WKN:
A1TNNN
ISIN:
DE000A1TNNN5
Straße, Haus-Nr.:
Südstraße 47,
D-51645 Gummersbach, Deutschland
Telefon:
+49 (0) 2261 / 542 - 387

Internet: http://www.as-creation.de

IR Ansprechpartner:
Herr Maik-Holger Krämer
[email protected]
GSC Investorenmeeting A.S. Création Tapeten AG - Führender europäischer Tapetenhersteller bietet attraktive Dividendenrendite

Zu einer Investorenkonferenz lud die im Prime Standard der Deutschen Börse gelistete A.S. Création AG am 13. April 2005 in die Geschäftsräume der GSC Research GmbH nach Düsseldorf ein. Herr Schrade, Geschäftsführer von GSC Research, begrüßte die Teilnehmer, darunter Alexander Langhorst von GSC Research, und erteilte dann dem Vorstandsvorsitzenden Jörn Kämper sowie dem Finanzvorstand Maik Holger Krämer das Wort.


Bericht des Vorstands



Einleitend gab der Vorstandsvorsitzende Jörn Kämper einen kurzen Überblick über die geschäftlichen Aktivitäten der A.S. Création AG, die in den beiden Geschäftsbereichen Produktion von Tapeten sowie dem Handel mit Dekorationsstoffen aktiv ist. Mit einem Sortiment von circa 6.000 verschiedenen Tapeten und Bordüren, jährlich werden etwa 1.800 neue Artikel entwickelt und auf den Markt gebracht, ist das Unternehmen der größte Tapetenproduzent in Deutschland. Die jährliche Produktionsmenge beträgt rund 31 Mio. Rollen, der durchschnittliche Lagerbestand beläuft sich auf etwa 9 Mio. Stück und stellt eine 99-prozentige Lieferfähigkeit sicher. Im Jahr 2004 lag der Marktanteil am Umsatz der deutschen Tapetenhersteller bei 29 Prozent, wie der Branchenverband aus den Meldungen aller Hersteller errechnet hat.



Mit lediglich gut 10 Prozent des Geschäftsvolumens ist das zweite Geschäftsfeld, der Handel mit Dekorationsstoffen, der deutlich kleinere Bereich. Hierbei handelt es sich demnach um ein Komplementärprodukt bei der Raumgestaltung. Wichtig für das Gesamtunternehmen ist hier vor allem der Trenderkennungsvorteil, da Farb- und Designtrends bei den Dekorationsstoffen den Tapeten zeitlich um etwa ein bis zwei Jahre vorgelagert sind und die Designabteilungen im Tapetenbereich bei ihren Entwicklungen auf die Erfahrungen dieses Geschäftsbereichs zurückgreifen können.



Bei der Tapete handelt es sich nach Überzeugung der Verwaltung um einen Modeartikel. Vorteilhaft für den Geschäftsverlauf der A.S. Création wirkt sich überdies aus, dass die Gesellschaft mit den eigenen Produkten so gut wie nicht im Neubaubereich, sondern ganz überwiegend bei der Renovierung vertreten ist und dass sie daher von der Krise im Bau nur sehr marginal betroffen ist. Um den Kunden immer aktuelle und im Trend liegende Tapeten anzubieten, beschäftigt das Unternehmen zehn eigene Designer, die für die Entwicklung von bis zu 1.800 neuen Mustern pro Jahr verantwortlich zeichnen.



Im Markt tritt der A.S. Crèation-Konzern als Vollsortimenter auf. Die Ursprungsmarke A.S Création ® adressiert dabei das mittlere Preissegment, im Discountbereich ist man mit der Marke innova laut Unternehmenschef gut vertreten, die eher gehobene Kundenzielgruppe wird mit livingwalls® angesprochen. Bei den Dekorationsstoffen ist der Konzern mit den beiden Marken indes® für das mittlere und FUGGERHAUS für das gehobene Segment aktiv.



