Für den 22. Mai 2007 hatte die CA Immo International AG ihre Aktionäre zur dritten ordentlichen Hauptversammlung eingeladen, die zugleich die erste öffentliche Hauptversammlung nach dem Börsengang war. Als Veranstaltungsort waren die Barocken Suiten im Museumsquartier Wien gewählt worden.
Die Versammlung leitete die Aufsichtsratsvorsitzende Mag. DDr. Regina Prehofer, die um 10:10 Uhr das Aktionärstreffen eröffnete und die rund 60 erschienenen Teilnehmer begrüßte, unter ihnen auch Mag. Mario-David Balda von GSC Research. Nach der Erledigung der einleitenden Formalien und nach Hinweisen zum Ablauf erteilte die Versammlungsleiterin dem Vorstandsvorsitzenden Dr. Bruno Ettenauer das Wort.
Bericht des VorstandsDr. Ettenauer berichtete zu Beginn über die Neupositionierung des Unternehmens im dritten Quartal 2006, als das Osteuropa-Portfolio der CA Immo Anlagen AG in der CA Immo International AG gebündelt wurde. Am 25.10.2006 erfolgte dann die Erstnotiz an der Wiener Börse. Highlights in diesem Geschäftsjahr waren der Markteintritt in Serbien und Bulgarien und die nachhaltige Steigerung der Entwicklungskompetenz durch die Beteiligung an der UBM Realitätenentwicklung AG.
Die CA Immo International AG besitzt nach Aussage ihres Vorstandsvorsitzenden eine lokale Verankerung vor Ort mit eigenen Niederlassungen in Budapest, Warschau, Bukarest und Belgrad, geplant sind weitere in Moskau, Sofia und Kiew. Durch die Entwicklung über Fonds erfolgt eine Risikostreuung und Sicherung einer optimalen Eigenkapitalstruktur. An der CA Immo International AG hält die Muttergesellschaft CA Immobilien Anlagen AG 51 Prozent der Anteile, 49 Prozent befinden sich im Streubesitz.
Im Folgenden ging Dr. Ettenauer auf diese Fonds im Detail ein, beginnend mit dem CA Immo New Europ Property Fonds. In diesem sind die Projektentwicklungen in Osteuropa gebündelt, die CA Immo International AG hält 51 Prozent der Fondsanteile. Das Investitionsvolumen dieses Fonds beträgt 1 Mrd. EUR, das Investitionsziel für 2007 liegt bei 500 Mio. EUR. Auch am Themenfonds H1 Hotelfonds werden 51 Prozent gehalten, der geplante Portfolioumfang beinhaltet 20 bis 25 Business-Hotels der 3-Sterne-Kategorie. Durch die Beteiligung in Höhe von 25 Prozent plus 4 Aktien an der UBM Realitätenenwicklung AG positionierte sich die CA Immo International AG als Full Service-Provider von der Entwicklung über die Vermarktung bis zur Veranlagung.
Finanzvorstand Mag. Wolfhard Fromwald konnte dann im Hinblick auf die Bilanz 2006 verkünden, dass sich die Kennzahlen sehr positiv entwickelt haben. Dabei verfügt die Gesellschaft über 16 Ertragsobjekte und 4 Projektentwicklungen. Der Marktwert beträgt 530 Mio. EUR, die größten Einzelmärkte sind Polen, Ungarn und Rumänien. Die Rendite zum 31.12.2006 betrug 7,5 Prozent, das Immobilienvermögen erhöhte sich von 489,3 auf 530,0 Mio. EUR.
Die Mieteinnahmen legten laut CFO Dr. Fromwald um 49 Prozent auf 38,2 Mio. EUR zu, das EBITDA um 55 Prozent auf 32,0 Mio. EUR, das Konzernergebnis zum 31.12.2006 erreichte 47,8 Mio. EUR. Das Grundkapital der CA Immo International AG bezifferte er mit rund 316 Mio. EUR, eingeteilt in 43,5 Millionen Aktien. Wie er noch mitteilte, lag die Börsenkapitalisierung Ende 2006 bei 687 Mio. EUR, nachdem der Aktienkurs bis Jahresende einen starken Zuwachs von 17 Prozent verzeichnet hatte. Angesichts der aktuellen Entwicklung sah der Vorstand hinsichtlich der Aktie Potenzial für weiteres solides Kurswachstum.
Hinsichtlich Ausblick und Strategie erklärte CEO Dr. Ettenauer, dass für 2007 Investitionen in Höhe von rund 1,5 Mrd. EUR eingeplant sind. Ziel hierbei sei, einen nach Regionen und Segmenten ausgewogenen Produktmix zu schaffen. Als Schwerpunkte nannte er die Generierung von mehr Substanzwert durch aktives Portfoliomanagement und von Zusatzeinnahmen aus dem Fondsmanagement. Zur Nutzung von Investitionschancen und auch zur Forcierung neuer Märkte könnte auf weitere Kapitalmaßnahmen zurückgegriffen werden.
