Am 23. Mai 2007 fand in Nürnberg die ordentliche Hauptversammlung der TA Triumph-Adler AG statt. Rund 150 Aktionäre und Gäste, unter ihnen auch Thorsten Renner von GSC Research, hatten sich im ArabellaSheraton Hotel Carlton eingefunden, wo unter anderem über eine Kapitalherabsetzung zu befinden war. Der Aufsichtsratsvorsitzende Dr. Nolte eröffnete die Hauptversammlung und übergab nach dem Verlesen der üblichen Formalien das Wort an den Vorstandssprecher Robert Feldmeier.
Bericht des VorstandsNachdem er in den letzten Jahren das Geschäftsmodell der Gesellschaft bereits ausführlich erläutert hat, wolle er dies nicht noch einmal tun, so Herr Feldmeier zu Beginn seiner Ausführungen. Wie er dann berichtete, wurden auf der Hauptversammlung 2006 wurde der Turnaround angekündigt, und alle dafür notwendigen Maßnahmen wurden auch konsequent umgesetzt. Im Kerngeschäft konnten im achten Jahr in Folge Umsatz und Ergebnis gesteigert werden, und so erreichte Triumph-Adler im vergangenen Jahr den Turnaround und hat wieder Geld verdient.
Somit hat der neue Vorstand seine Prognose komplett erfüllt, was Herr Feldmeier vor allem hinsichtlich der Glaubwürdigkeit als wichtigen Punkt erachtete. Erstmals seit 2000 hat Triumph-Adler damit wieder Gewinne erzielt, und der Vorstandssprecher sah das Geschäftskonzept als noch ausbaufähig an. Somit wertete er 2006 auch nur als ersten Schritt auf dem Weg zu einer weiteren deutlichen Verbesserung auf der Ergebnisseite. Der Umsatz legte in 2006 um 12 Prozent zu, nachdem ein Anstieg von 7 Prozent prognostiziert worden war. Bei einem EBIT-Zuwachs von 49 Prozent wurde letztendlich ein Jahresüberschuss von 2 Mio. EUR erwirtschaftet. Nach Ansicht von Herrn Feldmeier verfolgt Triumph-Adler mit TA3 eine klare Strategie.
Auch wenn das operative Geschäft aktuell recht gut läuft, so trägt die Gesellschaft nach Aussage des Vorstandssprechers aus den vergangenen Jahren immer noch einen „schweren Rucksack“. Das Unternehmen muss momentan für 3.600 Pensionäre aufkommen, und darüber hinaus befinden sich noch 1.800 Personen nicht im anspruchsberechtigten Alter. Den jährlichen Bedarf für diese Verpflichtungen bezifferte Herr Feldmeier auf rund 10 Mio. EUR. In den nächsten vier Jahren rechnete er noch mit einem gleichbleibenden Aufwand, der danach aber sinken soll.
Das zweite Problem stellt laut Herrn Feldmeier die extrem hohe Zinslast dar. Obwohl die Verschuldung deutlich abgebaut wurde, belief sich der Zinsaufwand auf annähernd 10 Mio. EUR. Da die Gesellschaft hier bis zu 17 Prozent Zinsen zahlen muss, soll die Finanzierung komplett abgelöst werden. Darüber hinaus hatte in den letzten fünf Jahren jeweils außerordentlicher Aufwand das Ergebnis strapaziert. In 2006 konnte dieser jedoch deutlich heruntergefahren werden, und diese Tendenz soll sich auch in 2007 fortsetzen, so der Vorstandssprecher. Für das laufende Jahr sind nur der Abbau von 50 Mitarbeitern und die Kosten der Umfinanzierung eingeplant.
Derzeit weist die Gesellschaft den weiteren Angaben zufolge latente Steuern von 170 Mio. EUR aus. Sollte es zur Unternehmenssteuerreform kommen, würde dies zu einer Reduzierung führen. Insgesamt wiegt der ganze Rucksack der Gesellschaft schwer und benötigt deshalb starke Träger, meinte Herr Feldmeier. Durch die geplante Umfinanzierung könnte die Zinsbelastung jedoch nahezu halbiert werden. Wenn die Aktionäre den vorgeschlagenen Tagesordnungspunkten zustimmen, kann der Rucksack deutlich leichter werden, was sich nach Ansicht von Herrn Feldmeier aber noch nicht im Aktienkurs niedergeschlagen hat.