Wesentliche Erfolgsfaktoren des Unternehmens sind nach Darstellung von Herrn Kämper das frühzeitige Erkennen von Farb- und Designtrends, Innovationen sowie die Sortimentsbreite und -tiefe. Des Weiteren ist im Markt erkennbar, dass die Differenzierung der Anbieter zudem verstärkt über Service läuft. Hier sieht sich die Verwaltung in puncto Lieferschnelligkeit und -zuverlässigkeit, der Übernahme von Logistikfunktionen, attraktiven Marketingkonzepten für den Point-of-Sale, die Beratung in "Tapetenfragen" sowie den Dispositionsservice (vor allem wichtig bei Baumärkten) gut aufgestellt. Neben einer Sicherung der eigenen Marktposition ermöglichen ein besseres Design und besserer Service höhere durchschnittliche Verkaufspreise, so der Unternehmenschef weiter.



Mit 78 Prozent wichtigste Absatzregion ist nach Aussage von Herrn Kämper die Europäische Union. darin enthalten mit 42 Prozent ist der Heimatmarkt Deutschland, weitere 17 Prozent werden in das übrige Osteuropa und die verbleibenden 5 Prozent in die übrigen Regionen der Welt exportiert. Im Auslandsgeschäft beliefert A.S. Crèation alle klassischen Tapetenländer wie England, Frankreich, Benelux, Russland, Polen sowie die USA, mit Abstand wichtigster Auslandseinzelmarkt ist Russland, gefolgt von Frankreich und der Ukraine.



In den einzelnen Zielmärkten konzentriert sich das Unternehmen auf ausgewählte und professionelle Kunden je Land, die bereits in die Produktentwicklung einbezogen werden, wobei auf kurze Entscheidungswege zwischen A.S. Vertrieb/Atelier und den Kunden gesetzt wird. In Frankreich, England und den Niederlanden ist das Unternehmen mit eigenen Vertriebsgesellschaften vertreten, die übrigen Märkte werden im Wege des klassischen Exportgeschäfts adressiert. Im Inland beliefert A.S. Création ausschließlich alle Handelskanäle, von einem direkten Verkauf an Endkunden, der beispielsweise über ein Internetportal problemlos darstellbar wäre, wurde zum Schutz der bestehenden Kundenbeziehungen bislang Abstand genommen, und ein solcher Schritt ist derzeit auch nicht geplant.



Der Marktanteil im Inland beträgt für 2004 gemäß Angabe des Verbands der deutschen Tapetenhersteller (VDT) rund 25 Prozent, durch die Gewinnung zweier neuer Großkunden erwartet der Vorstand einen Anstieg in Richtung 30 Prozent. Beim Exportumsatz der VDT-Mitglieder erreicht S.S. Crèation 31 Prozent, was insgesamt 29 Prozent und einer Verbesserung gegenüber dem Vorjahr um 1 Prozentpunkt entspricht. Das Wettbewerbsumfeld ist nach Auskunft von Herrn Kämper von einschneidenden Veränderungen geprägt, da eine ganze Reihe wichtiger Wettbewerber derzeit in erheblichen Schwierigkeiten bis hin zur Insolvenz steckt und dadurch die Branche in Bewegung gekommen ist.



Wichtigste inländische Wettbewerber sind die Unternehmen Rasch GmbH & Co. KG mit einem Umsatzvolumen von 105 Mio. EUR sowie Erismann & Cie. GmbH Taptenfabrik mit gut 70 Mio. EUR, im Ausland sind es vor allem die beiden britischen Unternehmen Graham & Brown Ltd. mit 90 Mio. EUR und CWV Ltd. mit 80 Mio. EUR, wobei die Verwaltung Graham & Brown als deutlich stärker einschätzt. In den Jahren 2003 und 2004 ist es durch zahlreiche Unternehmensinsolvenzen (z.B. Konzerngesellschaften des Mischkonzerns VDN AG) zu erheblichen Veränderungen und einem Fortschreiten des Konsolidierungsprozesses in der Tapetenbranche gekommen, die sich nach Einschätzung des Unternehmensvorstands in den kommenden Jahren weiter und vermutlich noch tiefgreifender fortsetzen wird.



