Im ersten Quartal 2007 hat die KAMPA AG (Minden) so viele Häuser gebaut wie schon lange nicht mehr: 205 in drei Monaten, das sind 71 mehr als im Vorjahr. Die Freude hält sich jedoch in Grenzen, denn gleichzeitig wirkte sich das Ende aller Vorzieheffekte negativ auf den Auftragseingang aus.
Trotz der hohen Zahl gebauter Häuser ergab sich mit einem Umsatz von 23,5 Mio. EUR nur ein Plus von 2,1 Mio. EUR gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Der Grund: Zugunsten der Kunden wurden zum Jahresende 2006 fertig gestellte Gewerke aufgrund der Mehrwertsteuererhöhung vorzeitig abgerechnet. Diese summierten sich laut Vorstandsvorsitzenden Elmar Schmidt auf 22 Mio. EUR. Dank des hohen Bauvolumens fiel der im Eigenheimbau übliche Fehlbetrag des ersten Quartals mit 4,2 Mio. EUR spürbar niedriger aus als im Vorjahr (-5,2 Mio.).
Der Auftragseingang lag im ersten Quartal bei 40 Mio. EUR. Das entspricht einem Minus von 31,5% gegenüber dem ungewöhnlich starken ersten Quartal des Vorjahres. Zum Quartalsende betrug der Auftragsbestand 146,5 Mio. EUR (Vorjahr 190,7 Mio.). Bei einzelnen Marken schließt Schmidt Unterauslastungen im weiteren Jahresverlauf nicht aus. Zum 31.3.2007 beschäftigten die Unternehmen der KAMPAGruppe 975 Mitarbeiter (Vorjahr 998). Die Investitionen summierten sich Ende März auf 0,9 Mio. EUR gegenüber 0,5 Mio. EUR in 2006.
Aufgrund des unbefriedigenden Auftragsvorlaufs rechnet Schmidt in seinem Ausblick mit einem deutlich verringerten Umsatz und Ergebnis. Schmidt: „Wir hatten wie die gesamte Branche für 2007 bereits negative Auswirkungen aus dem Ende aller Vorzieheffekte eingeplant. Aber die anvisierten 175 Mio. EUR Jahresumsatz liegen jetzt eher am oberen Rand unserer Erwartungen.“
Wie Schmidt abschließend berichtete, verfügt die neue Mehrheitsaktionärin Blitz F05-417 GmbH, eine 100-prozentige Tochter der Triton Fund II L.P., seit Anfang Januar 2007 über 62,8% der KAMPA-Aktien. Anfang Februar wurde ein neuer Aufsichtsrat gewählt: Michael Wilkens (Vorsitzender) löste Wilfried Kampa ab. Dr. Michael Klein (stv. Vorsitzender), Sven Gunnar Schough, Michael Busch und die Arbeitnehmervertreter Wilfried Kranepuhl und Michael Böhs sind weitere Mitglieder. Anfang März wurde eine Kapitalerhöhung realisiert. Dadurch flossen der KAMPA AG 7,4 Mio. EUR Emissionserlös zu. Die Summe soll, so Schmidt, für die Finanzierung weiteren Wachstums eingesetzt werden.
Veröffentlichungsdatum:
10.05.2007
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12:22
Redakteur:
rpu