Als Ziel für Triumph-Adler nannte Herr Feldmeier ein organisch und akquisitionsbedingtes Wachstum auf mindestens 500 Mio. EUR bis spätestens 2010. Des Weiteren soll durch TA3 mehr Effizienz und durch die Umfinanzierung eine Zinsreduzierung erreicht werden. Dadurch soll dann bis 2010 bei einem Umsatz von 500 Mio. EUR ein EBIT von 45 Mio. EUR erwirtschaftet werden. In 2006 und Anfang 2007 wurden kleinere Akquisitionen getätigt, nach der geplanten Kapitalerhöhung stehen aber durchaus kleinere oder auch mittlere Fachhändler auf der Übernahmeagenda. Bis 2009 sollen dann mit etwa 25 Mio. EUR Cashbedarf rund 70 bis 75 Mio. EUR Umsatz hinzugekauft werden. Damit will sich das Unternehmen auch weiter von der Marktentwicklung abkoppeln, erklärte der Vorstandssprecher.
Beim Effizienzprogramm TA3 stehen Umsatzsteigerung, Kostensenkung und die Optimierung des Umlaufvermögens im Vordergrund. Insgesamt hatte sich die Unternehmensführung mit dem Programm 11 Mio. EUR ergebnisverbessernde Effekte vorgenommen, die auch knapp erreicht wurden. Das Effizienzprogramm wird durch ein zentrales Management koordiniert, berichtete Herr Feldmeier. Bei der Umsetzung im laufenden Jahr befindet sich Triumph-Adler auf einem guten Weg. Während das Umsatzziel bisher sogar leicht übertroffen wurde, liegt der Rohertrag infolge des Margendrucks jedoch leicht unter der Planung.
Wie der Vorstandssprecher weiter informierte, konnte die Anzahl der Machines in Field zum Jahresende auf 154.000 ausgeweitet werden, was einem Anstieg von 44 Prozent in den beiden letzten Jahren entspricht. Obwohl operativ fast alles gelungen ist, hat sich der Aktienkurs daran nicht orientiert und legte nur von 1,58 EUR auf 1,77 EUR zu. Allerdings hatte das Unternehmen auch einen Großaktionär, der bei steigenden Kursen immer Aktien abgegeben hat. Wenigstens hat sich das Handelsvolumen im letzten Jahr deutlich ausgeweitet, betonte Herr Feldmeier. Jetzt ist es dem Vorstand jedoch gelungen, dieses Paket in langfristige Hände zu bringen, so dass einer Kurssteigerung über 2 EUR nichts mehr im Wege stehen sollte.
Für das laufende Jahr sah Herr Feldmeier weiterhin sehr gute Wachstumsperspektiven, und mit einer Umstellung der Finanzierung komme die Gesellschaft auch in deutlich ruhigeres Fahrwasser. Im ersten Quartal 2007 hat Triumph-Adler schon fast so viel verdient wie im Gesamtjahr 2006, und der Vorstandssprecher gab sich sehr überzeugt vom eingeschlagenen Kurs des Unternehmens. So soll im Geschäftsjahr 2007 ein Umsatz von 400 Mio. EUR bei einem EBIT zwischen 30 und 32 Mio. EUR generiert werden. Das Vorsteuerergebnis erwartete Herr Feldmeier in einer Range von 10 bis 12 Mio. EUR. Er war überzeugt, dass 2007 die Gesellschaft weiter voranbringen wird, und auf mittlere Sicht sei so dann auch der Aufstieg in den SDAX angestrebt.