Bei A.S. Création schlägt sich die beschriebene Entwicklung in einer zunehmenden Bedeutung von Großkunden für den Tapetenabsatz nieder. Diese suchen langfristige Partner, die sich durch Finanz- und Innovationskraft vor allem in den Bereichen Sortiment und Verkaufsförderung auszeichnen. Ebenfalls an Bedeutung gewinnt die Servicekomponente, alles also Bereiche, in denen sich das Unternehmen nach Vorstandseinschätzung gut positioniert sieht. Bedingt durch die bei vielen Wettbewerbern nur geringen finanziellen Spielräume sieht sich A.S. Création als Konsolidierungsgewinner.



Im Geschäftsjahr 2004 konnte nach Angabe von Finanzvorstand Krämer, bedingt durch organisches Wachstum sowie die Neuausrichtung der übernommenen Tapetengroßhändler in Frankreich und den Niederlanden in Vertriebsgesellschaften, mit 132,1 (Vj.: 119,4) Mio. EUR ein Rekordumsatz erzielt werden. Der Rohertrag belief sich dabei auf 66,6 nach 60 Mio. EUR im Vorjahr, die Rohertragsquote beträgt 50,0 nach 49,7 Prozent. Nach dem in 2003 zu verzeichnenden Rückgang hat sich die Rohertragsquote nach Einschätzung des Finanzchefs im Bereich von 50 Prozent stabilisiert. Der Anstieg des Personalaufwands von 27,2 auf 30,1 Mio. EUR geht im Wesentlichen auf die Ausweitung der Geschäftsaktivitäten zurück, die Personalkostenquote verhielt sich mit 22,6 nach 22,5 Prozent im Vorjahr nahezu konstant. Die durchschnittliche Zahl der Mitarbeiter hat sich von 597 auf 633 erhöht und geht auf die genannten Zukäufe in Frankreich und den Niederlanden zurück.



Eine deutliche Verbesserung konnte im Berichtszeitraum bei den sonstigen betrieblichen Aufwendungen erreicht werden. Diese legten nur unterproportional von 16,5 auf 17,1 Mio. EUR zu, der Anteil an der Gesamtleistung ist von 13,6 auf 12,8 Prozent zurückgegangen. Gründe hierfür sind nach Vorstandsangabe neben Kosteneinsparungen auch Skaleneffekte. Das operative Ergebnis (EBIT) liegt bei 12,7 nach 9,7 Prozent im Vorjahr, die EBIT-Marge hat sich von 8,1 auf erfreuliche 9,6 Prozent verbessert und nähert sich der angestrebten Zielmarke von 10 Prozent.



Den weiteren Angaben von Herrn Krämer zufolge konnten im abgelaufenen Geschäftsjahr die Umsatzerlöse im Segment Tapete von 105,7 auf 118,3 Mio. EUR gesteigert werden, das Ergebnis vor Steuern hat sich von 8,6 auf 11 Mio. EUR verbessert. Das Segment Stoffe hat bei Umsatzerlösen in der Größenordnung von 14,86 nach 14,23 Mio. EUR mit minus 31 TEUR nach minus 513 TEUR im Vorjahr ein nahezu ausgeglichenes Ergebnis erzielt, und für das laufende Geschäftsjahr rechnet die Verwaltung auch mit einem positiven Ergebnis nach Steuern im Segment Stoffe.



Der Jahresüberschuss in Höhe von 6,6 (4,7) Mio. EUR lag über den ursprünglichen Ergebnisplanungen von 6 Mio. EUR. Bedingt durch die gesunkene Körperschaftssteuerbelastung konnte der Jahresüberschuss mit 40,6 Prozent stärker zulegen als das operative Ergebnis, so Herr Krämer weiter. Das Ergebnis je Aktie hat sich proportional von 1,69 auf 2,37 EUR erhöht, und die Aktionäre sollen in Form einer von 0,75 auf 1,05 EUR angehobenen Dividendenzahlung am Unternehmenserfolg beteiligt werden, womit sich die Ausschüttungsquote weiterhin im Bereich von 44 Prozent bewegt. Bezogen auf den Jahresschlusskurs der Aktie von 23,55 EUR entspricht dies einer Dividendenrendite von 4,5 Prozent, beim aktuellen Kursniveau in Regionen um 27 EUR liegt diese bei 3,88 Prozent.



