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Investorenmeeting MPC Münchmeyer Petersen Capital AG - Unternehmen möchte zweites Standbein forcieren

Am 4. Oktober 2006 fand in den Räumen von GSC Research das Investorenmeeting der MPC Münchmeyer Petersen Capital AG statt. Matthias Schrade, Geschäftsführer von GSC Research, eröffnete die Veranstaltung kurz nach 16 Uhr und konnte rund 15 interessierte Anleger begrüßen. Zudem war es ihm eine besondere Freude, zum wiederholten Male Herrn Andreas Schwarzwälder, zuständig für Investor Relations bei der MPC Capital AG, in Düsseldorf willkommen zu heißen, und er überließ diesem nach dieser kurzen Einführung das Wort.


Vortrag des Gastredners

Herr Schwarzwälder begrüßte die Anwesenden ebenfalls sehr herzlich und freute sich über das zahlreiche Erscheinen zu dieser Veranstaltung. Um auch neuen Interessenten einen umfassenden Überblick über die Geschäftsfelder der MPC Münchmeyer Petersen Capital AG zu geben, ging er zu Beginn seiner Ausführungen auf die verschiedenen Teilbereiche dieses Unternehmens ein.

Die Gesellschaft, die 1994 gegründet wurde, beschäftigt sich mit der Konzeption und dem Vertrieb alternativer Kapitalanlagekonzepte, bei denen Investitionen in geschlossene Immobilienfonds, Schiffsbeteiligungen, Lebensversicherungsfonds und Private Equity-Fonds erfolgen. Zukünftig möchte die Gesellschaft aber vor allem den Bereich der strukturierten Produkte intensiver ausbauen, wozu Herr Schwarzwälder aber im weiteren Verlauf seines Vortrags noch detaillierte Informationen gab.

Beim Vertrieb ihrer Produkte konnte die MPC Capital AG bisher auf ein ausgeprägtes Netzwerk institutioneller und freier Vertriebspartner zurückgreifen, mit der im Juli 2006 gegründeten Assentus Bank möchte das Unternehmen nun den Vertrieb ausbauen. Dabei soll hier vor allem der indirekte Vertrieb von managementbasierten Kapitalanlagen und strukturierten Produkten erfolgen. Bevor Herr Schwarzwälder jedoch näher auf diesen neuen Bereich des Unternehmens einging, erläuterte er noch einmal kurz die klassischen Produkte.

Die MPC Capital AG ist seit drei Jahren Marktführer bei den geschlossenen Fonds in Deutschland, aber auch in den Nachbarländern Österreich und den Niederlanden zählt das Unternehmen zu den führenden Anbietern in den Kerngeschäftsfeldern und fungiert dabei als ein unabhängiges Emissionshaus. Seit der Gründung konnten bereits 239 Fonds aufgelegt werden, wobei der Schwerpunkt im Bereich der Schiffsbeteiligungen lag. Bis zum Juni 2006 wurde insgesamt ein Eigenkapitalvolumen von 5,26 Mrd. EUR platziert, das Investitionsvolumen gab der Investor Relations-Sprecher mit 13,74 Mrd. EUR an.

Dabei erfolgt der Ablauf nach einem bewährten Muster, bei dem nach einer sorgfältigen Auswahl eines Assets eine Projektierung erfolgt, bei der die Gesellschaft den Fond rechtlich und steuerlich konzipiert. Danach erfolgt die Phase der Kapitaleinwerbung, so dass die Zwischenfinanzierung durch das Eigenkapital der Investoren abgelöst wird. Nach einer erfolgreichen Einwerbung des Kapitals übernimmt die MPC Capital AG dann die Fondsverwaltung bzw. die Treuhandverwaltung. Diese erstreckt sich in der Regel auf einen Zeitraum von 10 bis 15 Jahren, sollten sich aber attraktive Veräußerungsgewinne realisieren lassen, kann der Fondsmanager auch schon zu einem früheren Zeitpunkt einen Verkauf vorschlagen. Die Entscheidung wird jedoch von den Investoren getroffen.

Seit 1995 konnte die MPC Capital AG schon insgesamt 92 Immobilienfonds auflegen, wobei 2,21 Mrd. EUR Eigenkapital platziert wurden, fuhr Herr Schwarzwälder fort. Eine Nettorendite von 7 bis 9 Prozent über eine durchschnittliche Laufzeit von zehn Jahren kann dabei bei allen Objekten angenommen werden. Die Investitionsobjekte befinden sich außer in Deutschland und den Niederlanden auch in Portugal und Österreich, aber auch in England, Kanada und den USA. Derzeit befinden sich mehrere Fonds in der Verkaufsphase, wobei mit dem Verkauf in England bereits ein zusätzliches Nettoergebnis von 7 Mio. EUR generiert werden konnte, für einen Verkauf eines Immobilienportfolios in den Niederlanden sah Herr Schwarzwälder ebenfalls positive Anzeichen. Sollte dies noch in diesem Jahr gelingen, wird die Frage der Dividende von MPC Capital über die bereits avisierte Dividende von 4 EUR je Aktie neu zu erörtern sein.