Im Folgenden präsentierte Finanzvorstand Dr. Bernd Köhler das Zahlenwerk des Berichtsjahres. Demnach war 2006 ein entscheidendes Jahr, in dem die Zusage eines positiven Ergebnisses eingehalten werden konnte. So erhöhte sich der Umsatz um 12,3 Prozent auf 378,2 Mio. EUR, während sich der Rohertrag um 5,3 Prozent auf 140,2 Mio. EUR verbesserte. Laut Dr. Köhler stieg das EBIT um fast 50 Prozent auf 17,5 Mio. EUR, aufgrund der Finanzstruktur kommt "unten" aber immer noch zu wenig an. Bei einem Finanzergebnis von minus 11,3 Mio. EUR ergaben sich ein Vorsteuerergebnis von 6,2 Mio. EUR und ein Jahresüberschuss von 2,0 Mio. EUR nach einem Verlust von 3,1 Mio. EUR im Vorjahr. Das operative EBIT ohne Pensionsaufwendungen belief sich auf 23,7 nach 18,8 Mio. EUR in 2005, wodurch sich auch die Marge auf 6,3 Prozent verbesserte.
Im Geschäftsbereich Direktvertrieb erhöhte sich der Umsatz um 14,8 Prozent auf 302,3 Mio. EUR, während das EBIT einen Sprung um 72,8 Prozent auf 14,5 Mio. EUR vollführte. Der Bereich Distribution brachte nur einen Umsatzanstieg von 3,4 Prozent auf 75,8 Mio. EUR, was dem Ausfall von zwei Distributoren geschuldet war. So verringerte sich das EBIT sogar leicht um 5,7 Prozent auf 3,3 Mio. EUR. Den außerordentlichen Aufwand bezifferte Dr. Köhler in 2006 auf 7,9 Mio. EUR, wobei auch er für das laufende Jahr einen deutlichen Rückgang erwartete.
Bei einer um 4,4 Prozent auf 440,9 Mio. EUR gestiegenen Bilanzsumme hat sich die Eigenkapitalquote leicht erhöht. Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten verringerten sich nach Angabe des Finanzvorstands von 54,0 auf 45,8 Mio. EUR. Bei einer Absenkung des Steuersatzes im Rahmen der Unternehmenssteuerreform würde dies zu einer Anpassung der latenten Steuern um 36 Mio. EUR führen, was sich auch auf das Jahresergebnis auswirken würde. Vor Steuerreform wird ein Jahresüberschuss von 6 bis 7 Mio. EUR erwartet, unter Berücksichtigung der Steuerreform ergäbe sich jedoch ein Verlust von etwa 28 Mio. EUR im laufenden Jahr. Wie Dr. Köhler betonte, gilt diese Prognose unabhängig von der Umfinanzierung, da sich die positiven Auswirkungen erst im kommenden Jahr einstellen werden. Zufrieden zeigte sich der Finanzvorstand auch mit der Verbesserung des Cashflows auf 34,5 Mio. EUR.
Innerhalb der AG hat sich das Jahresergebnis von minus 11,1 auf plus 3,6 Mio. EUR verbessert. Dagegen hat sich das Finanzergebnis von minus 6,6 auf minus 8,9 Mio. EUR verschlechtert, so Dr. Köhler. Trotz des Jahresüberschusses in 2006 weist die Gesellschaft immer noch einen Bilanzverlust von 79,8 Mio. EUR auf, so dass keine Dividendenfähigkeit gegeben ist.
Im ersten Quartal des laufenden Jahres stieg der Umsatz den Angaben des Finanzvorstands zufolge um 20 Prozent auf 105,2 Mio. EUR, und das EBIT wurde auf 6,2 Mio. EUR mehr als verdoppelt. Bei einem Vorsteuerergebnis von 3,2 Mio. EUR erwirtschaftete Triumph-Adler einen Quartalsüberschuss von 1,9 Mio. EUR. Neben der Erhöhung der Machines in Field auf 160.000 wurde im ersten Quartal auch die Umfinanzierung in die Wege geleitet. Darüber hinaus verlängerte sich das Agreement mit Kyocera um drei Jahre, und das Aktienpaket der WestLB konnte umplatziert werden. Wie Dr. Köhler erklärte, waren die ersten drei Monate insgesamt sehr erfolgreich für das Unternehmen.