Sehr zufrieden zeigte sich der Finanzchef auch mit der nach wie vor soliden Eigenkapitalquote in Höhe von 55,1 Prozent sowie mit der als sehr robust und solide zu bezeichnenden Finanzstruktur des Unternehmens. Das durchschnittliche jährliche Investitionsvolumen ohne Sondereffekte und Akquisitionen lag in den letzten Jahren im Schnitt bei etwa 5 Mio. EUR im Jahr, ein akuter Investitionsbedarf oder gar Investitionsstau besteht laut Herr Krämer nicht.



Mit Blick auf die weitere Entwicklung des Unternehmens erinnerte Unternehmenschef Kämper an die im Jahre 2001 entwickelte Vision 2006, mit den Zielsetzungen die A.S. Création zum leistungsstärksten und profitabelsten europäischen Tapetenhersteller zu entwickeln, die Marken in allen wichtigen Tapetenmärkten zu positionieren sowie einen gegenüber dem Jahr 2000 verdoppelten Jahresüberschuss von 9,6 Mio. EUR zu erzielen. Bei der Umsetzung sieht sich die Verwaltung auf einem guten Weg, und zur Erreichung plant der Vorstand neben einer konsequenten Weiterentwicklung der Produkte ein stärkeres internes Wachstum als der Markt, die Integration der übernommenen Tapetengroßhändler in Frankreich und den Niederlanden, möglicherweise Akquisitionen sowie eine verstärkte Werbung. In diesem Kontext wurde ein aktueller Kino-Spot des Verbands der deutschen Tapetenindustrie sowie die aktuelle Werbekampagne des Unternehmens vorgestellt.



Für das Geschäftsjahr 2005 wird mit einem Umsatzvolumen von 140 Mio. EUR gerechnet, was einem Wachstum von rund 6 Prozent entsprechen würde, das operative Ergebnis soll sich in einer Range zwischen 13,1 und 13,9 Mio. EUR bewegen, die Marge zwischen 9,4 und 9,9 Prozent. Im Nettoergebnis ergibt sich eine Verbesserung von 6,6 auf 7 bis 7,5 Mio. EUR bei einem Ergebnis je Aktie zwischen 2,50 und 2,70 EUR nach 2,37 EUR. Insgesamt ist die Gesellschaft gekennzeichnet durch ein ausreichendes Wachstumspotenzial, ein ausgewogenes und einzigartiges Produktportfolio, eine hohe Innenfinanzierungskraft, eine gute, aber noch ausbaufähige Rendite, eine noch geringe Marktbewertung, eine gute Mannschaft sowie eine klare Vision, so der Vorstandsvorsitzende zum Schluss seiner Ausführungen.


Allgemeine Diskussion



Als erster Teilnehmer meldete sich Herr Geson, Vorstand der Spezialwerte AG, zu Wort und erkundigte sich nach der geplanten Verwendung der im Unternehmensbesitz befindlichen eigenen Aktien. Finanzvorstand Krämer erklärte hierzu, dass der Verwaltung durch die Hauptversammlung alle denkbaren Optionen eingeräumt worden sind, ein Einzug der Aktien ist aktuell nach seiner Einschätzung kein Thema. Derzeit ist die A.S. Création AG der einzige Hersteller, der bei etwaigen Akquisitionen eigene Aktien als Tauschobjekt anbieten kann und somit dem Verkäufer ein fortdauerndes Investment in der Branche ermöglichen würde. Der Einstandskurs bei den eigenen Aktien wurde auf Nachfrage mit 14,44 EUR angegeben, wodurch sich das Konzerneigenkapital nach IFRS um 3,1 Mio. EUR vermindert.



