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Bilanzpressekonferenz Ludwig Beck AG - Ludwig Beck wird Gewinn kräftig ausweiten

Am 14. März 2006 hielt die Ludwig Beck am Rathauseck - Textilhaus Feldmeier AG ihre Bilanzpressekonferenz für das Geschäftsjahr 2005 in München ab. Gut 15 Pressevertreter, unter ihnen auch Thorsten Renner von GSC Research, hatten sich in den Räumen der Gesellschaft eingefunden, um sich von den Vorständen den Geschäftsverlauf erläutern und einen Ausblick auf das laufende Jahr geben zu lassen.


Bericht des Vorstands

Bevor die Zahlen des abgelaufenen Geschäftsjahres erläutert wurden, gab Herr Unkel einen Überblick über die allgemeinen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. Während sich die Weltwirtschaft im Aufschwung befand, war Europa weiterhin von schwacher Konjunktur geprägt. Speziell in Deutschland herrschte erneut eine schwache Binnennachfrage, und der private Konsum sank in 2005 um 0,3 Prozent. Auch der Textileinzelhandel verzeichnete einen Rückgang von 2,0 Prozent, nachdem schon im Vorjahr ein Minus von 3,0 Prozent zu beklagen war. Aber vor allem mit dem Kaufhaus am Marienplatz entwickelte sich Ludwig Beck deutlich besser als die Branche. Wie Herr Unkel berichtete, betrug der Abstand zur Entwicklung innerhalb der Branche immerhin 7 Prozentpunkte.

Im Jahr 2005 erreichte die Gesellschaft eine signifikante Rückkehr in die Gewinnzone, und sowohl AG als auch Vertriebs GmbH verzeichneten einen Ertrag. Weitere Highlights waren die deutliche Umsatzsteigerung und die Verbesserung der Kostenquote. Des Weiteren soll zur Hauptversammlung 2006 die Wiederaufnahme der Dividendenzahlung erfolgen.

Im Kaufhaus der Sinne Marienplatz erzielte die Gesellschaft nach Aussage von Herrn Unkel eine Umsatzsteigerung von 5,0 Prozent und erreichte eine Verbesserung des Bruttogewinns um 5,3 Prozent. Neben einer Effizienzsteigerung des Warengeschäfts wurde auch eine signifikante Steigerung der Mitarbeiterproduktivität erreicht. Hierbei verwies Herr Unkel vor allem auch auf die Leistungen der Mitarbeiter, die das wichtigste Kapital des Unternehmens darstellen.

Nach Aussage von Herrn Unkel wurde im vergangenen Jahr eine deutliche Straffung und Optimierung des Filial-Portfolios vorgenommen. In diesem Rahmen erfolgte die Rückgabe von drei Tommy Hilfiger-Filialen und die Schließung der Lagerverkäufe in Hechingen und Kuchen. Zusätzlich wurde auch die s.Oliver-Filiale in Memmingen geschlossen. Durch diese Maßnahmen verzeichnete die Vertriebs GmbH ein starkes flächenbereinigtes Umsatzwachstum. Die Vertriebs GmbH erzielte im letzten Jahr mit den aktuellen Filialen einen Umsatz von 7,145 Mio. EUR und lag damit sowohl deutlich über dem Vorjahr als auch über der eigenen Planung. Dabei konnte sie auch noch eine erfreuliche Spanne vom Bruttoumsatz in Höhe von 55,6 Prozent ausweisen und eine EBIT-Marge von 2,7 Prozent erwirtschaften, betonte Herr Unkel.

Herr Münch erläuterte dann ausführlich die Zahlen des abgelaufenen Jahres und verkündete hierbei einen leichten Anstieg des Nettoumsatzes auf 87,7 Mio. EUR. Flächenbereinigt erzielte die Gesellschaft dagegen deutlich höhere Wachstumsraten bis hin zu 5,0 Prozent am Marienplatz. Das EBITDA kletterte von 7,0 auf 9,5 Mio. EUR, und da die Abschreibungen konstant blieben, erhöhte sich auch das EBIT um 2,5 auf 5,8 Mio. EUR, was einem Anstieg von 76 Prozent entsprach. Im letzten Jahr konnte die Kostenstruktur noch einmal verbessert werden, was sich in einer von 3,8 auf 6,6 Prozent gestiegenen EBIT-Marge niederschlug.

Nachdem die Mitarbeiter in den vergangenen drei Jahren Nullrunden hinnehmen mussten, sollen sie im laufenden Jahr aufgrund der Erfolge wieder eine Lohnerhöhung von 2,0 Prozent erhalten. Beim Ergebnis vor Steuern erzielte Ludwig Beck eine Verbesserung von minus 0,7 auf plus 1,8 Mio. EUR, und auch der Jahresüberschuss vor Minderheiten sprang von minus 0,2 auf plus 1,2 Mio. EUR. Wie Herr Münch betonte, verfügt das Unternehmen noch über Verlustvorträge und muss deshalb im Einzelabschluss so gut wie keine Steuern ausweisen. Der Jahresüberschuss nach Minderheiten belief sich auf 630 TEUR, wovon die Aktionäre eine Dividende von 0,10 EUR je Aktie erhalten sollen.

Laut Herrn Münch stellt in der Bilanz bei den langfristigen Vermögenswerten die Immobilie am Marienplatz mit rund 72 Mio. EUR den größten Posten dar. Aufgrund des positiven Cashflows konnten im vergangenen Jahr die Verbindlichkeiten weiter reduziert werden. Diese positive Geschäftsentwicklung hat sich in der Summe auch in einem deutlich gestiegenen Aktienkurs niedergeschlagen, der aktuell bei etwa 7,30 EUR liegt. Nach Aussage von Herrn Münch hat der private Großaktionär in den vergangenen Monaten seinen Anteil von 21 auf über 25 Prozent aufgestockt.