Die aktuelle Finanzierung von 2004 ist teuer und unflexibel, was im letzten Jahr zu einem Zinsaufwand von 9,2 Mio. EUR führte. Mit der Umfinanzierung will die Gesellschaft eine erhöhte Profitabilität durch niedrigere Zinskosten und eine Stärkung der Eigenkapitalposition erreichen. Nach der Umfinanzierung könnte dies Triumph-Adler Einsparungen beim Zinsaufwand von 4 bis 5 Mio. EUR bescheren, und da schon Verhandlungen mit Finanzierungspartnern laufen, hielt Dr. Köhler eine Umsetzung im Zeitraum Juli/August 2007 für möglich.
Um die Kapitalerhöhung platzieren zu können, muss zunächst eine Kapitalherabsetzung durchgeführt werden. Dabei soll der rechnerische Nennwert der Aktie von 2,56 EUR auf 1,45 EUR abgesenkt werden, berichtete Dr. Köhler. Die Zustimmung der Aktionäre ist hier wichtig, da sonst auch die anderen Maßnahmen nicht umgesetzt werden können. Im Zuge derer könnte die Gesellschaft dann auch wieder die Dividendenfähigkeit erlangen. Bei einer Absenkung des rechnerischen Nennwerts und der Verrechnung mit der Kapitalrücklage verbliebe lediglich noch ein Bilanzverlust von 0,3 Mio. EUR, so Dr. Köhler zum Ende seiner Ausführungen.
Allgemeine DiskussionHerr Jäger von der Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger (SdK) begrüßte die Rückkehr in die Gewinnzone, und auch aufgrund der Zukunftsperspektiven zeigte er sich recht zuversichtlich. Hierfür sprach er dem Vorstand, der das Unternehmen in die Profitabilität zurückgeführt habe, ein großes Lob aus. Den Aktionärsvertreter interessierte dann, wie viel Triumph-Adler bei Kyocera Mita einkauft und wieso die Vertriebsunterstützung im vergangenen Jahr geringer ausgefallen ist. Bezogen auf den Materialaufwand betrug das Einkaufsvolumen bei Kyocera Mita etwa 80 Prozent, erklärte hierauf Herr Feldmeier. Mit dem besseren Geschäftsverlauf werden auch die Zielvorgaben angehoben, und bei zunehmendem Wachstum wird es immer schwieriger, diese Ziele zu erfüllen, so dass die Zuschüsse auch einmal etwas geringer ausfallen können.
Im weiteren Verlauf zeigte sich Herr Jäger mit dem Vorschlag zur Aufsichtsratswahl nicht einverstanden, da Kyocera Mita bereits über zwei Aufsichtsratsmandate verfügt. Das dritte Mandat hielt der SdK-Sprecher lediglich bei einer Anteilserhöhung von Kyocera Mita für gerechtfertigt. Da Kyocera einen wichtigen Partner darstellt, wurde ihnen das Aufsichtsratsmandat angeboten. Wie der Aufsichtsratsvorsitzende Dr. Nolte betonte, sitzen aber noch sechs weitere Aufsichtsräte in diesem Gremium, so dass die Vertreter von Kyocera Mita immer überstimmt werden können.
Weitere Fragen von Herrn Jäger betrafen die Umsätze mit Kliniken und anderen Großkunden sowie die früheren Lieferschwierigkeiten von Kyocera bei Farbkopierern. Laut Herrn Feldmeier lag der Umsatz mit Klinken bei 10,4 Mio. EUR und mit Großkunden bei über 20 Mio. EUR. Die Lieferengpässe sind komplett behoben, und bisher ist man auch mit den Geräten äußerst zufrieden. Auf die Frage nach dem Erfolg von TA3 erklärte Dr. Köhler, dass im letzten Jahr rund 4 Mio. EUR Kosten mit Restrukturierungsaufwand anfielen, die positiven Effekte beliefen sich aber schon auf 5 Mio. EUR. Darüber hinaus waren jedoch auch noch positive Umsatzeffekte zu verzeichnen. Für das laufende Jahr rechnete Dr. Köhler noch einmal mit einem Aufwand von bis zu 1,5 Mio. EUR für das Effizienzprogramm TA3.
