Die Heidelberger Druckmaschinen AG (Heidelberg) konnte im Geschäftsjahr 2006/2007 (1. April 2006 bis 31. März 2007) bei Umsatz und Ertrag deutlich wachsen. "Wir haben auch im vierten Jahr in Folge den Aufschwung der Weltkonjunktur und den damit verbundenen anhaltenden Aufwärtstrend in unserer Branche nutzen können", sagte Bernhard Schreier, Vorstandsvorsitzender der Heidelberger Druckmaschinen AG. "Für das laufende Geschäftsjahr erwarten wir einen moderaten Anstieg des Geschäftsvolumens."
So stieg der Umsatz der Heidelberg Gruppe im Berichtszeitraum um 6% auf 3,803 Mrd. EUR (Vorjahr: 3,586 Mrd. EUR). Das vierte Quartal allein war mit einem Umsatz von 1,214 Mrd. EUR auf vergleichbarer Basis das umsatzstärkste der vergangenen fünf Jahre.
Der Auftragseingang im abgelaufenen Geschäftsjahr betrug 3,853 Mrd. EUR (Vorjahr: 3,605 Mrd. EUR) und lag damit um rund 7% über dem Vorjahreswert. Die Heidelberg Gruppe konnte somit die Auftragseingänge das dritte Jahr in Folge steigern. Der Auftragsbestand zum 31. März 2007 lag mit rund 1 Mrd. EUR auf dem hohen Vorjahrsniveau.
Die Heidelberg Gruppe konnte im Berichtszeitraum das betriebliche Ergebnis mit 362 Mio. EUR (Vorjahr: 277 Mio. EUR) im Vergleich zum Vorjahreswert deutlich steigern und damit eine EBIT-Rendite von 9,5% vom Umsatz erzielen (Vorjahr: 7,7%). Dazu beigetragen haben auch positive Einmaleffekte aus dem Vermögensmanagement in Höhe von rund 60 Mio. EUR, die im Wesentlichen aus den Verkäufen der Linotype GmbH und des Gebäudes des Forschungs- und Entwicklungszentrums in Heidelberg ("sale and lease back") resultieren. Dadurch konnten im Verlaufe des Berichtsjahres höhere Vorleistungen für Forschung und Entwicklung, Investitionen in neue Maschinengenerationen, ungünstigere Wechselkursverhältnisse sowie der Rückgang des China-Geschäftes weitestgehend kompensiert werden.
Der Jahresüberschuss stieg - inklusive eines positiven Einmaleffektes einer Körperschaftsteuer-Gutschrift in Höhe von 73 Mio. EUR - auf 263 Mio. EUR (Vorjahr: 135 Mio. EUR). Die Körperschaftsteuer-Gutschrift stellt einen geänderten Ausweis bereits bestehender Steuerguthaben dar und hat keine Auswirkungen auf die Höhe zukünftiger Dividenden. Der Free Cashflow konnte auch durch ein straffes Vermögensmanagement auf 229 Mio. EUR (Vorjahr: 149 Mio. EUR) deutlich gesteigert werden.
"Im abgelaufenen Geschäftsjahr konnten wir Rendite und Free Cashflow erneut kräftig verbessern und unsere Ziele im Wesentlichen erreichen", sagte Dirk Kaliebe, Finanzvorstand des Unternehmens. "Insgesamt sind wir mit der Steigerung der nachhaltigen Ertragskraft des Unternehmens wieder ein gutes Stück vorangekommen. Aufgrund der stabilen Branchenkonjunktur in den meisten Regionen sowie der verbesserten Kostenstruktur der Heidelberg Gruppe erwarten wir, wie im Ausblick dargestellt, weiterhin einen guten Geschäftsverlauf."
Zum 31. März 2007 beschäftigte die Heidelberg Gruppe weltweit 19.171 Mitarbeiter (Vorjahr: 18.436). Darin sind neben Einstellungen - vorrangig in der Produktion von Heidelberg - auch erstmals 156 Mitarbeiter aus der Erstkonsolidierung der BHS Druck- und Veredelungstechnik GmbH, Weiden, einer Tochtergesellschaft der Gallus-Gruppe, enthalten.
Geschäftsergebnisse in den Sparten Press und Postpress
In der Sparte Press (Offsetdruck) stieg der Umsatz im vergangenen Geschäftsjahr um rund 6% auf 3,321 Milliarden EUR. Der Auftragseingang verzeichnete im Berichtszeitraum mit 3,367 Milliarden EUR ein Plus von 7% im Vergleich zum Vorjahr. Das betriebliche Ergebnis belief sich 2006/2007 auf 314 Mio. EUR (Vorjahr: 248 Mio. EUR).
In der Sparte Postpress (Weiterverarbeitung) stieg der Umsatz im Berichtszeitraum um rund 12% auf 445 Mio. EUR. Der Aufragseingang konnte um rund 9% auf 449 Mio. EUR zulegen. Das betriebliche Ergebnis in dieser Sparte belief sich im Berichtszeitraum auf sieben Mio. EUR (Vorjahr: -3 Mio. EUR).
In den Regionen EMEA, North America, Latin America und Eastern EURpe stiegen die Umsätze und Auftragseingänge im Vergleich zum Vorjahr deutlich an. In der Region Asia/Pacific konnte das hohe Vorjahresniveau nicht erreicht werden. Hier wirkte sich vor allem das Aussetzen der Einfuhrzollbefreiung in China ab dem zweiten Quartal verzögernd auf die Auftragseingänge und Umsätze aus.
Dividendenvorschlag
Vorstand und Aufsichtsrat werden der Hauptversammlung am 26. Juli 2007 vorschlagen, für das Berichtsjahr 2006/2007 eine erhöhte Dividende von 0,95 EUR pro Aktie auszuschütten, nach 0,65 EUR im Vorjahr.
Ausblick 2007/08: Moderater Umsatzanstieg und Jahresüberschuss von rund fünf% vom Umsatz erwartet
Für die nächste Dreijahresperiode von 2007/2008 bis 2009/2010 geht das Unternehmen davon aus, den Umsatz insgesamt um zehn bis 15% steigern zu können. Im Vorfeld der drupa 2008 erwartet Heidelberg im laufenden Geschäftsjahr 2007/2008 ein moderates Wachstum.
Im Berichtsjahr 2006/2007 enthielt das Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit positive Einmaleffekte in Höhe von per saldo rund 60 Mio. EUR. Im laufenden Geschäftsjahr 2007/2008 will Heidelberg das rein operative Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit um zehn bis 15% steigern - verglichen mit dem bereinigten Wert des Berichtsjahres von 302 Mio. EUR; dies markiert einen Zielwert für 2007/2008 von 330 bis 345 Mio. EUR als Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit.
Ebenfalls begünstigt durch die positiven Auswirkungen der Steuerreform sowie durch interne Optimierungen mit Blick auf die Steuerquote wird der Jahresüberschuss weiter steigen. In Summe rechnet das Unternehmen damit, den Jahresüberschuss - ohne Einmaleffekte - von rund vier% des Umsatzes im Berichtsjahr auf rund fünf% im laufenden Geschäftsjahr 2007/2008 steigern zu können.
Aktienrückkauf
Am 7. November 2006 wurde von der Heidelberger Druckmaschinen AG ein zweites Aktienrückkaufprogramm gestartet: Insgesamt sollen bis zu fünf% des Grundkapitals - maximal 4.152.535 Aktien - bis spätestens Januar 2008 über die Börse zurückgekauft werden
Veröffentlichungsdatum:
13.06.2007
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09:10
Redakteur:
rpu