Befragt nach den Gründen für den vergleichsweise geringen Aktienbesitz der Vorstandsmitglieder erwiderte der Finanzchef, dass die Vorstandsmitglieder über insgesamt 1.755 Aktien verfügen und dass bei der Gesellschaft kein Aktienoptionsprogramm existiert. Über die sehr erfolgsabhängigen Vorstandsvergütungen, 70 Prozent hängen vom Unternehmensergebnis ab, sind die handelnden Personen in sehr hohem Maße am Unternehmenserfolg im Guten wie im Schlechten beteiligt.



Herr Schlienkamp, Leiter Research beim Bankhaus Lampe, bat die Verwaltung um Nennung der Maßnahmen, mittels derer die angestrebte EBIT-Marge von 10 Prozent oder mehr erreicht werden soll. Nach Angabe von Herrn Krämer handelt es sich bei dem genannten Wert um einen Zielwert, der erreicht werden soll. Für das laufende Geschäftsjahr rechnet man jedoch damit, diesen "ankratzen" zu können. Wesentliche Stellschrauben sind nach Einschätzung des Finanzvorstands die Rohertragsmarge, die Personaleffizienz sowie der sonstige betriebliche Aufwand. Optimierungen sind hier jedoch nach bereits umgesetzten Maßnahmen aus der Vergangenheit nur noch in kleinen Schritten möglich, da offensichtliche Potenziale bereits weitgehend ausgeschöpft wurden.



Näheren Erklärungsbedarf konstatierte der Teilnehmer auch mit Blick auf die Verkürzung der Forderungslaufzeit aus Lieferungen und Leistungen und die künftige Entwicklung dieser Kenngröße. Ob zukünftig eine weitere Verkürzung der aktuellen durchschnittlichen Laufzeit von 60 Tagen möglich ist, hängt laut Herrn Krämer nicht zuletzt von möglichen Veränderungen in der Kundenstruktur der A.S. Création AG ab. Durch die Gewinnung zweier neuer Großkunden vor einigen Monaten dürfte dieser Wert bestenfalls noch leicht reduzierbar sein. Der Vorstandsvorsitzende ergänzte in diesem Zusammenhang, dass in der Vergangenheit das Instrument der Zahlungsziele bewusst auch bei der Neukundengewinnung eingesetzt wurde, da einige der finanziell angeschlagenen Wettbewerber in diesem Punkt nur wenig Verhandlungsspielraum besitzen.



In Bezug auf die vom Vorstand vorgestellte "Vision 2006" und einen für 2006 in Aussicht gestellten Jahresüberschuss in der Größenordnung von 9,6 Mio. EUR bat Herr Schlienkamp um Erläuterung der Differenz zum erwarteten 2005er Ergebnis in Höhe von 7 bis 7,5 Mio. EUR. Sie Finanzvorstand Krämer diesbezüglich ausführte, handelt es sich bei den angesprochenen Zielsetzungen um eine Vision aus dem Jahr 2001 mit Blick auf die kommenden fünf Jahre, der angestrebte Jahresüberschuss von 9,6 Mio. EUR ergibt sich rechnerisch aus der angestrebten Verdoppelung des 2000er Werts. Wenngleich der Vorstand nach wie vor zu der Aussage steht, handelt es sich bei den 9,6 Mio. EUR nicht um einen nach Detailplanung ermittelten Wert.



Herr Schendekehl erkundigte sich im Zusammenhang mit den vom Vorstand dargestellten erheblichen Veränderungen in der Branche nach etwaigen günstigen Kaufgelegenheiten von Assets aus einer Insolvenz heraus. Vorstandschef Kämper erklärte hierzu, dass bereits in 1998 eine derartige Transaktion durchgeführt und drei Siebdruckmaschinen vom früheren Wettbewerber Borges aus der Insolvenz heraus erworben worden sind, eine Investition, die sich inzwischen als sehr rentierlich erwiesen hat. Grundsätzlich beobachte das Management der A.S. Création den Markt sehr genau, und neben Assets sind auch gut qualifizierte Fachkräfte für das Unternehmen nicht uninteressant.