Auf die Frage von Herrn Jäger nach dem Umsatzausfall durch den Verlust der zwei Distributoren bezifferte Herr Feldmeier diesen auf rund 4,5 Mio. EUR. Des Weiteren bat Herr Jäger um Angabe der freien Kreditlinien, die nach Aussage von Dr. Köhler normalerweise zwischen 5 und 20 Mio. EUR schwanken.
Anschließend sah Herr Kühnlein von der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) die Gesellschaft wieder einmal an einem Wendepunkt angelangt. Obwohl das Unternehmen wieder Gewinne schreibt, können die Aktionäre, wie er feststellte, noch nicht davon profitieren. Der DSW-Sprecher erkundigte sich, ob Kyocera den Aktienanteil an Triumph-Adler weiter ausbauen will. Derzeit liegen nach Aussage von Dr. Köhler keine Erkenntnisse über eine geplante Anteilsaufstockung vor. Angesprochen auf Kontakte zu institutionellen Anlegern erklärte der Finanzvorstand, das Management habe mit vielen Anlegern gesprochen, da die Kapitalerhöhung breit platziert werden soll. Weiter wollte Herr Kühnlein wissen, wie das Potenzial der Aktie nach der geplanten Umfinanzierung gesehen wird. Nach Meinung von Herrn Feldmeier sollte der Aktienkurs in diesem Jahr noch deutlich eine Zwei vor dem Komma haben, und auf mittlere Sicht seien auch Kurse um 3 EUR oder 4 EUR angebracht.
Der Aktionär Vogel war mit der Kursentwicklung der Aktie seit dem Jahr 2000 überhaupt nicht einverstanden. Zudem bemängelte er die Aufteilung der Geschäfts, da sich Händler zum Teil gegenseitig bekämpften. Der Vorstandssprecher schätzte dies aber nicht als problematisch ein, die Gesellschaft verfüge nun einmal über zwei Vertriebskanäle, wobei jedoch versucht werde, diese so gut wie möglich zu trennen. Auf die Frage von Herrn Vogel nach dem Aktienbesitz des Vorstands konnte dieser keinen Aktienbesitz vermelden. Allerdings war dies vor allem der Insiderproblematik geschuldet, wie Herr Feldmeier betonte.
Dr. Knoll vom Verein zur Förderung der Aktionärsdemokratie verlangte die Angabe der Zahlungskonditionen bei Kyocera Mita. Laut Dr. Köhler bekommt Triumph-Adler ein Zahlungsziel von 150 Tagen eingeräumt. Sollte die Zahlungsdauer über 90 Tagen liegen, dann muss dies mit dem Euribor zuzüglich von einem Prozent verzinst werden. Die Frage nach der Auflösung von Gewährleistungsrückstellungen wurde von Dr. Köhler verneint.
Erklärungsbedarf bekundete Dr. Knoll hinsichtlich des vorgeschlagenen Gewinnabführungs- und Beherrschungsvertrags mit der TA Mitteldeutschland GmbH. Insbesondere die Regelung in Bezug auf den Ausgleichsbetrag des Minderheitsgesellschafters auch im Hinblick auf §304 hielt Dr. Knoll für ungewöhnlich, weshalb er hierzu nähere Informationen erbat. Laut Dr. Köhler muss der Vertrag nun aufgrund der Verschmelzung noch einmal genehmigt werden. Der Minderheitsgesellschafter war über eine Sacheinlage beteiligt, wozu es auch einen Prüfbericht gibt, der ausgelegt sei. Demnach ist die Zahlung angemessen, zumal das Ergebnis der TA Dresden in der Größenordnung von etwa 1 Mio. EUR liegt. Da es sich um eine GmbH handelt, gilt jedoch §304 in diesem Fall nicht, erklärte Dr. Köhler.
Dr. Knoll rügte dann zunächst einmal, dass dieser Prüfbericht nicht an die Aktionäre verschickt wurde. Kritik übte er auch an der vorgeschlagenen Aufsichtsratswahl, da Kyocera damit über 50 Prozent der Anteilseignervertreter stellt.
