inklusive des Reportings und Clearings über eine eigens entwickelte Software umfasst. Auch Umtausch, Garantie und Gewährleistung werden von der CCR übernommen.

Als ein Highlight des Jahres 2005 sieht der Vorstand die Beauftragung durch VW mit der Rücknahme der Gewährleistungsteile aus den Werkstätten an, was er quasi als Ritterschlag wertet. Schließlich handelt es sich hierbei um ein sehr sensibles Thema, da es in vielen Fällen um noch funktionstüchtige Teile mit einem hohen Wert geht, die gemäß den Weisungen des Kunden behandelt und oftmals einer kontrollierten Vernichtung zugeführt werden müssen.

Ein weiterer Meilenstein des vergangenen Jahres war nach Aussage von Herrn Winter die Einführung der European Recycling Plattform (ERP) in Österreich. Dieses Rücknahmesystem für Elektroaltgeräte wurde, wie bereits vor einem Jahr ausführlich dargelegt (siehe hierzu auch den HV-Bericht von GSC Research), von verschiedenen europäischen Elektrounternehmen ins Leben gerufen und die CCR mit der Abwicklung beauftragt. Der Anteil der CCR im österreichischen Markt beläuft sich in diesem Geschäft nun bereits auf 25 Prozent. Erwähnt wurde von Herrn Winter außerdem der Vertragsabschluss mit dem Haus Osram über die Koordination und das Management der Lampenrückführung.

Auch in der Konzernstruktur haben sich einige Veränderungen ergeben. So wurde, wie bereits vor einem Jahr angekündigt, zusammen mit der Rexam Clearing GmbH die C-Clearing GmbH gegründet, in welche die Dosenpfand-Aktivitäten ausgegliedert wurden. Rexam verfügt in diesem Geschäft über große Erfahrung und hält 40 Prozent an dem gemeinsamen Unternehmen, während die CCR mit 60 Prozent mehrheitlich beteiligt ist.

Gegründet wurde außerdem die CCR Austria GmbH. Zwar ist die CCR schon seit 1997 in Österreich tätig, und das Geschäft wurde über die deutsche Gesellschaft abgewickelt, mit dem Start der ERP schien die Zeit aber reif für ein eigenes Tochterunternehmen. Hierbei handelt es sich allerdings um eine sehr schlanke Gesellschaft ohne eigene Mitarbeiter. Gerade eingetragen wird zudem die CCR Polska sp.z.o.o., die ebenfalls wegen der Einführung der ERP gegründet wurde. Insgesamt hält die CCR AG nun Anteile an acht Tochtergesellschaften.

Wie Herr Winter weiter ausführte, ist das Geschäft der CCR klar fokussiert auf vier Geschäftsbereiche. Am größten ist mit einem Umsatzanteil von 73 Prozent bislang das Segment Automotive, das die Rückführung der Abfälle aus den Werkstätten umfasst. Die CCR verfügt in diesem Geschäft bei den Markenwerkstätten in Deutschland über einen Marktanteil von 48 Prozent. Mehr und mehr an Bedeutung gewinnt allerdings der Bereich Electronics, in dem die Rückführung von Elektro- und Elektronikaltgeräten beinhaltet ist, die für die Hersteller künftig verpflichtend vorgeschrieben ist. Der Umsatzanteil dieses Geschäfts hat sich im vergangenen Jahr bereits von 2 auf 8 Prozent vervierfacht und wird nach Überzeugung von Herrn Winter im laufenden Jahr in absoluten Zahlen in die Nähe des Segments Automotive vorrücken.

Bereich Nummer drei nennt sich Industry & Commerce und umfasst die Entsorgung für das produzierende Gewerbe und insbesondere die Getränkehersteller und -abfüller. Enthalten war bislang auch das Thema Dosenpfand, das allerdings nun in die C-Clearing GmbH ausgegliedert wird. Im Bereich Construction wird schließlich ein umfassender Service für Großbaustellen angeboten, der neben der Abfallentsorgung auch alle anderen Dienstleistungen außer dem Bau selbst umfasst. So kümmert sich die CCR beispielsweise um die Reinigung, die Abzäunung und auch die Kontrollen. Wenngleich hier auf einige gute Referenzprojekte verwiesen werden kann, wird dieses Feld derzeit nicht aktiv bearbeitet, da aufgrund der schwierigen Branchensituation von den Bauunternehmen immer weniger Dienstleistungen ausgelagert werden.