Im Bereich Real Estate Opportunity-Fonds erfolgt die Anlage in Immobilien mit Entwicklungspotenzial, das heißt, das Management rechnet mit einer signifikanten Wertsteigerung dieser Objekte im Zeitablauf. Dabei erfolgte die Investition im ersten Fonds in die drei renommierten Zielfonds Tishman Speyer Properties, Apollo Real Estate Advisors und Starwood Capital Group. Hierbei verfügt die MPC Capital AG über eine exklusive Stellung im deutschen Markt. Die prognostizierte Vorsteuerrendite gab der IR-Sprecher mit 12 Prozent p.a. an.

Im Bereich der Schiffsbeteiligungen konnten bereits 105 Fonds platziert werden, bis zum Juni 2006 betrug das gesamte Investitionsvolumen 6,44 Mrd. EUR. Dabei investiert die Gesellschaft zwar primär in Containerschiffe, aber auch Tanker und Kühlschiffe ("Reefer") werden immer attraktiver. Die Anlage erfolgt über eine renditeorientierte und steueroptimierte Kapitalanlage mit einer erwarteten Nettorendite zwischen 10 und 12 Prozent p.a.

Die Lebensversicherungsfonds wurden erstmalig im September 2002 in den Markt eingeführt. In diesem Bereich arbeitet die MPC Capital AG in Deutschland intensiv mit der cash.life AG zusammen. Das Gesamtinvestitionsvolumen wurde von Herrn Schwarzwälder mit 1,75 Mrd. EUR beziffert, die erwartete Nachsteuerrendite in diesem Segment wird mit 6 Prozent p.a. erwartet. Seit September 2005 erfolgt auch die Investition in britische Policen, die zwar etwas risikoreicher sind, dafür aber eine höhere Rendite versprechen.

Zuletzt kam Herr Schwarzwälder nun auf den neuen Bereich zu sprechen, der in den kommenden Monaten forciert werden soll und somit der MPC Capital AG zu einem zweiten Standbein verhilft. Bereits 2005 begann die Gesellschaft mit der Auflegung strukturierter Produkte, erstes Produkt war damals eine kapitalgarantierte Hedgefonds-Anleihe. Dieses Produktangebot soll nun kontinuierlich ausgebaut werden, weswegen das Unternehmen auch ein Joint Venture mit der Hamburger Sparkasse (HaSpa) eingegangen war und die Assentus Bank gegründet hatte. An diesem Gemeinschaftsprojekt hält die MPC Capital AG 75 Prozent der Anteile, die HaSpa ist mit 25 Prozent beteiligt.

Neben dem bisherigen Vertrieb über die Banken und Sparkassen sowie ausgesuchten Vertriebspartnern sollen die neuen strukturierten Produkte nun auch über die Vertriebsabteilung der Assentus Bank erfolgen. Bereits 2005 konnte die Gesellschaft ein Volumen von 62 Mio. EUR platzieren, für die Zukunft erwartet die MPC Capital AG ein deutliches Wachstum in diesem Bereich. Chancen sollen sich dabei vor allem durch eine kontinuierliche Verwaltungsgebühr ergeben, im Bereich der geschlossenen Fonds erzielt die Gesellschaft ihre Einnahmen über die Einmalzahlung bei der Auflegung der Fonds.

Im Bereich der Private Equity hat sich die Gesellschaft auf vier Partnerfonds festgelegt, die ihren Investitionsfokus auf die Mittelstandsfinanzierung in Deutschland gerichtet haben. Dabei verfolgt die MPC Capital AG das Fund of Fund-Konzept, mit den bisherigen Rückflüssen zeigte sich Herr Schwarzwälder sehr zufrieden.

