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Analystenkonferenz NUCLETRON Electronic AG - Gesellschaft findet in die Erfolgsspur zurück

Am 2. März 2006 veranstaltete die NUCLETRON Electronic AG in München eine Analystenkonferenz und präsentierte sich dort mit Vorstand und mehreren Geschäftsführern den interessierten Analysten. Auf Einladung der Gesellschaft hatten sich rund 15 Analysten in den Geschäftsräumen des Unternehmens eingefunden. Von GSC Research war Thorsten Renner vor Ort.


Bericht des Vorstands

Zunächst begrüßte der Vorstand Bernd Luft die Anwesenden und gab einen kurzen Überblick über die Unternehmensgruppe. Die NUCLETRON Electronic AG kann dabei in drei Unternehmensbereiche gegliedert werden, die ursprünglichen Stammgesellschaften NUCLETRON Electronic Vertriebs-GmbH und HVC-Technologie GmbH, die SINUS Electronic Vertriebs-GmbH und die LUFT electronic Vertriebs-GmbH.

Als Ziele nannte der Vorstand die Partnerschaft mit Kunden, Lieferanten, Mitarbeitern und Aktionären, um im Zuge der Tätigkeiten gemeinsame Lösungen zu beiderseitigem Nutzen zu erzielen. Allerdings setzt die Gesellschaft hier nicht auf bloßes Umsatzwachstum, sondern vor allem auf die Verbesserung der Ergebnisse. Wachstumschancen sah Herr Luft beispielsweise in Osteuropa, aber auch durch Akquisitionen oder die Aufnahme artverwandter Komplementärprodukte.

Probleme sah der Vorstand dagegen in der möglichen Kündigung von Vertriebsverträgen und einem Mangel an geeigneten Arbeitskräften. Allerdings werde seine Tochter ab April 2006 neu in die Unternehmensgruppe eintreten und das Unternehmen bei diesen möglichen Problemen unterstützen. Da die NUCLETRON mit 2005 auf ein erfolgreiches Jahr zurückblicken kann, wurden die Ergebnisse direkt als Planung für das laufende Jahr übernommen.

Herr Tittl, Geschäftsführer für den Bereich Leistungselektronik, stellte dieses Segment dann etwas genauer vor. Seinen Worten zufolge ist die Gesellschaft insgesamt ein Spezialdistributor mit einem sehr diversifizierten Angebot. Im Bereich Leistungs- und Hochspannungstechnik bietet das Unternehmen Röhrentechnik sowie elektromechanische Komponenten und Leistungsschütze an. Als Märkte sah Herr Tittl Lasertechnik, Medizintechnik, Luftfahrt und Solartechnik, und er erwartete für die Zukunft noch ein hohes Potenzial.

Der Bereich Mikrowellentechnik ist nach Aussage von Herrn Tittl ebenfalls entwicklungsfähig, speziell wenn der Vertrag mit der Bundeswehr anläuft, der aufgrund von neuen Vorschriften einen Austausch von Mikrowellenröhren bei der Bundeswehr beinhaltet. Im Bereich Elektrooptik liefert die Gesellschaft fiberoptische Koppler, optische Mess- und Testsysteme sowie Reinraumtechnik für Chiphersteller. Der Bereich Wärmebeherrschung stellt einen der Umsatzschwerpunkte dar, und das größte Potenzial sah Herr Tittl in diesem Fall bei wärmeleitenden Materialien und Folien.

Herr Krumke stellte dann seinen Bereich Schutztechnik vor, der das Produktsortiment Silikon beinhaltet. Hier weist das Unternehmen ein äußerst breites Kundenspektrum auf, und der Geschäftsführer zeigte sich überzeugt, den Umsatz in diesem Bereich noch stärker ausweiten zu können. Im Bereich Powermanagement werden die Spannungsregler oder Gasableiter beispielsweise im Maschinenbau, in der Automobilindustrie oder der Telekommunikation eingesetzt.

Im Anschluss nannte Herr Krumke den relativ neuen Bereich Eigenprodukte, in dem die Produkte für Kunden hergestellt werden. Da dieser Bereich noch relativ neu ist, beträgt der Umsatzanteil lediglich 3 Prozent und sollte in absehbarer Zeit durchaus auf 10 Prozent steigen. Als Wachstumsmärkte sah der Geschäftsführer die Bereiche Telekommunikation, Bahntechnik, Automobil- und Elektroindustrie und somit ein breites Einsatzspektrum. Einen großen Umsatzanteil in diesem Segment nimmt der Bereich MIL und EMV-Module ein. Hier erfolgt der Einsatz vor allem im militärischen Bereich, und auch dort erwartete Herr Krumke noch ein ansehnliches Potenzial. Um den möglichen Risiken wie Preisverfall und hohe Konkurrenz zu begegnen, strebt die Führung der NUCLETRON den Ausbau eigener Produkte, den Ausbau von neuen Niederlassungen, den Einsatz speziell geschulter Vertriebsleute und Kooperationspartnerschaften an.