Vor der Erläuterung des Zahlenwerks warf Herr Winter noch einen Blick auf die Entwicklung des Aktienkurses, mit der er sich recht zufrieden zeigte. Nachdem das Papier vor zwei Jahren zeitweise noch unter 1 EUR gehandelt worden ist, notiert es aktuell bei rund 7 EUR, und die Marktkapitalisierung liegt bei etwas mehr als 50 Mio. EUR. Das Überschreiten dieser Schwelle ist insbesondere deshalb sehr erfreulich, weil damit nun auch einige Institutionelle einsteigen konnten, denen dies bislang nicht möglich war. Seit Juni 2005 ist die CCR-Aktie im Prime Standard notiert, und sie wurde inzwischen von der Deutschen Börse auch in den GEX aufgenommen, was nach Meinung von Herrn Winter durchaus auch eine erhöhte Aufmerksamkeit der Investoren mit sich bringen könnte.

Die durchweg positiven Zahlen des Geschäftsjahres 2005 erläuterte dann die Finanzchefin Susanne Momberg. Diese berichtete von einem Umsatzanstieg von 31 Prozent auf 32,6 Mio. EUR, der vor allem von der Ausweitung des Geschäfts in Österreich und der Übernahme der Gewährleistungsteilerückführung für VW getragen war. Das EBIT kletterte mit 34 Prozent auf 1,6 Mio. EUR sogar noch etwas stärker, womit die ursprünglich erst für 2006 ausgegebene EBIT-Zielmarke von 5 Prozent bereits erreicht ist. Frau Momberg hält eine weitere Steigerung aber durchaus für möglich. Der Jahresüberschuss legte um 38 Prozent auf 939 TEUR zu.

Sehr positiv wertet die Finanzchefin außerdem die Steigerung des Cashflow um 38 Prozent auf 1,2 Mio. EUR. Damit wird es auch künftig möglich sein, das Wachstum aus eigener Kraft zu finanzieren. Die Eigenkapitalquote blieb bei einer Bilanzsumme von 16 Mio. EUR mit knapp 52 Prozent praktisch unverändert. Die Zahl der Mitarbeiter hat sich mit der Geschäftsausweitung von 38 auf 49 Personen erhöht.

Für das laufende Jahr stellte Herr Winter im Stammgeschäft mit der Werkstattentsorgung ein stabiles Umsatzwachstum von rund 10 Prozent in Aussicht. Deutlich stärker soll der Elektronikbereich zulegen, der, wie der Vorstand seine Aussage aus dem Vorjahr bekräftigte, bis 2007 ein Umsatzvolumen von 40 Mio. EUR annehmen soll. Aber bereits in diesem Jahr soll dieser dem Bereich Automotive umsatzmäßig sehr nahe kommen. Großes Potenzial sieht der Vorstand außerdem im Bereich der Gewährleistung und im Clearing von Einweggebinden. Insgesamt soll der Umsatz im laufenden Jahr laut Herrn Winter um 63 Prozent auf 53 Mio. EUR zulegen und das EBIT ähnlich stark um 56 Prozent auf 2,5 Mio. EUR anwachsen.


Allgemeine Aussprache

Eine erste Frage aus dem Kreis der Teilnehmer betraf die Abwicklung des Transports. Gefragt wurde hier, ob die CCR auch über eigene Fahrzeuge verfügt oder ausschließlich auf externe Logistiker zurückgreift. Wie Herr Winter in seiner Antwort betonte, handelt es sich bei der CCR um ein reines Managementunternehmen, das über keine Assets im Bereich Transport oder Lagerhaltung verfügt. Vielmehr wird europaweit mit den unterschiedlichsten Anbietern zusammengearbeitet, die die zum Teil sehr speziellen Aufgaben wie beispielsweise die Altölentsorgung übernehmen. "Dieses Netzwerk ist unser Know-how", so der Vorstand. Auf Nachfrage bezifferte er die Zahl der angeschlossenen Dienstleister in Deutschland mit rund 800 und schätzte diese in Europa auf etwa 1.400.

Die Frage nach der weiteren Mitarbeiterentwicklung beantwortete Frau Momberg. Nach ihrer Information ist im laufenden Jahr, abhängig von der Entwicklung der einzelnen Projekte, der Aufbau von 15 bis 20 weiteren Beschäftigten geplant.

Ein Teilnehmer erkundigte sich auch nach den künftigen Plänen bezüglich der Nutzung von Krediten. Nach Aussage von Herrn Winter wurden inzwischen alle Bankschulden und auch die Privatkredite zurückgeführt, und es bestehen aus heutiger Sicht keine Planungen, wieder Fremdkapital aufzunehmen. Der CCR wurden von zwei Banken aufgrund des guten Ratings allerdings ohne besondere Sicherheiten Kreditrahmen eingeräumt, die nicht genutzt werden, aber gegebenenfalls zur Verfügung stehen.