Für das laufende Jahr rechnet die Gesellschaft mit einer positiveren Verbraucherstimmung und einer leicht verbesserten Branchenentwicklung. Auf Unternehmensseite erfolgt mit der Neugestaltung des Erdgeschosses am Marienplatz eine Forcierung des Trading-up-Prozesses bei einem weiterhin stringenten Kostenmanagement.

So sollen dann auch das EBIT von 5,8 auf 6,9 Mio. EUR und der Jahresüberschuss vor Minderheiten von 1,2 auf 1,9 Mio. EUR steigen. Sollte "alles klar gehen", will Ludwig Beck dieses Ziel nicht nur erreichen, sondern sogar übertreffen. Untermauert wird die positive Aussicht durch den hervorragenden Start ins neue Geschäftsjahr, der in den ersten beiden Monaten ein flächenbereinigtes Umsatzwachstum von 5,1 Prozent auf 11,3 Mio. EUR mit sich brachte. Auch das EBIT verbesserte sich deutlich von minus 1,0 auf minus 0,6 Mio. EUR, und Herr Münch zeigte sich sehr zuversichtlich, dass schon zum Halbjahr positive EBIT-Zahlen ausgewiesen werden können.


Allgemeine Aussprache

Auf die Frage nach der aktuellen Zahl der Filialen bezifferte Herr Münch diese auf zehn im Konzern. Allerdings soll nun die Vertriebs GmbH mit ihren Filialen auf die AG verschmolzen werden. Falls Filialen zu einem guten Preis abgenommen werden, zeigte sich Herr Münch nicht abgeneigt, sich von einzelnen zu trennen.

Ein Pressevertreter zeigte sich etwas verwundert, dass die Dividendenzahlung schon wieder aufgenommen werden soll, nachdem nun erstmals wieder ein Gewinn erzielt wurde. Wie Herr Münch berichtete, hatte die Gesellschaft nun drei dividendenlose Jahre, und wenn Gewinne erzielt werden, sollen die Aktionäre ebenfalls adäquat daran beteiligt werden. Außerdem soll die Aufnahme der Dividendenzahlung auch signalisieren, dass man für die Zukunft der Gesellschaft optimistisch gestimmt ist.

Eine weitere Frage betraf die Höhe der Investitionen im Kaufhaus am Marienplatz und deren Finanzierung. Nach Aussage von Herrn Münch wird das Investitionsvolumen rund 2 Mio. EUR betragen und kann über den Cashflow abgedeckt werden. Befragt nach der anstehenden Nachfolgeregelung für Herrn Unkel, der zum Jahresende aus dem Unternehmen ausscheidet, erklärte er, derzeit werde ein Nachfolger im externen Bereich gesucht, der voraussichtlich im zweiten Quartal vorgestellt werden soll.

Nach Ansicht eines Pressevertreters war die Prognose der Gesellschaft für das Jahr 2006 durchaus konservativ. Wie Herr Münch diesbezüglich ausführte, wurde das EBIT von 2004 auf 2005 um 2,5 Mio. EUR gesteigert, und für dieses Jahr wird nur noch ein Zuwachs von 1,1 Mio. EUR prognostiziert, der aber bei einem guten Verlauf durchaus höher ausfallen könnte. Herr Unkel gab jedoch auch zu bedenken, dass vor allem der Markt in München absolut gnadenlos ist und dass ein extremer Verdrängungswettbewerb vorherrscht.

Der Verfasser dieses Berichts erkundigte sich dann nach möglichen Zinserhöhungen bei den Verbindlichkeiten, da sich das Finanzergebnis trotz um 5 Mio. EUR geringerer Verbindlichkeiten nicht verbessert hat. Laut Herrn Münch erfolgte die Reduzierung der Verbindlichkeiten hauptsächlich im vierten Quartal, so dass sich noch keine nennenswerten Verbesserungen beim Finanzergebnis ergeben konnten. Für das laufende Jahr erwartete er dagegen eine deutliche Verbesserung.


Fazit und eigene Meinung

Die Ludwig Beck AG hat im vergangenen Jahr ihren eingeschlagenen Weg erfolgreich fortgesetzt und den Turnaround vollzogen. Nach Verlusten in 2004 konnten nun wieder Gewinne verbucht werden, was sich auch schon im gestiegenen Aktienkurs niedergeschlagen hat. Nach dividendenlosen Jahren erhalten die Aktionäre nun im Mai 2006 auf der Hauptversammlung auch wieder einen Dividende. Dies drückt auch die Zuversicht auf zukünftige Gewinne aus, wobei diese Zuversicht durchaus begründet erscheint.

Der Start ins neue Geschäftsjahr verlief nämlich äußerst erfolgreich mit einer Verbesserung des EBIT um 400 TEUR in den ersten beiden Monaten. Vor diesem Hintergrund erscheint eine prognostizierte EBIT-Steigerung von 1,1 Mio. EUR im Gesamtjahr als äußerst zurückhaltend. Darüber hinaus wird auch das Finanzergebnis eine deutliche Verbesserung erfahren, womit sich selbst bei konservativer Schätzung des EBIT eine Verdoppelung des Jahresüberschusses ergeben sollte. Bei einem hervorragenden Geschäftsverlauf erscheint sogar ein Ergebnis je Aktie von 0,50 EUR im Bereich des Möglichen, so dass die Aktie auch auf dem jetzigen Niveau noch Kurschancen bieten sollte.


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Veröffentlichungsdatum: 16.03.2006 - 19:39
Redakteur: tre
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