Die MPC Capital AG verfügt derzeit über einen Kundenstamm von über 130.000 Investoren, fuhr Herr Schwarzwälder fort. Dabei sind viele Kunden auch in mehreren Produkten der Gesellschaft investiert, die Quote konnte im ersten Halbjahr des laufenden Jahres nochmals gesteigert werden und beträgt nun über 50 Prozent. Das Platzierungsvolumen für alle Produkte der MPC Capital AG wird für das Geschäftsjahr 2006 voraussichtlich erneut 1 Mrd. EUR betragen und damit den Vorjahreswert überstiegen. Der daraus resultierende Jahresüberschuss wird von der Gesellschaft mit 50 Mio. EUR erwartet, sollte es zu einem positiven Abschluss in Holland kommen, könnte dieser sogar 55 bis 60 Mio. EUR betragen. Somit können Anleger mit einer sicheren Dividende von 4 EUR je Aktie rechnen.

Zum Ende seines Vortrags hob Herr Schwarzwälder noch einmal die extrem gesunde Bilanzstruktur der Gesellschaft hervor und zeigte sich sehr zufrieden mit der Eigenkapitalquote von fast 73 Prozent und den vorhandenen liquiden Mitteln. Im Hinblick auf die Aktionärsstruktur der Gesellschaft freute er sich auch über den angewachsenen Streubesitz, der derzeit 52 Prozent beträgt, er hoffte aber, dass dieser mittelfristig auch noch weiter anwachsen wird, sollte es zur Platzierung des 20-prozentigen Anteils des Corsair Private Equity-Fonds kommen. Aufgrund des Geschäftsmodells und der hervorragenden Ergebnisse erschien es ihm auch nur logisch, dass der größte Teil der Analysten die MPC Münchmeyer Petersen Capital AG zum Kauf empfiehlt.


Allgemeine Aussprache

Die allgemeine Diskussion wurde mit der Frage nach dem deutschen Immobilienmarkt eröffnet, da sich der Fragesteller doch ein wenig verwundert über die pessimistische Einschätzung der MPC Capital AG zeigte, nachdem andere Gesellschaften wie zum Beispiel die IVG erst vor kurzem ihren Immobilienbestand ausgebaut haben. Herr Schwarzwälder wies in seiner Antwort allerdings darauf hin, dass die MPC Capital AG den deutschen Immobilienmarkt aus einer anderen Perspektive beurteilt als eine Gesellschaft, die eher auf den privaten und nicht auf den gewerblichen Immobilienmarkt fokussiert ist. Da die MPC Capital AG ihre Immobilienobjekte in geschlossene Fonds einbringt, steht hier eher eine langfristige Rendite im Vordergrund und nicht die kurzfristigen Preissteigerungen der Objekte.

Des Weiteren interessierte sich der Teilnehmer auch für eine Umwandlung der Rücklagen in Eigenkapital und erfragte diesbezüglich die Meinung des MPC-Vertreters. Dieser zeigte sich wenig interessiert an einer Umwandlung, da er noch einmal betonte, dass das Management mit der Bilanzstruktur der Gesellschaft äußerst zufrieden ist und somit auch Aktienrückkaufprogramme keine Rolle spielen. Die Unternehmensführung der MPC Capital AG möchte an der heutigen Struktur festhalten, hofft jedoch, den Streubesitz langfristig weiter auszubauen, um so eventuell auch eine Rückkehr in den MDAX zu erreichen. Gerne verbleibt sie aber auch im SDAX.

Zuletzt erkundigte sich der Fragesteller nach den vier vorhandenen Aktienfonds und nach der Bedeutung, die diesen zukommt. Leider musste Herr Schwarzwälder einräumen, dass sich die Idee mit den Aktienfonds nicht ganz so entwickelt hat wie einst gedacht. Die ursprüngliche Idee war gewesen, dass Investoren, deren Geld durch Ausschüttungen zurückfließt, dieses in den Fonds wiederanlagen können. Da aber viele schon über ähnliche Produkte bei ihrer Bank verfügen, wurden diese weniger stürmisch als erwartet angenommen.

Herr Schmidt erkundigte sich im Anschluss an die Gebührenstruktur für die strukturierten Produkte, da er annahm, dass die Gebühren doch um einiges geringer ausfallen, als es für die geschlossenen Fonds der Fall ist. Zudem regte er an, mit dem Partner im Bereich der Fonds, der cash.life AG, zu fusionieren.



Herr Schwarzwälder gab Herrn Schmidt recht, dass die Gebühren auf den ersten Blick geringer aussehen, da die Einmalgebühr bei den strukturierten Produkten niedriger ist. Der Effekt wird jedoch aufgrund der deutlich höheren wiederkehrenden Verwaltungsgebühr der Effekt über die zumeist 10-jährige Laufzeit wieder ausgeglichen. Eine Fusion mit der cash.life AG war vor einiger Zeit auch von Herrn Schrade vorgeschlagen worden, erläuterte der MPC-Capital-Vertreter weiter. Allerdings präferiert die MPC Capital eine weitere Fortsetzung der ausgezeichneten Partnerschaft.