Bezüglich der Aktionärsstruktur verwies Herr Winter auf die Aufstellung im Geschäftsbericht. Danach hält die WIHA GmbH, in der sein Bruder und er ihre Anteile gebündelt haben, gut 26 Prozent der Anteile. Drei weitere größere Investoren, darunter auch weitere Organmitglieder, halten gut 20 Prozent der Aktien, womit der Free Float etwas mehr als 53 Prozent beträgt. Auf Nachfrage führte er weiter aus, dass das Interesse institutioneller Anleger mit dem Wachstum der Gesellschaft mehr und mehr zunimmt. Erst vor Kurzem ist ein größerer Investor eingestiegen, der namentlich aber nicht genannt werden will.

Dem Vertreter der Börsen-Zeitung war nicht ganz klar, wie sich das für das laufende Jahr geplante Umsatzwachstum auf die einzelnen Segmente verteilen soll. Laut Frau Momberg wird der Bereich Electronics bis 2007 das volle Umsatzvolumen von 40 Mio. EUR erreichen. 2006 wird ein erster Teil davon realisiert werden können, womit dieses Segment aber bereits nahe an den Umsatz des Bereichs Automotive herankommen wird. Von den für 2006 erwarteten Erlösen von 53 Mio. EUR werden also rund 25 Mio. EUR auf den Bereich Automotive und mehr als 20 Mio. EUR auf das Segment Electronics entfallen.

Des Weiteren interessierte den Teilnehmer, wie die Planungen bezüglich der EBIT-Marge aussehen, nachdem das Ziel von 5 Prozent bereits erreicht wurde. Laut Herrn Winter soll die Rendite, nachdem die Anlaufkosten für das Hochlaufen der Systeme nun wegfallen, in den kommenden Jahren weiter deutlich ausgebaut werden, ein konkretes Ziel wollte er aber nicht nennen.

Auch bezüglich der geplanten Dividendenpolitik wollte sich der Vorstand noch nicht näher festlegen. Er bestätigte die Aussage im Geschäftsbericht, wonach für das laufende Jahr erstmals eine Ausschüttung vorgenommen werden soll, und meinte weiter, dass das Thema "offensiv" angegangen werden soll. Konkreter wollte er jedoch noch nicht werden, fügte aber an, dass auf der Hauptversammlung am 9. Mai 2006 vielleicht ein bisschen mehr gesagt werden wird.

Von Interesse war außerdem die in Osteuropa verfolgte Strategie. Hier stellte Herr Winter ganz allgemein fest, dass sich an der Internationalisierungsstrategie nichts verändert hat. Neue Märkte werden grundsätzlich nur dann angegangen, wenn ein entsprechendes Potenzial konkret zu greifen ist und Verträge geschlossen werden können. "Vorauseilende Investitionen, wie sie zum Teil in der Vergangenheit vorgenommen wurden, wird es nicht mehr geben", stellte er klar. In Osteuropa gibt es durchaus konkrete Aufträge, und gegebenenfalls können die notwendigen Strukturen schnell aufgebaut werden.

Angesprochen wurde schließlich noch das Thema Akquisitionen. Wie der Vorstand darlegte, gibt es diesbezüglich keinerlei Pläne, und aus heutiger Sicht ist auch kein Unternehmen zu erkennen, das wirklich zur CCR passen würde. Komplett ausschließen wollte er ein Wachstum durch Übernahmen allerdings nicht. Interessant wären in diesem Fall vor allem die Kundenbeziehungen und das Netzwerk des erworbenen Unternehmens, das dann grundsätzlich recht problemlos in das der CCR integriert werden könnte.


Fazit

Die CCR ist als Entsorgungsspezialist zweifellos in einem sehr interessanten Markt tätig, was sich in beeindruckenden Wachstumsraten widerspiegelt. Großes Potenzial für die Zukunft eröffnen nun vor allem die Rücknahme von Gewährleistungsteilen und die Rückführung von Elektro- und Elektronikaltgeräten. Immer mehr Kunden aus Industrie und Handel nehmen das Angebot der CCR an, damit sie sich selbst ausschließlich auf ihr Kerngeschäft konzentrieren können. Umsatz und Ergebnis sollen deshalb auch im laufenden Jahr um mehr als 50 Prozent gesteigert werden.

Das enorme Potenzial des Geschäfts wurde inzwischen auch von der Börse erkannt. So hat die Aktie in den vergangenen Jahren deutlich an Wert gewonnen und ein Niveau von 7 EUR erreicht. Ganz günstig ist sie damit nicht mehr, die hohen Wachstumsraten rechtfertigen aber durchaus eine etwas höhere Bewertung. Zudem interessieren sich, nachdem die Marktkapitalisierung 50 Mio. EUR überschritten hat, immer mehr institutionelle Anleger für die Aktie, so dass der Kurs tendenziell weiter zulegen sollte. Förderlich ist sicherlich die für das kommende Jahr vorgesehene Aufnahme der Dividendenzahlung, die recht offensiv angegangen werden soll.


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Veröffentlichungsdatum: 01.05.2006 - 18:04
Redakteur: mwa
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