Bei den Finanzen wird für 2007 ein Anstieg der Mieterlöse um 50 Prozent prognostiziert, die Margen sollen dabei auf dem aktuellen Niveau gehalten werden. Insgesamt befinden sich bei der CA Immo International AG Investments in Höhe von 2,2 Mrd. EUR in der Pipeline, davon sind rund 450 Mio. EUR bereits fixiert. Bereits für das Geschäftsjahr 2007 soll eine Dividende ausgeschüttet werden, die sich am Free Cashflow orientieren soll.
Allgemeine DiskussionDie Dividende war dann auch gleich ein zentrales Thema bei der Aussprache. So interessierte sich Aktionär Hukala für die zu erwartende Dividendenhöhe in 2007, und Anteilseigner Donhauser fragte nach der allgemeinen Dividendenpolitik des Unternehmens und nach der vor dem Börsengang erfolgten Ausschüttung an die Muttergesellschaft. Letztere betraf nach Aussage der Verwaltung frühere Ergebnisse aus dem Osteuropageschäft. Bei der Dividende 2007 wurden als Richtwert 2 Prozent vom Net Asset Value (NAV) Ende 2006 genannt, eine Erhöhung auf 3 bis 4 Prozent und sogar darüber für die Folgejahre wird angestrebt.
Das zweite Thema, das die Aktionäre interessierte, waren die etwaigen zukünftigen Kapitalmaßnahmen. So wollte Aktionär Stockhandel wissen, in welcher Größenordnung sich zukünftige Kapitalerhöhungen abspielen sollen. Eine Kapitalerhöhung sei aus heutiger Sicht nicht geplant, stellte der Vorstand klar, aber bei einem Bedarf gegen Ende des Jahres auch nicht auszuschließen. Die Höhe richte sich danach, eine stabile langfristige Eigenkapitalsituation zu erhalten. Aus heutiger Sicht wäre eine Verdoppelung des Grundkapitals am Markt platzierbar, was zugleich das obere Ende einer Zielgröße bei einer Kapitalerhöhung darstelle.
AbstimmungenDie Präsenz wurde mit 49 Aktionären festgestellt, die 25.356.666 Aktien bzw. Stimmen oder 58,34 Prozent auf sich vereinten. Alle Tagesordnungspunkte wurden mit deutlichen Mehrheiten bei maximal 2.641.626 Gegenstimmen im Sinne der Vorschläge der Verwaltung beschlossen.
Im Einzelnen abgestimmt wurde über die Verwendung des Bilanzgewinns (TOP 2), die Entlastung von Vorstand und Aufsichtsrat (TOP 3), die Aufsichtsratsvergütung (TOP 4), die Wahl der KPMG zum Abschlussprüfer (TOP 5), die Ermächtigung des Vorstands zur Ausgabe von Wandelschuldverschreibungen (TOP 6) und die damit verbundene bedingte Erhöhung des Grundkapitals (TOP 7), die Ermächtigung des Vorstands zur Erhöhung des Grundkapitals (TOP 8), die Ermächtigung zum Erwerb eigener Aktien (TOP 9) und zwei Satzungsänderungen (TOP 10 und 11).
Anschließend konnte die Versammlungsleiterin die erste öffentliche Hauptversammlung der CA Immo International AG um 12:10 Uhr offiziell beenden.
FazitGerade erst sieben Monate an der Börse notiert, konnte die CA Immo International AG bereits auf eine sehr ereignisreiche Unternehmensgeschichte und ein Geschäftsjahr 2006 mit vielen Highlights zurückblicken. Die Hauptversammlung war allerdings von vielen Formalien und den Vorleseübungen bei den Tagesordnungspunkten zu Kapitalmaßnahmen geprägt. Die Qualität der Unterlagen und des Geschäftsberichts folgte dem guten Beispiel der Muttergesellschaft, was wir aber auch nicht anders erwartet haben. Ebenso zweifeln wir nicht daran, dass das Management die ambitionierten Investitionsprogramme in den einzelnen Ländern bewältigen kann.
Der Aktienkurs entwickelte sich nach dem IPO am 25.10.2006 und dem Ausgabepreis bei 13,50 EUR mit einem für eine Immobilienaktie erstaunlichen Tempo nach oben. Nachdem zu Jahresbeginn bereits Preise um 17 EUR gezahlt worden waren, war in den letzten Wochen eine Konsolidierungsphase zu beobachten, die sich aber auf alle Immobilientitel an der Wiener Börse erstreckte. Die aktuellen Kurse um 15 EUR dürften daher ein interessantes Einstiegsniveau darstellen. Wir erachten die Aktie als gute Depotbeimischung im Immobilienbereich, die durch die Osteuropaphantasie überdurchschnittliche Kurschancen bietet.
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Veröffentlichungsdatum:
24.05.2007
-
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Redakteur:
mba