Des Weiteren erkundigte sich Herr Schmidt nach den Zielen im klassischen Bereich und nach dem Zusatzerlös, den die neuen Produkte bringen könnten. Wie Herr Schwarzwälder in seiner Antwort betonte, wird mit den klassischen Produkten in Abhängigkeit von der Marktsituation in den einzelnen Segmenten ein Platzierungsvolumen angestrebt, das für die Anleger möglichst eine Dividendenkontinuität von 4 EUR je Aktie ermöglicht. Die neuen Produkte sollen zukünftig den Anteil der wiederkehrenden Umsätze von derzeit knapp 10 auf künftig 15 bis 20 Prozent erhöhen.

Herr Schrade sprach bezogen auf den klassischen Bereich die Stagnation bei den Schiffsbeteiligungen und Immobilien an und wollte wissen, ob es möglich wäre, wieder zu alten Stärken zurückzufinden. Herr Schwarzwälder wollte einen kurzfristig positiven Turnaround zwar nicht ausschließen, machte diesen aber auch von der allgemeinen Entwicklung auf den Immobilienmärkten abhängig. Im Bereich der Schiffe sah er auch weiterhin attraktive Platzierungsvolumina, zumal für das Jahr 2006 bereits Produkte mit einem Eigenkapital von 250 Mio. EUR zur Verfügung stehen.

Herr von Lukowicz interessierte sich für das Investorenverhalten nach erwarteten Rückflüssen wie beispielsweise nun durch den Verkauf der Immobilie aus dem England-Fonds, und er wollte wissen, welche Maßnahmen von der Gesellschaft ergriffen werden, um die Gelder im Hause zu halten. Wie Herr Schwarzwälder diesbezüglich erläuterte, ist es Aufgabe des Beraters des jeweiligen Anlegers, hier neue Produkte vorzuschlagen. Die Reputation und der Imagegewinn für MPC Capital durch die erfolgreiche Auflösung von Fonds erhöht aber die Wahrscheinlichkeit, dass der zufriedene Anleger erneut nach einem Produkt von MPC Capital fragt. Am Ende des Tages ist es aber ohnehin nicht entscheidend, ob das platzierte Eigenkapital für die Produkte aus Rückflüssen oder anderen Quellen resultiert.

Ein weiterer Interessent erkundigte sich nach bestehenden Währungsrisiken für die Investoren, und er wollte wissen, mit welchen Maßnahmen die MPC Capital AG diesen entgegentritt. Herr Schwarzwälder betonte, dass die Fonds immer Währungskongruent sind und somit kein direktes Risiko besteht. Sollte der Anleger allerdings danach in eine andere Währung wechseln wollen, müsste er alleine dass Risiko tragen. Die Risiken, die sich aus der Währungskongruenz für die Gesellschaft ergeben, sah er aber als verschwindend gering an. Insgesamt werden jedoch rund Dreiviertel der Projekte in Euro abgewickelt, ergänzte Herr Schwarzwälder diesen Bereich.


Fazit

Die MPC Münchmeyer Petersen Capital AG nutzte das Investorenmeeting zum einen, um ihren neuen Bereich der strukturierten Produkte näher vorzustellen, aber auch, um mit einigen Einschätzungen aus der Vergangenheit aufzuräumen. So stellte Herr Schwarzwälder, zuständig für Investor Relations, klar, dass eine Betrachtung der Geschäfte nach Quartalen zu Fehlinterpretationen führen könnte, die den Aktienkurs der Gesellschaft negativ belasteten. Daher müsste der Geschäftsverlauf auf Jahresbasis als Ganzes betrachtet werden, um Zusammenhänge besser bewerten zu können.

Mit der Gründung der Assentus Bank konnte die Gesellschaft zudem ihren Bereich der strukturierten Produkte stärken. Mit den bisherigen Ergebnissen im klassischen Bereich konnte sich die MPC Capital AG mehr als im Markt behaupten, die neuen Produkte bilden somit noch einen Bonus, um eventuelle Schwankungen auszugleichen oder für zusätzliche Erträge zu sorgen. Sollten sich dann noch lukrative Verkäufe ergeben, könnten sich für die Aktionäre weitere Sonderausschüttungen ergeben, die über der sicheren Dividende von 4 EUR liegen.


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Hinweis: Die Autorin ist über eigene Aktien an der MPC Münchmeyer Petersen Capital AG beteiligt.



Veröffentlichungsdatum: 10.10.2006 - 20:12
Redakteur: cko
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