Abschließend stellte Herr Luft noch den Bereich Induktive Bauelemente vor, der von der Luft electronic Vertriebs-GmbH getragen wird. Bei einem Produktionsvolumen von rund 500.000 Einzelteilen soll sich hier der Umsatz in 2006 auf 1,8 Mio. EUR belaufen. Die Bauelemente werden vor allem in der Bahntechnik, dem MIL-Bereich und bei Low Cost-Ausführungen eingesetzt. Im Bereich Bahntechnik liefert die Gesellschaft vor allem Drosseln für den ICE oder auch den Transrapid, und hier erwartete Herr Luft durchaus gute Chancen auf einen Großauftrag, wenn in China die Transrapid-Strecke verlängert wird.

Im MIL-Bereich ist das Unternehmen an Projekten wie dem Eurofighter, mehreren Hubschraubern oder dem Brennstoffzellen-U-Boot beteiligt. Bei den Low Cost-Ausführungen, wo preisgünstige induktive Bauelemente benötigt werden, fertigt die Gesellschaft in Rumänien große Stückzahlen, um weiterhin kostengünstig anbieten zu können. Wie Herr Luft zum Ende berichtete, verfügt der Bereich Induktive Bauelemente über mehr als 500 Kunden in Deutschland, Europa und Asien.


Allgemeine Aussprache

Die erste Frage richtete sich direkt auf eine genauere Ergebnisprognose für das vergangene Geschäftsjahr, zu der sich Herr Luft aber nicht hinreißen lassen wollte. Er betonte aber noch einmal, wie schon in der Ad-hoc-Meldung herausgegeben wurde, dass das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit auf jeden Fall 1,2 Mio. EUR übersteigt, und er deutete auch mögliche Zuschreibungen auf die Firmenwerte in der Bilanz an. Befragt nach der Umsatzverteilung erklärte Herr Luft, dass knapp 45 Prozent der Umsätze auf die NUCLETRON Electronic Vertriebs-GmbH entfielen und fast der gesamte Rest konsolidiert auf die NBL Electronic Beteiligungs GmbH.

Auch bei der Prognose für 2006 gab sich Herr Luft recht zurückhaltend, und da das Jahr 2005 erfolgreich abgeschlossen wurde, übernahm er die bisher für 2005 veröffentlichten Zahlen als Prognose für 2006, räumte aber ein, dass der Verlauf auch noch einmal etwas besser sein könnte als 2005, zumal sich der Auftragseingang zum Jahresende 2005 um 11,6 Prozent auf 15,42 Mio. EUR erhöht hatte.

Weitere Fragen betrafen die Dollarabhängigkeit und den erwähnten Margendruck. Wie Herr Luft darlegte, fallen rund 50 Prozent der Umsätze in US-Dollar an. Der Margenverfall belief sich in den vergangenen zehn Jahren auf etwa ein Drittel, berichtete der Vorstand. Während die Bereiche MIL und Raumfahrt noch gute Margen liefern, sind diese im Massengeschäft kaum noch interessant.

Auf die Frage nach einer möglichen Dividende für das vergangene Geschäftsjahr wollte sich Herr Luft noch nicht äußern, da der Abschluss noch nicht vom Wirtschaftsprüfer geprüft wurde. Der nächste Analyst erbat die Angabe der Beteiligungshöhe von Herrn Luft, worauf dieser die Beteiligung der Familie an NUCLETRON auf über 75 Prozent bezifferte und auch betonte, dass eigentlich nicht geplant ist, Aktien zu verkaufen.

Eine weitere Frage bezog sich auf eine mögliche Kapitalerhöhung, wobei Herr Luft eine Barkapitalerhöhung eigentlich ausschloss, da das Unternehmen über ausreichend Liquidität verfügt. Möglich hielt er dagegen Kapitalerhöhungen gegen Sacheinlage im Zusammenhang mit Übernahmen von neuen Firmen. Außerdem hielt Herr Luft auf Dauer eine Unternehmensgröße von etwa 16 Mio. EUR für zu gering. Seines Erachtens sollten es eigentlich schon um die 30 Mio. EUR sein, um auch die administrativen und operativen Posten besser besetzen zu können.

Abschließend erkundigte sich ein Analyst nach den verbliebenen Verlustvorträgen, die laut Herrn Luft jedoch fast komplett aufgebraucht sind, lediglich ein kleiner Betrag ist noch in einer Untergesellschaft vorhanden.


Fazit und eigene Meinung

Nach einem schwierigeren Jahr 2004 ist die NUCLETRON Electronic AG in 2005 wieder in die Erfolgsspur zurückgekehrt, auch wenn die detaillierten und geprüften Zahlen noch nicht vorliegen. Für das vergangene Geschäftsjahr dürfte aus dem operativen Geschäft zumindest ein Ergebnis je Aktie von 0,30 EUR erzielt worden sein, womit die Gesellschaft sicherlich auch wieder zu einer Dividende von 0,20 EUR je Aktie zurückkehren dürfte.

Damit ergibt sich auf dem aktuellen Kursniveau trotz des starken Kursanstiegs immer noch eine Dividendenrendite von knapp 4 Prozent. Auf der Gewinnseite könnte sich aber auch außerhalb des operativen Geschäfts noch Dynamik entwickeln, da Zuschreibungen auf die angesetzten Firmenwerte durchaus möglich erscheinen. Nach dem Kursanstieg der vergangenen Wochen sollten interessierte Anleger aber erst einmal eine Konsolidierung abwarten und die recht geringen Umsätze in der Aktie beachten.


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Veröffentlichungsdatum: 11.03.2006 - 17:42
Redakteur: tre
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