Danach sprach Herr Wiederhold dem Vorstand und den Mitarbeitern seinen Dank für das operative Geschehen aus. Ihn interessierten aber ebenso wie Dr. Knoll die Umstände der geplanten Kapitalerhöhung. Über den Bezugspreis sei noch keine Entscheidung gefallen, meinte Dr. Köhler. Es sei jedoch nicht geplant, die Aktien auf Höhe des rechnerischen Nennwerts auszugeben, sondern lediglich mit einem kleinen Abschlag auf den Börsenkurs. Das Bezugsrecht wird allen Aktionären angeboten, ein Bezugsrechtshandel ist jedoch nicht vorgesehen. Die nicht bezogenen Aktien sollen dann an die im Vorfeld angesprochenen Investoren gehen, ergänzte Herr Feldmeier.
Sowohl Dr. Knoll als auch Herr Wiederhold kritisierten den fehlenden Bezugsrechtshandel, und Herr Wiederhold regte an, man solle sich zu einem bestimmten Bezugskurs verpflichten, da er sonst dem Beschlussvorschlag nicht zustimmen könne. Dr. Köhler nahm die Hinweise auf und erklärte, man werde versuchen, die Anregungen zu berücksichtigen.
AbstimmungenVom Grundkapital der Gesellschaft in Höhe von 103.637.440 EUR, eingeteilt in 40.483.375 Aktien, waren 16.878.105 Aktien entsprechend 41,69 Prozent vertreten. Abgestimmt wurde dann über die Entlastung von Vorstand (TOP 2) und Aufsichtsrat (TOP 3), die Wahl des Abschlussprüfers (TOP 4), die Ermächtigung zum Erwerb eigener Aktien (TOP 5), die Zustimmung zu Unternehmensverträgen (TOP 6 und 7), die Kapitalherabsetzung (TOP 8), die Vergütung des Aufsichtsrats (TOP 9), eine Satzungsänderung (TOP 10) und die Wahlen in den Aufsichtsrat (TOP 11)
Die Beschlüsse wurden meistens bei wenigen Gegenstimmen und Enthaltungen gefasst. lediglich bei TOP 6, 7 und 9 waren bis zu 2,5 Prozent Gegenstimmen zu verzeichnen. Vor dem Ende der Hauptversammlung gaben mehrere Aktionäre Widerspruch zu Protokoll.
Fazit und eigene MeinungDer TA Triumph-Adler AG ist die Rückkehr in die Gewinnzone gelungen, nachdem die Aktionäre lange Jahre nur Verluste gewöhnt waren. Noch deutlich besser gestaltete sich der Start ins neue Jahr, da im ersten Quartal schon fast der gesamte Überschuss des Vorjahres erwirtschaftet wurde. Operativ läuft es bei der Gesellschaft somit absolut rund.
Allerdings hat die Gesellschaft auch noch einige Baustellen in Betrieb. Mit der jetzigen Finanzierung wird das Unternehmen von der Zinslast bei Zinsen von über 17 Prozent fast erdrückt. Hier soll nun zusammen mit der beschlossenen Kapitalherabsetzung und einer anschließenden Kapitalerhöhung eine komplette Umfinanzierung realisiert werden, um die Belastungen deutlich zu reduzieren. Allerdings wurden gegen die Kapitalherabsetzung zunächst einmal Widersprüche erklärt.
Von der rein operativen Seite her dürfte die Gesellschaft im laufenden Jahr einen Jahresüberschuss von rund 7 Mio. EUR erwirtschaften. Allerdings werden die vorzunehmenden Abwertungen auf die latenten Steuern das Ergebnis deutlich ins Minus drücken. Im kommenden Jahr ist mit einer Fortsetzung des positiven Trends zu rechnen. Sollte dann auch die Umfinanzierung erfolgreich über die Bühne gegangen sein, kommen auf das Ergebnis noch einmal 3 bis 4 Mio. EUR über das Finanzergebnis obendrauf. Somit dürfte das Ergebnis in 2008 sogar die Grenze von 10 Mio. EUR locker überspringen.
Bei einer aktuellen Marktkapitalisierung von 75,3 Mio. EUR weist das Papier damit noch erhebliches Kurspotenzial auf, natürlich vor dem Hintergrund, dass die Umfinanzierung erfolgreich umgesetzt werden kann.
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Veröffentlichungsdatum:
30.05.2007
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Redakteur:
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