Befragt nach der Bedeutung der Auslandsmärkte wie Russland und Polen für den Export antwortete Herr Kämper, dass Russland der wichtigste Exportmarkt für A.S. Création ist, gefolgt von Frankreich und der Ukraine. Bei aller Freude über diese sehr dynamisch wachsenden Märkte dürfen jedoch die potenziellen Risiken nicht außer Acht gelassen werden. In diesem Kontext erinnerte der Vorstandsvorsitzende an die unerfreulichen Erfahrungen des Jahres 1998, als die A.S. Création infolge der damaligen Rubelkrise fast 30 Prozent der Umsatzerlöse verloren hat, weil die Nachfrage auf dem russischen Markt zusammengebrochen ist. Erfreulicherweise musste seinerzeit kein Forderungsausfall verkraftet werden, das die offenen Forderungen durch den dortigen Geschäftspartner vollumfänglich im Wege der Ratenzahlung beglichen wurden. Insgesamt ist nach Verwaltungsangabe derzeit die Zahlungsmoral der Kundschaft in Russland, der Ukraine und Polen besser als im Inland bzw. den EU-Märkten.



Eine weitere Nachfrage beschäftigte sich mit der Platzierung des früheren 3i-Pakets an der Börse im vergangenen Dezember durch Sal. Oppenheim. Wie der Vorstand diesbezüglich ausführte, sind ihm nähere Informationen über die Käufer nicht bekannt, laut Auskunft der platzierenden Bank wurde die Position in kleinen Tranchen abverkauft, eine Beteiligungsmeldung eines neuen Aktionärs ist dem Unternehmen bislang nicht zugegangen.



Herr Schlienkamp bat mit Blick auf die angestrebte Aufnahme in den S-DAX um die Nennung der Anzahl der in der Rangliste der Deutschen Börse noch vor der A.S. Création stehenden Werte. Deren Anzahl beläuft sich laut Vorstand auf aktuell elf. Eine Hilfestellung erbat der Vertreter des Bankhauses Lampe überdies hinsichtlich der Bewertung der Aktie durch Nennung einer geeigneten Peer Group. Finanzvorstand Krämer räumte in diesem Kontext ein, auch er würde sich als Analyst schwer tun, geeignete Unternehmen zu finden. Der börsennotierte Wettbewerber ESSEFF befindet sich, wie bereits einleitend dargestellt, in der Insolvenz, und die kanadische Norwool ist nach dem im Vorjahr erfolgten Verlustausweis nach langen Jahren positiver Ergebnisse ebenfalls ein nur sehr beding geeigneter Kandidat.



Befragt nach einer möglichen Erweiterung der Produktpalette in Richtung Raufaser schloss der Vorstandsvorsitzende einen solchen Schritt angesichts der komplett verschiedenen Produktionswege aus. Die Herstellung von Raufaser gleicht laut Herrn Kämper eher der Papierherstellung, besitzt jedoch keine Überschneidung mit der weitgehend vom Druckvorgang geprägten Produktion von Tapeten. Ergänzend wurde mit Blick auf mögliche Produktionsverlagerungen nach Osteuropa oder Russland mitgeteilt, dass die Verwaltung derzeit einen solchen Schritt nicht in Erwägung zieht und das Unternehmen an den beiden deutschen Produktionsstätten gut positioniert sieht. Derzeit ist die Produktion in Russland oder Ukraine eher von Standardware geprägt, weshalb das Prädikat "MADE IN GERMANY" hier derzeit noch einen hohen Stellenwert besitzt. Grundsätzlich sei man jedoch flexibel genug, um im Bedarfsfall mit einer Verlagerung von Produktionskapazitäten zu reagieren, so der Vorstandsvorsitzende weiter.



Herr Ahns erkundigte sich nach der Abhängigkeit des Geschäftsverlaufs von aktuellen Trends bzw. der derzeit zu beobachtenden Konsumzurückhaltung. Nach Aussage von Herrn Kämper ist grundsätzlich eine gewisse Abhängigkeit von aktuellen Modetrends bei der Inneneinrichtung erkennbar, die aktuelle, weit verbreitete "Geiz ist geil"-Mentalität sei nicht so das Thema. Im Vergleich zu Bodenbelägen und anderen Materialen, die bei der Renovierung benötigt werden, ist die Tapete absolut betrachtet zumeist ein eher geringer Teil des Gesamtvolumens, und hier ist bei den Konsumenten in der Regel die Tendenz erkennbar, für gute Qualität und, wenn das Produkt gefällt, auch etwas mehr Geld auszugeben.



Ein weiterer Teilnehmer erkundigte sich nach der Herkunft der weiteren Wachstumsphantasie bei der A.S. Création AG, die seiner Einschätzung nach zur Rechtfertigung eines KGV im unteren zweistelligen Bereich erforderlich ist. Finanzvorstand Krämer führte hierzu aus, dass es ihm nicht in seriöser Weise möglich ist, die künftigen Wachstumsraten des Unternehmens zu prognostizieren. Er wies in diesem Zusammenhang auf die hohe Abhängigkeit von der Entwicklung der Rohertragsmarge hin, eine Veränderung um einen Prozentpunkt führt zu einem Ergebniseffekt in Höhe von 1,4 Mio. EUR. Eine Bewertung der Aktie an der Börse mit einem KGV unterhalb von 10 ist nach Einschätzung des Finanzvorstands angesichts der vorhandenen Substanz und Solidität sowie der gebotenen Rendite zu gering. Vorstandschef Kämper ergänzte, dass rein subjektiv betrachtet die Verwaltung mindestens ein Wiedererreichen des Emissionspreises der Aktie in Höhe von rund 32 EUR auf der Bewertungsseite anstrebt.



Abschließend stellte Herr Schrade, Geschäftsführer der GSC Research GmbH. fest, dass angesichts der bald erreichten Jahreszahl 2006 die Entwicklung einer Vision 2010 ins Haus steht. und er bat den Vorstand um Nennung der weiteren Wachstumsziele. Unternehmenschef Kämper führte hierzu aus, dass zunächst einmal die in der Vision 2006 genannten Zielwerte erreichen werden sollen, bevor hier neue Werte genannt werden. Grundsätzlich soll das Wachstum in den Folgejahren weitergehen, und die Messlatte soll auf der Ergebnisseite höher gelegt werden. Damit einhergehen soll die Ausweitung der bisher sehr starken Positionierung in Europa auch auf andere Märkte in der Welt.


Fazit



Die Aktie der A.S. Création AG besitzt angesichts des guten Ergebnisses im Geschäftsjahr 2004, der vorgeschlagenen Erhöhung der Dividende von 0,75 auf 1,05 EUR sowie der guten Marktposition auch auf dem gegenwärtigen Kursniveau mittelfristig weiteres Potenzial. Wachstumschancen auf der Umsatz- und nicht zuletzt auch der Ergebnisseite sollten sich aus der erwarteten Branchenkonsolidierung, von der das Unternehmen als Marktführer besonders profitieren dürfte, sowie der Realisierung von Skaleneffekten ergeben. Die attraktive und über dem Niveau von 10-jährigen Bundesanleihen liegende Dividendenrendite von fast 3,9 Prozent sowie ein noch moderates KGV im Bereich von 10 sichern zudem den Aktienkurs nach unten hin ab.


Kontaktadresse



A.S. Création Tapeten AG
Südstraße 47
51645 Gummersbach-Derschlag



Tel.: 02261 / 542 - 0
Fax: 02261 / 55883



Email: [email protected]
Internet:
www.as-creation.de


Ansprechpartner Investor Relations



Maik Krämer



Tel.: 02261 / 542 - 387
Fax: 02261 / 542 - 304
Email: [email protected]



Veröffentlichungsdatum: 21.04.2005 - 11:46
Redakteur: ala
© 1998-2024 by GSC Research GmbH Impressum Datenschutz